Die Jahre der Toten: Roman (German Edition)

Und meine Karre war viel größer.«
    » Aber du hattest keinen CD -Spieler an Bord, und auch kein Radio.«
    » Yeah, und das Heer ist ’n bisschen knapp an Lederbezügen und Sitzheizungen, nicht wahr?«
    Als die Leute auf die Ladefläche des Lasters kletterten und sich etwas suchten, woran man sich festhalten konnte, haute Brewster ungeduldig mit einem Finger auf das Armaturenbrett und pfiff besorgt ein Liedchen vor sich hin. Dann schaute er nach unten und arbeitete seine private Prüfliste ab. Waffe? Feuerbereit, auf dem Sitz. Passagiere? Abfahrbereit. Anzeigen?
    Anzeigen?
    » Scheiße«, fluchte Brewster. Seine Augen wurden groß, als er auf die Armaturen schaute. Er haute mehrmals mit der Faust auf den Kunststoff und stierte die Anzeigen so konzentriert an, dass sogar sein Blick Scheiße! schrie. Er ließ das Fenster so schnell runter wie möglich, schob den Kopf ins Freie und schrie: » General! He! Wir haben hier ein Problem!«
    Sherman, gerade im Begriff, sich auf den Beifahrersitz von Thomas’ Laster zu schwingen, hielt inne und schaute sich zu ihm um.
    » Was ist denn?«, schrie er zurück.
    » Ich fahre mit Luft, Sir! Der Tank ist leer!«
    Thomas hatte den Kopf ebenfalls ins Freie geschoben, um zu lauschen, dann fluchte er, zog sich ins Führerhaus zurück und begutachtete seine eigene Spritanzeige.
    » Er hat Recht, Sir«, sagte Thomas. » Hier ist nicht mal eine Achtelfüllung drin.« Er schüttelte den Kopf und langte in eine Kampfanzugtasche, um ihr das zerknautschte Zigarettenpäckchen zu entnehmen, das er sich aufgespart hatte. Er steckte sich eine Zigarette an, während Sherman so ziemlich jeden Fluch ausstieß, den er kannte.
    » Zum Abhauen reicht es!«, rief Mbutu aus seinem Wagen. » Wir fahren schließlich keine Rallye durchs ganze Land! Wir wollen nur hier weg!«
    » Und dann?«, rief Sherman zurück. » Dann stranden wir irgendwo anders!«
    » Besser anderswo gestrandet als hier!«, konterte Mbutu.
    » Einverstanden!«, rief Sherman. Er stieg zu Thomas ins Führerhaus und schloss die Tür. Er schnallte sich an. Thomas tat neben ihm dasselbe. Dann schaute er zu Sherman hinüber.
    Der General nickte.
    » Halten Sie Ihren Arsch fest, Sir«, murmelte Thomas, legte den Gang ein und trat aufs Gaspedal. Die Reifen des Lasters quietschten. Dicker weißer Qualm stieg um sie herum auf, dann ließ die zunehmende Zugkraft das Fahrzeug vorwärtsschießen. Es krachte durch den Zaun und schleuderte die Infizierten auf der anderen Seite durch die Gegend. Zwei Gestalten wurden frontal getroffen und über die Straße gewirbelt, wo sie über den Asphalt rutschten, bis sie blutig und reglos zum Halten kamen. Das Tor knallte gegen die Windschutzscheibe des Lasters und ließ sie splittern, jedoch nicht zerbrechen. Thomas und Sherman zuckten erschrocken zusammen. Der Laster röhrte durch die Masse der Infizierten und jagte die Straße entlang.
    Brewster war gleich hinter ihnen. Die Soldaten auf der offenen Ladefläche stützten sich auf das Dach des Führerhauses und feuerten auf die Angreifer, die nun, da Thomas durchgebrochen war, vom Zaun abließen. Der Laster fuhr über die Reste der beim ersten Angriff zu Boden gegangenen Überträger hinweg und rutschte ein Stück auf einem Teil des niedergerissenen Zaunes. Brewster bekam ihn mit einem Reißen des Lenkrads wieder unter Kontrolle, was ihm aus den Reihen der Passagiere gedämpfte Flüche eintrug, die sich bemühten, hinter ihm Halt zu finden.
    » Wo ist Thomas hin?«, rief er.
    Thomas’ Laster war nirgendwo zu sehen. Er war irgendwo abgebogen.
    » Links! Er ist nach links gefahren«, rief Denton. Er deutete aufgeregt auf die Straße und hielt sich am Türgriff fest.
    Die Soldaten auf der Ladefläche von Mbutus Laster deckten den Rückzug ebenso wie zuvor die auf Brewsters Fahrzeug und nahmen die Infizierten unter Beschuss, die sich nun beträchtlich zerstreuten. Einige nahmen die Verfolgung der wegfahrenden Laster auf, andere quetschten sich durch das Tor, um das letzte Fahrzeug zu erwischen. Ein Überträger stürzte zu Boden, als eine Pistolenkugel sauber seine Stirn durchlöcherte. Mbutu wich seitlich aus, als er das Tor passierte, denn er wollte dem wandelnden Leichnam entgehen. Sein Laster knallte jedoch gegen einen anderen und schleuderte ihn zu Boden. Er landete unter beiden Rädern. Mbutu schwang den Bug herum und gab Gas, um das Betriebsgelände und die Masse der Infizierten hinter sich zu lassen.
    Schließlich wurde er etwas langsamer und runzelte