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Die Jahre des Schwarzen Todes

Die Jahre des Schwarzen Todes

Titel: Die Jahre des Schwarzen Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Willis Connie
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heilig sei, und lehnten die Abtötung von Bakterien und Viren ab. Sie verweigerten auch Schutzimpfungen und Behandlungen mit Antibiotika und antiviralen Mitteln. Die Universität befreite sie aus religiösen Gründen von der Teilnahme an den vorgeschriebenen Impfaktionen, aber sie durften nicht in den Studentenwohnheimen leben. »Badri muß die vorgeschriebenen Bedingungen erfüllt haben, sonst hätte er nicht am Netz arbeiten dürfen.«
    Mary nickte, als wäre sie bereits zu dieser Schlußfolgerung gelangt. »Wie ich sagte, wahrscheinlich liegt eine Anomalie vor.«
    Gilchrist wollte etwas sagen, unterließ es aber, als die Tür geöffnet wurde und die Schwester hereinkam, die draußen Wache gehalten hatte. Sie trug eine Schutzmaske vor Mund und Nase und hatte ein Bündel Papiere und Schreibstifte in den behandschuhten Händen.
    »Als Sicherheitsvorkehrung müssen wir alle Personen, die mit dem Patienten in Berührung gekommen sind, auf Antikörper untersuchen. Dazu benötigen wir Blutproben und Temperaturmessungen. Außerdem bitten wir Sie, alle Kontaktpersonen aufzulisten, mit denen Sie und Mr. Chaudhuri in Verbindung gekommen sind.«
    Die Schwester gab Dunworthy einen Stift und mehrere Blätter Papier. Das oberste Blatt war ein Aufnahmeformular des Krankenhauses. Das darunter trug die Überschrift »Kontaktpersonen« und war unterteilt in Spalten mit den Kennzeichnungen »Name, Ort, Zeit«. Das unterste Blatt war wie das zweite, nur lautete die Überschrift »Mögliche sekundäre Kontaktpersonen«.
    »Da Badri unser einziger Fall ist«, sagte Mary, »betrachten wir ihn als den Musterfall. Wir haben noch keine Kenntnis von der Art der Übertragung, darum müssen Sie bitte alle Personen aufführen, die in irgendeiner Weise mit Badri zusammengekommen sind, auch wenn es nur kurzzeitig der Fall war. Kontaktperson ist jede, mit der er gesprochen, die er berührt hat und mit der er in einem Raum gewesen ist.«
    Von Dunworthys innerem Auge beugte sich Badri über Kivrin, ordnete ihre Röcke, bewegte ihren Arm.
    »Jede Person, die irgendwie mit ihm in Berührung gekommen sein mag«, sagte Mary.
    »Wir alle mit eingeschlossen«, sagte die Ärztin.
    Mary nickte bekräftigend.
    »Und Kivrin«, sagte Dunworthy.
    Einen Augenblick schaute sie drein, als hätte sie keine Ahnung, wer Kivrin sei.
    »Miss Engle hat eine Breitspektrum-Antiviralbehandlung mit zusätzlicher Stärkung des Immunsystems bekommen«, sagte Gilchrist. »Sie wird kaum in Gefahr sein, nicht wahr?«
    Mary zögerte nur eine Sekunde. »Nein. Sie ist vor heute morgen nicht mit Badri zusammengekommen, oder?«
    »Mr. Dunworthy bot mir erst vor zwei Tagen die Dienste seines Technikers an«, sagte Gilchrist. Er riß die Papiere und den Schreibstift der Schwester beinahe aus der Hand. »Ich ging natürlich davon aus, daß Mr. Dunworthy seine Techniker den gleichen Gesundheitskontrollen unterziehen würde, die bei uns üblich sind. Es ist jedoch offensichtlich geworden, daß er es nicht getan hat, und Sie können sich darauf verlassen, Mr. Dunworthy, daß ich Mr. Basingame von Ihrer Vernachlässigung unterrichten werde.«
    »Wenn Kivrins erster Kontakt mit Badri heute morgen stattfand, war sie vollkommen geschützt«, sagte Mary. »Mr. Gilchrist, wenn Sie so gut sein wollen.« Sie zeigte auf den Stuhl neben ihr, und er kam und setzte sich.
    Bevor sie sich ihm zuwandte, nahm sie der Krankenschwester einen Formularsatz aus der Hand und hielt das zweite Blatt allen sichtbar in die Höhe. »Jede Person, mit der Badri Kontakt hatte, ist ein Primärkontakt. Auf dieses Blatt schreiben Sie bitte alle Kontakte, die Sie in den letzten drei Tagen mit Badri Chaudhuri hatten, sowie alle Kontakte von ihm mit anderen, von denen Sie wissen.« Sie hielt das dritte Blatt in die Höhe. »In diese Spalten tragen Sie bitte alle Kontakte ein, die Sie seither hatten. Beginnen Sie mit der Gegenwart und arbeiten Sie rückwärts.«
    Sie steckte Gilchrist eine Thermometerkapsel in den Mund, zog einen Monitor von seinem Papierstreifen und klebte ihn ihm ans Handgelenk. Die Krankenschwester verteilte die Formulare. Dunworthy setzte sich und füllte seine aus.
    Das Aufnahmeformular wollte seinen Namen, das Geburtsdatum, die Krankenversicherungsnummer und eine vollständige Krankheitsgeschichte wissen, die unter der Versicherungsnummer zweifellos vollständiger abgerufen werden konnte als er sie erinnerte. Krankheiten, chirurgische Eingriffe, Impfungen. Wenn Mary noch immer auf Badris

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