Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Jahre der Toten: Roman (German Edition)

Die Jahre der Toten: Roman (German Edition)

Titel: Die Jahre der Toten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. A. Recht
Vom Netzwerk:
geblieben sind, gibt’s vielleicht ’ne Gratismahlzeit für uns. Vielleicht gibt’s in dem Nest auch einen Autohändler.«
    » Genau«, sagte Brewster. » Das Schild ist sicher nur ein Bluff. Sieht so aus, als wäre der Ort evakuiert worden.«
    Er wandte sich um, hob beide Arme über den Kopf und winkte, damit der Rest der Gruppe erfuhr, dass ihnen keine Gefahr drohte, wenn sie näher kamen. Alle verließen ihre Deckung und liefen die wenigen Hundert Meter zum Standort des Trios am Ortseingang.
    » Wie sieht’s aus?«, fragte Sherman, als er bei ihnen war.
    » Undurchsichtig, Sir«, informierte Brewster ihn. » In dem Gebäude da ist jemand, aber sonst haben wir nirgendwo was gesehen.«
    Mbutu Ngasy, der zu den Unbewaffneten gehörte, kam heran, um seine Gedanken zu äußern.
    » Der Ort gefällt mir nicht«, sagte er. » Er ist so… kalt. Wir sollten ihn lieber umgehen.«
    » Quatsch.« Sherman klopfte Mbutu auf die Schulter. » Hier müssten wir alles kriegen, was wir brauchen. Gehen wir rein, aber halten wir die Augen offen. Krueger und Brewster, versucht den Zivilisten zum Öffnen zu bewegen. Thomas, auf der Straße taktische Marschkolonne. Augen aufhalten nach Autohändlern, Gemischtwarenläden und allem, was wir sonst brauchen könnten.«
    » Sowieso«, erwiderte Brewster und nickte.
    » Ja, Sir«, sagte Thomas. Er wandte sich um und bellte Anweisungen: » Taktische Marschkolonne! Zivilisten in die Mitte, Militär an die Flanken! Ausschau halten nach nützlichen Läden!«
    » Yeah!«, kam die automatische Antwort. Die Gruppe umging die primitive Barrikade und begab sich in den Ort hinein. Totale Stille hieß sie willkommen. Hier und da flog ein Fetzen Papier in der Morgenbrise. Der Frühnebel klammerte sich an den Boden, als sie die Straße entlangmarschierten. Brewster und Krueger liefen zur Tür des Lagerhauses, in dem sie zuvor die Gestalt gesehen hatten, und klopften an die Tür.
    » Aufmachen!«, schrie Brewster und schlug mit dem Griff seiner Pistole auf die schwere Holztür ein.
    » Wir wissen, dass Sie da drin sind!«, fügte Krueger hinzu. » Wir wollen nur helfen!«
    Sie klopften eine halbe Minute lang, dann bekamen sie eine unangenehme Antwort.
    » Haut ab!«, erwiderte eine Stimme aus dem Gebäude. » Schreit hier nicht rum! Sie hören euch, verdammt! Sie hören euch!«
    » Was?!«, rief Brewster zurück.
    Die aus Soldaten und Zivilisten bestehende Kolonne war etwa einen Häuserblock weiter marschiert und hatte Brewster und Krueger zurückgelassen, doch die beiden waren darauf konzentriert, den Mann im Haus zum Öffnen der Tür zu bewegen.
    » Ihr versteht nicht!«, schrie der Mann. » Hier ist niemand, der euch helfen kann! Und ihr könnt nichts tun, um mir zu helfen! Lasst mich gefälligst in Ruhe!«
    » Na, hör mal, Alter«, fragte Krueger. » Wo sind die Leute denn alle hin?«
    » Sie sind…noch hier!«, kam die ängstliche Antwort. » Verschwindet! Haut ab, solange ihr es noch könnt!«
    Brewster machte große Augen. Sein Blick traf den Kruegers, der nicht weniger besorgt aussah als er selbst.
    » Oh, Scheiße«, sagte Brewster leise.
    ***
    Unten an der Straße wanderte Shermans Blick nervös von einem verrammelten Gebäude zum anderen.
    Irgendwas stimmte hier nicht. Die Ortschaft wirkte sauber, wenn man an den Barrikaden der äußeren Straßen vorbei war, aber hier und da sah man eine eingeschlagene Tür oder ein kaputtes Fenster. Hatte es hier Tumulte gegeben? Oder Schlimmeres?
    » Ein Gebrauchtwagenhändler, Sir.« Thomas riss Sherman aus seinem Tagtraum. Er deutete auf ein kleines Eckgrundstück mit zahlreichen älteren Fahrzeugen und einem großen Banner, das die Qualität der Gebrauchtwagen und niedrigste Zinsraten anpries.
    Sherman nickte. » Gehen wir da mal hin.«
    Mbutu, der in Shermans Nähe geblieben war, betrachtete den General eingehend. Er sah die Nervosität des Älteren, die seiner eigenen entsprach. Er nutzte die Chance, noch einmal das Wort zu ergreifen.
    » Ich glaube, wir sollten schnellstens von hier verschwinden, General«, sagte er. » Dieser Ort… er erinnert mich an das Kaff in der Wüste.«
    Sherman blieb stehen. Genau. Genau das hatte ihm auf der Zunge gelegen. Weil hier etwas nicht stimmte.
    » Scharm El-Scheich. Es ist genau wie in Scharm El-Scheich.«
    Im gleichen Moment hörte er Brewster und Krueger rufen. Sherman wirbelte herum und sah die beiden eilig auf sie zurennen. Sie schwenkten aufgeregt die Arme.
    » Was, in Buddhas Namen, schreien die da?«,

Weitere Kostenlose Bücher