Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Jagdhunde der IPC

Titel: Die Jagdhunde der IPC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E.E Doc Smith
Vom Netzwerk:
Atmosphäre, die sich kaum von der auf Jupiter unterschied. Er war mit gut gepolsterten Stahlfedern an den Operationstisch geschnallt. Aber er versuchte gar nicht zu entkommen. Er war dem Tod schon so nahe, daß seine mächtigen Muskeln nicht einmal zuckten, als der Chirurg seine Instrumente ansetzte. Von Steiffei arbeitete geschickt. Er schloß eine häßliche Wunde nach der anderen.
    »Hallo, Brandon«, sagte er, als er von der Arbeit aufsah. »Ich habe kein Narkosemittel verwendet. Da sein Blut und seine Körperbakterien sich von den unseren unterscheiden können, müssen wir uns im großen und ganzen auf seine natürliche Widerstandskraft verlassen. Es steht schlecht um ihn, aber vielleicht können wir ihn durchfüttern.«
    »Füttern? Daran habe ich noch gar nicht gedacht. Was ißt er denn?«
    »Es muß etwas stark Konzentriertes sein, wie ich aus seinem Körperbau schließe. Ich werde es mit Zucker und Milchschokolade versuchen. Aber zuallererst einmal mit Ahornsirup. Eine Flüssigkeit ist leichter aufzunehmen, und vielleicht lockt ihn der starke Geruch an.«
    Man brachte eine Büchse mit Sirup, und zum Erstaunen der Terrestrier begannen sich die langen, feinen Fühler des Vorkul zu bewegen. Von Steiffei legte hastig den Finger auf die Lippen, füllte die Flüssigkeit in eine Schale und stellte sie neben Kromodeors grotesker Nase auf den Boden. Die Bewegungen der Fühler wurden stärker, und dann öffnete sich eines der Augen. Der Rüssel rollte sich langsam auf -doch dann bemerkte Kromodeor die Fremden, die ihn umstanden. Die Schnauze schloß sich, und er zerrte an den Stahlbändern, die ihn festhielten.
    »Ach, Gott!« Der Chirurg beugte sich besorgt über den grotesken Körper. Er sprach besänftigend auf das Wesen ein.
    »Hier, lassen Sie mich das versuchen. Ich kann damit umgehen.« Stevens brachte den Gedankenaustauscher von Callisto. Alle drei Männer streiften die Drahtkronen über und schickten besänftigende Gedanken zu dem Verängstigten.
    »Er verschließt sich einfach gegen uns«, sagte Brandon. »Los, sei nicht so stur, Knabe — wir sind doch deine Freunde!«
    »Himmel , er bringt sich selbst um, wenn er nicht nachgibt!« stöhnte von Steiffei.
    Brandon schickte einen Mann weg, um Verna Pickering zu holen. Sie kam sofort, und der Physiker begrüßte sie aufatmend.
    »Der Kerl kämpft mit allen Mitteln gegen uns an. Wir können ihm nicht verständlich machen, daß wir es gut mit ihm meinen. Ich kann mir vorstellen, daß er etwas Hexanisch versteht. Du hast dich doch mit dieser Sprache beschäftigt, könntest du ihm nicht klarmachen, daß wir Freunde sind?«
    Das Mädchen zuckte unwillkürlich zurück, als sie das riesige Schlangenwesen sah. Doch dann beugte sie sich tapfer zu ihm herunter. Sie wiederholte immer wieder eine einzelne rauhe Silbe.
    Die Wirkung war magisch. Kromodeor gab sein Zappeln auf, ein Auge sah das Mädchen voll an, und dann tauchte der Rüssel in den Sirup. Erst als das letzte Restchen der klebrigen Flüssigkeit verschwunden war, kümmerte er sich um seine Umgebung. Fünf Augen untersuchten in verschiedenen Richtungen den Raum. Dann sprach der Vorkul. Es waren schnelle, zischelnde Laute. Verna kannte zu wenig von der fremden Sprache, um sie zu verstehen. Deshalb nahm sie einen der Gedankenaustauscher, wiederholte immer die eine Silbe und streifte ihm das Ding über. Nun gingen die Gedanken hin und her.
    Brandon zog Stevens auf die Seite. »Du hast diese Dinger oft benutzt«, flüsterte er. »Kannst du deine eigenen Gedanken verbergen?«
    »Sicher - weshalb?«
    »Ich kann im Augenblick nur an das Energiesystem auf dem fremden Schiff denken, und er würde natürlich sofort erkennen, daß ich vorhabe, es zu erforschen. Außerdem muß ich mich möglichst bald an die Arbeit machen. Unterhalte du dich mit ihm — wir tun inzwischen das Nötige. Alles x?«
    »Alles x.«
    Verna drehte sich erstaunt um, als Brandon ging. »Was ist denn los?« fragte sie.
    »Ich habe etwas Dringendes zu erledigen«, entschuldigte sich Brandon. »Steve kann mich vertreten.« Und er war verschwunden.
    Er begab sich direkt auf das Vorkul-Schiff, das jetzt von Hexanern geräumt war. Tag für Tag arbeitete er mit seinen Leuten, und Tag für Tag drangen sie tiefer in das Geheimnis der Waffen und Maschinen ein.
    »Bist du bald fertig. Norm?« fragte Stevens eines Abends. »Kromodeor erholt sich schnell. Er kann sich schon etwas bewegen, und er besteht darauf, daß wir ihm die letzte Kette abnehmen. Er möchte

Weitere Kostenlose Bücher