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Die Jahre der Toten: Roman (German Edition)

Die Jahre der Toten: Roman (German Edition)

Titel: Die Jahre der Toten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. A. Recht
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Wasserbeutel, Ersatzkleidung, Munition und diversen Kleinkram für alle zusammenzutragen, eben alles, was sie unterwegs gut gebrauchen konnten. Er tauschte sein Sportsakko gegen einen einfachen schwarzen Anorak aus und schulterte seinen Tornister.
    Anna schaute ihm interessiert zu. » Du hast wirklich Muffensausen, was?«
    » Still!«, sagte Julie tadelnd. » Ich muss mich konzentrieren.«
    » Hör mal, ich handle nur zu unserem Besten«, sagte Mason. » Wenn man unaufmerksam wird, wird man vermutlich bald…Moment! Hast du das gehört?«
    Mason schaute mit geneigtem Kopf an die Decke.
    » Was soll ich gehört haben?«
    » Mund halten und zuhören!« Mason hob eine Hand. Das Geräusch kreischender Bremsen drang an seine Ohren. » Oh, Scheiße!«
    Er lief zum Sicherheitsterminal, der neben Julies Rechner stand, und schaltete die Monitore ein. Drei Kameras bewachten das Haus. Eine war auf die Hintertür gerichtet, eine auf die Haustür, und eine befand sich im Korridor und bewachte den Eingang zum Kellerraum. Mason tippte mit dem Finger auf den Schirm der Kamera, die den Hauseingang bewachte.
    » Schaut her«, sagte er. » Scheinwerfer. Sie sind da.«
    Anna fluchte und schnappte sich eine der Maschinenpistolen auf dem Klapptisch.
    » Es ist nicht zu fassen, dass diese Drecksäcke uns an den Hals gehen, obwohl sie eine ganze infizierte Stadt am Bein haben«, sagte sie und schulterte die Waffe.
    Mason zückte seine Pistole und legte eine Hand auf Julies Schulter.
    » Wir müssen weg! Jetzt sofort!«
    » Aber ich bin noch nicht drin!«, protestierte Julie.
    » Willst du lieber den Forschungsbericht haben und tot oder keinen haben und lebendig sein?«, fragte Mason.
    » Schlag noch fünf Minuten raus! Ich bin gleich drin, wirklich!«
    » Das hast du schon vor einer halben Stunde gesagt!«
    » Diesmal meine ich’s ernst!«
    Oben bumste es mit voller Kraft. Es war ein schweres, festes Krachen, das sich alle paar Sekunden wiederholte.
    » Sie schlagen die Haustür ein«, sagte Mason, der den Überwachungsmonitor beobachtete.
    » Fünf Minuten!«, bat Julie.
    » Verflucht nochmal«, stieß Mason hervor. Er warf einen Blick zur Treppe, die zum Parterre hinaufführte. » Ich schieße ein paar Kugeln in ihre Richtung, damit sie den Kopf einziehen– aber wenn ich wieder runterkomme, hauen wir ab!« Er schaute Anna an. » Lade dir das Zeug auf. Wir versuchen durch die Katakomben zu verschwinden. Vielleicht stehen sie dann wieder auf dem Schlauch.«
    » Mach ich.«
    Mason öffnete die verschlossenen Türen, lief zum Ende der Treppe hinauf und lugte um die Ecke. Taschenlampen leuchteten durch dunkle Fenster ins Hausinnere. Mason schätzte, dass Sawyer sechs oder sieben Mann mitgebracht hatte: mehr als genug, um einen abtrünnigen Agenten, eine Virologin und eine kränkliche Journalistin zu erledigen.
    Ein Taschenlampenstrahl leuchtete Mason genau ins Gesicht, so dass er sich schnell zurückzuziehen versuchte. Ein Schrei von draußen sagte ihm freilich, dass man ihn gesehen hatte.
    » Mason!«, rief Anna von unten aus dem Keller. » Mach ordentlich Krach! In diesem Viertel wimmelt es von Infizierten. Wir haben sie doch auf den Monitoren gesehen! Mach irgendwelchen Krach! Dann kommen die schon!«
    » Gut mitgedacht«, rief Mason zurück. » Aber da bin ich dir schon voraus!« Er zog eine Blendgranate aus der Jackentasche und entsicherte sie.
    Er warf die Granate in den Korridor hinein und ließ sie über das Laminat zur Haustür rollen. Seine Zeitwahl stimmte nicht ganz: Er hatte gehofft, die Männer würden die Tür ungefähr in dem Moment einschlagen, in dem die Granate hochging. Die dicke Eiche und die Qualitätsscharniere hielten den Rammbock aber länger ab als erwartet. Trotzdem hatte die Granate die erwünschte Wirkung. Der Blitz und der ohrenbetäubende Knall ließen alle Schränke im Haus scheppern, die Bilder an den Wänden tanzen und schief an ihren Nägeln hängen. Mason hörte gedämpfte Flüche von draußen. Offenbar hatten einige der Männer durch Fenster geschaut, als die Granate explodiert war. Sie waren halb geblendet.
    Was noch wichtiger war: Alles Infizierte und Untote im Umkreis der nächsten drei Häuserblocks musste den Knall gehört haben. Wenn sie so reagierten, wie Mason es von ihnen gewohnt war, dauerte es nicht lange, bis sie in Scharen zu diesem Haus strömten.
    Mason wartete nicht, bis die Männer im Freien sich erholt hatten. Er beugte sich vor und gab in schneller Folge fünf, sechs Schüsse ab. Er

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