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Die Jagdhunde der IPC

Titel: Die Jagdhunde der IPC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E.E Doc Smith
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worden war. Daneben weite, leergefegte Ebenen. Jede Erhebung warf einen scharfen, schwarzen Schatten, neben dem das Sonnenlicht geradezu blendete.
    »Es kommt darauf an, woran man gewöhnt ist, Nadia«, sagte Stevens. »Es ist ihre Heimat, und sie würden wahrscheinlich vor der Erde zurückschrecken. Da! Das wird dir gefallen, auch wenn es so kalt ist, daß du am liebsten eine Heizspirale umarmen möchtest. Es muß Barkovis' Stadt sein.« Er richtete den Strahl auf die Hauptstadt von Titan.
    »Was soll das, Steve? Ich sehe überhaupt nichts. Wo ist denn die Stadt?« Sie sanken jetzt auf eine gestaltlose helle Ebene herab. Nadia sah Stevens enttäuscht an.
    »Du wirst gleich sehen — ich möchte dir nichts verraten, sonst ist die Überraschung dahin ...«
    »Oh, da ist sie ja!« rief sie. »Sie ist wundervoll, Steve. Aber so entsetzlich kalt!«
    Ein Lichtstrahl, der sich in einer Kante brach und in allen Farben aufsprühte, hatte ihren Blick in Richtung der Stadt gelenkt. Und als sie das erste durchscheinende Gebäude erkannt hatte, bot sich ihren Augen ein märchenhafter Anblick: Eine Kristallstadt mit niedrigen sechseckigen Gebäuden in sechseckiger Anordnung erstreckte sich kilometerweit über die Ebene. Von den Dächern der Bauten ragten filigrane Spitztürme in den Himmel, verbunden durch selbsttragende Brücken, lang und elegant geschwungen. Ihre enormen Spanten standen in sonderbarem Kontrast zur feinen Zierlichkeit ihrer Konstruktion. Gebäude, Türme und Brücken verschmolzen zu einer phantastischen Geometrie.
    »Jetzt weiß ich, woran sie mich erinnern!« rief Nadia voller Entzücken aus. »Schneeflocken!«
    »Natürlich - ich wußte doch, daß es etwas Bekanntes war. Schneeflocken, keine so wie die andere und doch jede symmetrisch und sechseckig. Da — wir landen offenbar auf dem Marktplatz. Siehst du die Menschenmenge? Komm, ziehen wir unsere Anzüge an.«
    Die Verlorene Hoffnung landete in einem sechseckigen Park dicht neben der Titankugel. Überall sah man die bizarren, glitzernden Gebäude, und in der Mitte des Parks schimmerte ein Brunnen — klare, funkelnde Kaskaden flüssiger Juwelen. Am Boden wuchs ein dicker, weicher Teppich von brillantfarben glitzernder weißer Vegetation. Gruppen der grotesken Bewohner hatten sich eingefunden, um die beiden Raumschiffe zu begrüßen; Gruppen, die das Kugelschiff dicht umschlossen, aber respektvollen Abstand von dem fürchterliche Wärme ausstrahlenden tellurischen Schiff hielten. Eigenartigerweise konnte Stevens die Begrüßungsrufe verstehen.
    »Komisch, Steve, ich weiß genau, was sie sagen«, rief nun auch Nadia erstaunt. »Woran mag das liegen?«
    »Ich weiß nicht — vielleicht haben wir den Gedankenaustauscher so lange benutzt, daß wir ihn nun nicht mehr brauchen. Da kommt Barkovis — ich werde ihn fragen.«
    Der Kommandant des Titanschiffes hatte sich sehr ernst mit einer Gruppe seiner Landsleute unterhalten und kam nun mit den Gedankenaustauschern auf die beiden Terraner zu. Er legte sie auf den weißen Boden und bedeutete ihnen, sie aufzunehmen.
    »Das ist vielleicht unnötig, Barkovis«, sagte Stevens langsam und deutlich. »Wir wissen nicht, woher es kommt, aber wir können Ihre Sprache gut verstehen. Vielleicht verstehen Sie uns auch.«
    »Oh, ja, ich verstehe Ihr Englisch genau. Eine überraschende Entwicklung, aber man hätte sie aufgrund der Natur des Instruments, das wir benutzen, vorhersehen können. Leider habe ich schlechte Nachrichten. Wir können euch nicht sofort helfen, wie ich versprochen habe. Während unserer Abwesenheit hat eine der Kraftanlagen auf Saturn versagt. Die Energie auf Titan ist auf ein Minimum gesunken, da unser Schiff einen Großteil der restlichen Energie verschlang. Die Sedlor-Wände wurden so geschwächt, daß ich trotz aller Zusicherungen der Wächter mit Schwierigkeiten rechne. Jedenfalls ist es vordringlich, daß wir mit der Reparatur beginnen. Es ist eine schwere Aufgabe.«
    »Ja, sie wird Zeit kosten«, erwiderte Stevens, der sich daran erinnerte, was der Kommandant ihm über die Konstruktion der Anlagen erzählt hatte. Es handelte sich um Generatoren, die seit Tausenden von Saturnjahren in Betrieb waren.
    »Sie wird mehr als Zeit kosten — sie wird Leben fordern«, erwiderte Barkovis ernst. »Dutzende, vielleicht Hunderte von uns werden nie wieder die klare, reine Luft Titans atmen. Trotz aller Vorsicht, trotz aller Schutzvorrichtungen und aller Isolierung werden unsere Männer von dem Gewicht erdrückt,

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