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Die Jagd nach den Millionendieben

Die Jagd nach den Millionendieben

Titel: Die Jagd nach den Millionendieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Sobald es dunkel ist, verstecken wir uns
im Garten. Das Musical beginnt um halb neun. Kurz nach acht werden deine Eltern
mit Georg wegfahren. Um diese Zeit wird’s auch schon dunkel. Du wirst es sehen:
Plötzlich sind Otto und Eddi da. Und wir rufen dann sofort die Funkstreife an.
Klar?“
    „O Mann!“ sagte Klößchen. „Ich
glaube, ich muß mal aufs Klo.“
    „Wenn du jetzt schon Angst
kriegst“, lachte Tarzan. „Wie soll’s dann heute abend werden! Willst du euren
Garten verunreinigen?“
    „Nee, nee, es geht schon
wieder“, sagte Klößchen und preßte eine Hand vor den Magen. „Das war nur der
plötzliche Schreck.“
    Sie fuhren zu Gaby, nahmen sie
mit zu Karl, hockten sich dort in sein Zimmer und redeten und redeten, kauten
jede Einzelheit durch, machten einen genauen Plan und glühten innerlich vor
Erwartung. Karl war überzeugt, daß Tarzans Vermutung stimmte. Gaby hatte
Zweifel — jedenfalls ein bißchen. Aber sie konnte sich ohnehin nicht in die
Schlechtigkeit von Verbrechern hineindenken. Dafür war ihr Wesen zu freundlich.
    Alle verzichteten aufs
Mittagessen. Die Mägen waren wie zugeschnürt. Viel zu langsam verging der
Nachmittag. Die vier radelten in der Stadt umher. Nur, um sich abzulenken.
    Gegen Abend wurde der Himmel
bedeckt. Wind kam auf und schob von Westen her graue Wolken heran. Es sah zwar
nicht nach Regen aus, aber es konnte kühl und stürmisch werden.
    Tarzan und Klößchen fuhren ins
Internat und holten ihre Windjacken. Dr. Gerstner hatte Dienst.
    Klößchen behauptete dreist, er
und Tarzan wären bei seinen Eltern zum Abendessen eingeladen. Scheinheilig
fragte er, ob seine Mutter schon angerufen hätte.
    Dr. Gerstner wußte von nichts.
Er war gutmütig, ein wenig vertrottelt und meistens mit seinen Gedanken
beschäftigt. Auch jetzt machte er keine Schwierigkeiten.
    „Aber um zehn seid ihr zurück!“
    Die Jungen nickten und zogen
ab.
    Um halb acht trafen sie sich in
der kleinen Grünanlage am Anfang der Eichenallee.
    Dort stand auch die
Telefonzelle. Tarzan suchte die Nummer der Funkstreife raus. Jeder merkte sie
sich, und jeder hatte auch zwei Groschen für den Anruf in der Tasche.
    Allmählich wurde es dämmerig.
Heftiger Wind blies, rüttelte an Fensterläden und schüttelte die Büsche.
    Karl holte seine beiden
Sprechfunkgeräte aus der Fahrradtasche. Sie waren nicht größer als ein
Mini-Radio und hatten Antennen — etwa so lang wie ein Unterarm. Die Reichweite
dieser Geräte war zwar begrenzt, aber auf ein paar hundert Meter Entfernung
konnte man sehr gut verstehen, denn Karl hatte die Geräte durch ein paar
knifflige Umbauten verbessert. Dabei hatte sich sein penibler Computerverstand
wieder einmal glänzend bewährt. Eins der Sprechfunkgeräte behielt Karl. Das
andere schob Tarzan sich in den Gürtel.

    Dann nahmen sie ihre Positionen
ein. Karl blieb in der Grünanlage und versteckte sich hinter einem
Holunderstrauch. Von hier aus konnte er die Eichenallee überblicken. Außerdem
paßte er auf die Fahrräder auf.
    Gaby, Tarzan und Klößchen
gingen die Straße hinunter. Weit und breit war niemand zu sehen. Rasch
schlüpften sie in die Einfahrt. Vor der Garage wartete der Jaguar. Hinter den
Fenstern der Villa brannte Licht.
    Die drei schlichen an der
Garage vorbei. Klößchen, der sich hier natürlich bestens auskannte, führte
seine Freunde. Daß Gaby unbedingt mitmachen wollte, war Tarzan nicht recht. Er
sorgte sich um sie. Aber wenn es darauf ankam, hatte Gaby einen Dickkopf, gegen
den kein Bitten half. Und da Tarzan sich eher eine Hand abgehackt hätte, als
daß er zu Gaby grob geworden wäre, hatte er schließlich widerstrebend
eingewilligt. Sie war also dabei. Sicherlich — sie klapperte vor Angst. Aber
das hätte sie nicht mal am Rande einer Ohnmacht zugegeben.
    Sie verteilten sich. Tarzan und
Gaby blieben in dem Gebüsch hinter der Garage. Von hier konnten sie eine
Schmalseite und die Rückfront der Villa überblicken. Klößchen versteckte sich
auf der anderen Seite.
    Tarzan betätigte das
Sprechfunkgerät.
    „Hallo, hallo!“ sagte er leise.
„Wir sind auf unseren Plätzen. Bitte, kommen!“
    Er schaltete auf Empfang, und
Karls Stimme drang zu ihnen her. „Alles klar. Verstehe dich gut. Die Straße ist
leer. Aber so spannend war’s schon lange nicht mehr — wenn ich mich richtig
erinnere.“
    „Wir melden uns wieder“, sagte
Tarzan und schaltete aus.
    Gaby stieß ihn an. „Jetzt
fahren sie ab“, flüsterte sie. Gemeint waren die Sauerlichs. Man

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