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Die Jahre der Toten: Roman (German Edition)

Die Jahre der Toten: Roman (German Edition)

Titel: Die Jahre der Toten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. A. Recht
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schulterte Anna ihren Tornister. Den dritten warf sie Julie zu. Sie stopfte die CD s schnell in das halb offene Ding, trennte sich vom Terminal und beeilte sich, die anderen einzuholen.
    Mason rannte mit voller Kraft die leicht abschüssige Rampe hinab. Vor ihm war ein schmaler Eingang, der in den gleich dahinter liegenden Tunnel mündete. Ihr Elektrokarren war noch geparkt und wartete auf sie, damit sie verschwinden konnten. In seiner Eile beging Mason einen Fehler.
    Er übersah den zweiten Karren.
    Als er durch den Eingang lief, schoss aus dem Nichts ein Arm hervor und drosch auf ihn ein. Mason fiel mit einem Grunzen, das seinen Schmerz ausdrückte, auf den Betonboden. Er blickte gerade noch rechtzeitig auf, um einen blankpolierten Schuh auf seinen Kopf zufliegen zu sehen. Er rollte sich zur Seite, als der Schuh genau die Stelle traf, an der gerade noch seine Schläfe gewesen war. Mason sprang auf, hielt eine Hand vor seinen Brustkorb und schnappte nach Luft.
    » Ich wusste, dass ihr hier rauskommt, wenn ich jemanden an die Haustür stelle«, sagte der Angreifer und nahm erneut Kampfstellung ein. » Wie Ratten, die ein sinkendes Schiff verlassen. Du bist so durchschaubar, Mason.«
    » Sawyer«, sagte Mason keuchend und spuckte vor seinem Gegenspieler auf den Boden. Er riskierte einen Blick in den Tunnel hinein und hielt nach weiteren Agenten Ausschau. Aber da war niemand. » Wo ist deine Verstärkung?«
    » Ich bin allein hier«, sagte Sawyer. » Ich wollte dich allein fertigmachen. Ich bin nicht mal bewaffnet.«
    Er trat vor und zeigte ein breites Grinsen. Dann riss er sein Jackett auf und bewies, dass er tatsächlich keine Waffe bei sich hatte.
    » Das war ein Fehler«, sagte eine Stimme vom Eingang her. Sawyers Blick zuckte in die Richtung, aus der die Stimme kam, und blickte in die Mündung der Maschinenpistole, die Anna Demilio schwang.
    » Mir scheint, dass wir schon mal in dieser Situation waren, Doktor. Nur war ich es, der damals die Waffe in der Hand hielt.«
    » Tu’s nicht«, sagte Mason zu Anna und hob eine Hand. » Lass es mich machen.«
    Sawyer nickte kaum wahrnehmbar. Von Mason hatte er nichts Geringeres erwartet.
    » Ach, Scheißdreck«, sagte Anna und legte den Sicherungsbügel der MP herum. » Ich bring ihn jetzt um, bevor die durch die Tür sind.«
    » Nein, warte. Sawyer ist vielleicht ein wertloser Schleimbeutel, aber ich bin vor ihm weggelaufen, und deswegen…«
    » … willst du deine Ehre wiederherstellen, was?«, sagte Sawyer und beendete Masons Satz. » Hab ich mir gedacht. Wie gesagt, du bist leicht zu durchschauen.«
    » Und du zu zuversichtlich«, gab Mason zurück, glitt aus dem Jackett und warf seine Waffen auf den Boden.
    Die beiden Agenten bauten sich voreinander auf, umkreisten sich langsam und beobachteten den jeweils anderen nach Anzeichen dafür, dass er gleich angreifen würde.
    » Das ist doch nicht zu fassen!«, rief Anna. » Für so was haben wir keine Zeit!«
    Keiner der Männer reagierte. Sie schauten sich an. Die Agentur hatte die Grundlagen des Boxens zu einem wichtigen Teil ihrer Ausbildungsordnung gemacht. Wie bei den Streitkräften hatten auch sie Boxen und Jiu-Jitsu gelernt. Es mangelte ihnen vielleicht an der Poesie des Karate, aber sie konnten etwas.
    Sawyer schlug als Erster zu: einen schnellen Haken, der so blitzartig kam, dass Mason keine Zeit hatte, ihn abzublocken. Der Schlag traf sein Kinn. Er wankte einen halben Schritt nach hinten. Sawyer verschwendete bei seiner Attacke keine Zeit. Die Schläge prasselten nur so auf Mason ein– dann ein zweiter Haken, den er mit leichter Hand abwehrte. Danach kam ein Schwinger, doch Mason duckte sich, und Sawyers Schlag traf nur Luft. Der nächste Angriff war ein brutaler Aufwärtshaken, der den Kampf hätte beenden können, wenn Mason ihm nicht schnell genug ausgewichen wäre. Dennoch schrammte Sawyers Faust über sein Kinn und schüttelte seinen Kopf kurz durch.
    Als Sawyer mit einem Aufwärtshaken nachlegte, sah Mason eine Gelegenheit. Er zuckte nach vorn und drosch eine schnelle Eins-zwei-Kombination in Sawyers ungeschützten Magen. Der Agent keuchte schmerzlich auf und fiel einen halben Schritt zurück. Mason nutzte die Chance und knallte seinerseits einen Schwinger gegen Sawyers rechte Schläfe. Sawyer hob einen Arm, um den Hieb abzuwehren, bevor er ihn traf, trat vor, schob ein Bein hinter das Bein Masons und pflanzte eine Hand auf seinen Brustkorb. Er drückte fest zu und warf Mason voll auf den Rücken. Bei

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