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Die Jahre des Schwarzen Todes

Die Jahre des Schwarzen Todes

Titel: Die Jahre des Schwarzen Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Willis Connie
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Eliwys zu, die besorgt dreinschaute. »Mein Sohn würde sicherlich soviel Verstand haben, uns in Courcy zu suchen.«
    »Mein Mann bat uns, hierzubleiben und zu warten, bis er kommt«, sagte Eliwys. »Er wird erfreut sein, daß wir getan haben wie er uns hieß.« Sie nahm Rosemunds Nähzeug an sich und stand auf. Damit war der Fall entschieden.
    Aber nicht für lange, dachte Kivrin, die Imeyne verstohlen beobachtete. Die alte Frau schürzte zornig die Lippen und zeigte auf einen Fleck auf der Tischplatte. Die Frau mit den Skrofulosenarben kam sofort mit Sand und Bürste.
    Imeyne würde es nicht damit bewenden lassen. Sie würde es wieder zur Sprache bringen und ein Argument um das andere vorbringen, daß sie zu Sir Bloet gehen sollten, der Gewürze und Zimt und Binsen und Pökelsalz hatte. Und einen gebildeten Kaplan, die Weihnachtsmesse zu lesen. Anscheinend war sie entschlossen, nicht die von Pater Roche gehaltene Messe zu hören. Und Eliwys wurde von Tag zu Tag besorgter. Sie mochte plötzlich beschließen, nach Courcy zu gehen, um Hilfe zu erbitten oder sogar nach Bath zurückzukehren. Kivrin mußte den Absetzort finden.
    Sie knüpfte die Bänder von Agnes’ Kappe zu einer Schleife und zog ihr die Kapuze des Umhangs über den Kopf.
    »In Bath habe ich jeden Tag Sarazene geritten«, erzählte Agnes. »Ich wollte, wir könnten hier ausreiten. Ich würde meinen Hund mitnehmen.«
    »Hunde reiten nicht auf Pferden«, sagte Rosemund. »Sie laufen nebenher.«
    Agnes schob die Unterlippe vor. »Blackie ist zu klein, um zu laufen.«
    »Warum könnt ihr hier nicht ausreiten?« fragte Kivrin, um einen Streit abzuwenden.
    »Es ist niemand da, uns zu begleiten«, sagte Rosemund. »In Bath ritten unsere Kinderfrau und einer von Vaters Gefolgsmännern mit uns.«
    Einer von Vaters Gefolgsmännern. Gawyn könnte sie begleiten, und für sie böte sich nicht nur eine Gelegenheit, ihn nach dem Absetzort zu fragen, sondern sich von ihm zeigen zu lassen, wo er war. Gawyn war auf dem Gutshof. Sie hatte ihn am Morgen auf dem Hof gesehen, weshalb sie den Spaziergang vorgeschlagen hatte, aber ihn zum Begleiter zu haben, wäre noch besser.
    Imeyne kam herüber zu Eliwys. »Wenn wir hier bleiben, müssen wir Wild für die Weihnachtspastete haben.«
    »Ich werde dem Verwalter und seinem ältesten Sohn sagen, daß sie auf die Jagd gehen«, erwiderte sie ruhig.
    »Dann wird niemand da sein, den Efeu und die Stechpalmenzweige zu bringen.«
    »Pater Roche geht heute hinaus, sie zu sammeln«, sagte Eliwys.
    »Er sammelt sie für die Kirche«, sagte Imeyne. »Willst du keine für den Schmuck der Diele haben?«
    »Wir können sie holen«, sagte Kivrin.
    Eliwys und Imeyne wandten sich nach ihr um und sahen sie erstaunt an. Ein Fehler, dachte Kivrin. Sie war so sehr darauf bedacht, die Möglichkeit zu einem Gespräch mit Gawyn zu finden, daß sie alles andere vergessen hatte, und nun hatte sie unaufgefordert gesprochen und sich »in Angelegenheiten eingemischt«, die sie offensichtlich nicht betrafen. Frau Imeyne würde mehr denn je überzeugt sein, daß sie nach Courcy gehen und eine ordentliche Kinderfrau für die Mädchen bekommen sollten.
    »Entschuldigt, wenn ich mich einmische«, sagte sie. »Ich weiß, daß es viel zu tun und wenige Hände gibt. Agnes und Rosemund und ich könnten leicht in den Wald reiten, um Efeu und Stechpalmenzweige zu holen.«
    »O ja«, rief Agnes eifrig. »Ich könnte mein Pony reiten.«
    Ehe Eliwys etwas sagen konnte, kam Imeyne ihr zuvor. »Hast du denn keine Angst vor dem Wald, obwohl du erst jetzt von deinen Verletzungen genesen bist?«
    Fehler über Fehler. Sie hatte sich als Opfer eines Raubüberfalls ausgegeben, das von den Wegelagerern für tot liegengelassen worden war, und nun erbot sie sich, zwei Kinder in denselben Wald zu führen.
    »Ich meinte nicht, daß wir allein gehen sollten«, sagte sie schnell. »Agnes erzählte mir, daß sie in Bath mit einem Gefolgsmann ausritt, der sie beschützte.«
    »Ja«, rief Agnes. »Gawyn kann mit uns reiten, und mein Hund Blackie.«
    »Gawyn ist nicht hier«, sagte Imeyne, dann kehrte sie ihnen den Rücken und ging zu den Frauen, die die Tischplatten schrubbten.
    »Wohin ist er gegangen?« fragte Eliwys mit ruhiger Stimme, aber ihre Wangen waren plötzlich hellrot.
    Imeyne nahm Maisry den Lumpen aus der Hand und begann an einer Stelle der Tischplatte zu reiben. »Er hat einen Botengang für mich unternommen.«
    »Du hast ihn nach Courcy geschickt«, sagte Eliwys, und es

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