Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Jahre der Toten: Roman (German Edition)

Die Jahre der Toten: Roman (German Edition)

Titel: Die Jahre der Toten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. A. Recht
Vom Netzwerk:
noch nicht.«
    » Dazu brauchen wir Hilfe von außen«, erwiderte Mason. » Sie kennt uns längst zu gut, um einem von uns so was wie Sympathie abzukaufen.«
    » Ah, endlich ein hilfreicher Vorschlag von dir, Mason«, sagte Sawyer. » Wie nett. Natürlich hast du Recht. Ich werde mal ein paar Leute kontaktieren.«
    » Was ist mit unserem anderen Gast?«, fragte Derrick. » Haben wir für die noch Verwendung?«
    » Nein, sie hat uns mit geringem Protest gegeben, was wir haben wollten.« Sawyer tippte mit einem Finger auf die Tischplatte. » Trotzdem können wir sie nicht so einfach freilassen.«
    » Wir können sie aber auch nicht für immer hierbehalten«, wandte Mason ein.
    » Im Moment noch«, erwiderte Sawer. » Verhören brauchen wir sie nicht mehr, aber bewachen werden wir Dr. Demilio weiterhin. Könnte ja sein, dass sie uns in Zukunft irgendwann nützlich ist.«
    USS Ramage
    11 . Januar 2007
21 . 22 Uhr
    General Francis Sherman kniete in einem Korridor der USS Ramage neben der zerfallenen Leiche eines Infizierten und verzog angesichts der grässlichen Kopfwunde, die ihn getötet hatte, das Gesicht. Um ihn herum schwärmten Soldaten durch den Schiffsbauch, überprüften sämtliche Räume zweimal und bereiteten Leichen zur Entsorgung vor. Das Feuergefecht unter Deck war schnell und entschlossen gewesen. Nachdem die Soldaten auf die Bedrohung reagiert hatten, hatte es nicht lange gedauert, alle Infizierten an Bord niederzumachen. Doch der Sieg schmeckte schal. Die Leichen der Opfer lagen im Bauch des Zerstörers aufgereiht.
    Sherman grunzte leise. Seine Stimme klang gedämpft hinter dem Mundschutz hervor, der sein Gesicht bedeckte.
    » Wie viele sind es bis jetzt?« Er zog Latexhandschuhe über seine Finger und zupfte sie gerade.
    » Dreiundzwanzig, Sir«, antwortete Sergeant Major Thomas mit grimmiger Miene. » Siebzehn Flüchtlinge; vier Soldaten, die es unbewaffnet erwischt hat, und zwei, die im Kampf gefallen sind.«
    Der Blitz eines Fotoapparates, danach das dünne, schwache Heulen des sich für die nächste Aufnahme aufladenden Blitzes. Sam Denton hockte sich neben Sherman hin. Auch er war maskiert.
    » Wie hat’s deiner Meinung nach angefangen, Frank?«, fragte Denton und machte noch ein Foto der vor ihnen liegenden Gestalt.
    » Ein Zivilist hat den Erreger eingeschleppt«, sagte Sherman. » Wir haben nur eine Leiche ohne Bissverletzung gefunden. Er muss der Ur-Überträger gewesen sein. Es waren mehrere Schüsse in die Brust und zwei in den Kopf nötig, um ihn von den Beinen zu holen.«
    » Dreiundzwanzig Tote wegen eines Überträgers?« Dentons Stimme drückte Ehrfurcht aus, aber auch einen Anflug von Entsetzen.
    » Wir haben es schon in Suez erlebt«, sagte Thomas. » Ein guter Biss verwandelt ein Opfer in wenigen Minuten. Es dauert höchstens ein bis zwei Stunden.«
    Sherman nickte zustimmend. » Der Urwirt an Bord hat wahrscheinlich alle in seinem Quartier Anwesenden erwischt, bevor man ihn entdeckte. So wurden in wenigen Minuten aus einem sechs oder sieben.«
    » Du lieber Gott«, hauchte Denton.
    » Nein«, sagte Sherman und wandte den Kopf, um Denton einen irritierten Blick zuzuwerfen. » Eigentlich war es eher das Gegenteil.«
    Ein in einen dicken, fleckigen MOPP -Anzug und Mundschutz gekleideter Soldat kam zu ihnen. Er sprach General Sherman nervös an.
    » General, die Säuberung ist abgeschlossen. Wir haben noch zwei Leichen gefunden: einen Zivilisten und einen Seemann, unten im Maschinenraum. Sieht so aus, als hätten sie sich gegen jemanden verteidigt. Das Blut, in dem man da unten watet, stammt nicht nur von ihnen.« Das Offensichtliche reservierte der Mann sich für das Ende seiner Meldung. » Sie haben es aber nicht geschafft.«
    Soldaten, in deren Umgebung die Menschen immer weniger wurden, gewöhnten sich allmählich an den Tod.
    » Danke, Private«, sagte Sherman. » Die Leichen einpacken und zur Bestattung nach oben bringen.«
    » Ja, Sir.«
    Denton schaute dem Mann hinterher, als er ging, dann wandte er sich wieder Sherman und Thomas zu.
    » Das sind dann fünfundzwanzig«, sagte er. Statt einer Antwort nickte Sherman nur. » Glauben Sie, wir finden noch mehr?«
    » Ich bezweifle es.« Zwei Soldaten wuchteten die Leiche vor ihnen hoch und legten sie auf eine Trage. » Wir haben jetzt alle abgezählt.«
    Aus Richtung Lazarett rief jemand. Sofort wurden alle Anwesenden nervös und richteten ihre Waffen auf den Türrahmen. Ein Soldat kehrte in den Gang zurück. Seine Miene zeigte

Weitere Kostenlose Bücher