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Die Jahre der Toten: Roman (German Edition)

Die Jahre der Toten: Roman (German Edition)

Titel: Die Jahre der Toten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. A. Recht
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Brett, das es in jedem Kfz-Laden gab: das mit den Schlüsseln für alle Ausstellungsstücke auf dem Platz.
    » Hier sind welche!« Brewster förderte ein Klemmbrett zutage, an dem fünf Schlüsselsortimente befestigt waren. » Die könnten für Laster sein!«
    » Ich hab hier auch ein paar«, sagte Thomas. » Mist, die sind für Minis und Coupés. Nehmen Sie die für die Laster. Dann raus hier und in Erfahrung bringen, zu welchen Karren sie gehören!«
    » Keine Sorge«, sagte Brewster. » Die Nummern hängen an den Schlüsseln dran.« Er nahm die Schlüssel und drückte sie an seine Brust.
    » Beeilt euch da drin!«, schrie jemand von draußen. Schüsse folgten der Äußerung. Überträger kletterten auf die Schultern von anderen und versuchten, über den Zaun zu steigen.
    Draußen richtete Sherman seine Pistole auf einen fauchenden Angreifer und blies ihn mit einem Schuss vom Zaun. Er krächzte, als er nach hinten fiel, landete auf den Schultern anderer Infizierter und riss eine ganze Reihe mit zu Boden.
    Sherman hatte, als sie auf das Betriebsgelände gelaufen waren, eine kurze Berechnung vorgenommen: Neunundzwanzig. Fünfzehn hatten sie verloren.
    Was für ein dämlicher Fehler, dachte er. Die Lebenden warten gern auf ihre Beute, wenn sie keine jagen. Hätte mich an Scharm El-Scheich erinnern sollen. Hätte auf Ngasy hören sollen.
    Er gab einen weiteren Schuss ab und fluchte, weil die Waffe schon wieder leer war. Er tastete nach einem neuen Magazin und setzte eine finstere Miene auf, als er erkannte, dass es das letzte war. Er schob es hinein und schaute nach rechts und links, zu den Verteidigern hin.
    Die restlichen Soldaten hatten sich schnell am Maschendrahtzaun aufgereiht. Sie feuerten immer dann, wenn ein Infizierter Anstalten machte, auf die andere Seite zu gelangen. Im Moment funktionierte diese Taktik– doch inzwischen hingen mindestens fünfzig oder sechzig Überträger am Zaun und rissen ihn hin und her. Er wackelte schon, und da sie so viele waren, würde er wohl bald nachgeben.
    Sherman erspähte Rebecca aus den Augenwinkeln. Sie war hinter den Soldaten, stand in der Nähe der Gruppe der noch lebenden Zivilisten und hielt die Pistole in der Hand, die sie ihm auf dem Schiff abgenommen hatte.
    Denton war gleich neben den Soldaten. Er zielte jedes Mal sehr sorgfältig, bevor er auf jemanden schoss. Er vergeudete keine Kugel.
    Brewster und Thomas kamen aus dem Büro gestürmt und winkten mit mehreren Schlüsseln.
    » Wir haben sie!«
    » Ausgezeichnet! Holt die Fahrzeuge her!«
    » Sofort, Sir!«
    Brewster warf Thomas einen Schlüsselbund zu, der ihn mit einer Hand geschickt auffing und dann zu der Reihe der Kleinlaster lief, die an der Seite des Betriebsgeländes standen. Mbutu eilte neben Brewster her und entriss ihm einen weiteren Satz Schlüssel.
    » Ich fahre seit meinem sechsten Lebensjahr Knüppelschaltung«, sagte er grinsend und schloss sich Thomas an.
    Brewster lief hinter den beiden her, warf einen Blick auf die Autoschlüssel in seiner Hand, studierte flink die Nummer des Wagens und suchte die abgestellten Fahrzeuge nach dem dazu passenden ab. Dann sah er es: ein brauner Ford-Kleinlaster. Er zuckte die Achseln, schloss die Tür auf und warf sich auf den Fahrersitz.
    Als er Gas gab, fuhr Thomas vor ihm her. Er saß in einem umgebauten Versorgungslaster mit einer schweren kastenartigen Ladefläche. Brewster folgte ihm, bis Thomas’ Wagen mit einem Ächzen vor dem Tor im Maschendrahtzaun anhielt.
    » Ich glaube, die Kiste hier macht das Tor problemlos platt, Sir«, knurrte Thomas und beugte sich durch das halb nach unten gekurbelte Fenster zu Sherman hinaus. Er deutete auf die Überträger. » Kommen Sie lieber rein, bevor die es tun.«
    » Stimmt«, sagte Sherman. Er steckte seine Pistole ein, legte die Hände an den Mund und schrie: » Alle Mann auf die Laster– und festhalten! Wir brechen gleich aus!«
    Mbutu hielt hinter Brewster an und bildete das Ende des kleinen Konvois.
    Die Soldaten zogen sich nacheinander vom Zaun zurück, wandten sich um und liefen zu den drei Lastern. Rebecca bedeutete den verängstigten Zivilisten mit Rufen und Gesten, ebenfalls zu den Fahrzeugen zu gehen.
    Denton warf die Hecktür von Thomas’ Laster zu und schloss die Menschen darin ein. Dann stürzte er zu Brewsters Wagen zurück, öffnete die Beifahrertür und warf sich hinein.
    » Fast wie in alten Zeiten, was?«, fragte er grinsend.
    » Yeah, nur hatten wir damals noch Gewehre«, gab Brewster zurück. »

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