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Die Judas-Variante - V3

Die Judas-Variante - V3

Titel: Die Judas-Variante - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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alle«, sagte Lathe leise.
Für einen Moment herrschte Schweigen. »Hunde, wollt ihr ewig leben...«, rief Skyler schließlich.

»Ich bin dafür, dass wir es durchziehen.«
Mordecai hob zaghaft die Hand. »Einverstanden.«
»Danke«, sagte Lathe und nickte allen Anwesenden der Reihe nach zu. »Also, wir haben sechs Wochen

für die Vorbereitung, bevor Lepkowski und die Novak zurückkehren. Packen wir's an.«
Sechs Wochen später bestiegen - zu Galways stummer Erleichterung - Lathe, Caine und eine Gruppe

Blackcollars ein Shuttle im Raumhafen von Capstone und schwangen sich in die Lüfte, um sich mit

dem mächtigen Kriegsschiff der Nova-Klasse zu treffen, das bereits auf sie wartete. Eine Stunde

später verließ die Novak den Orbit und brach zu den Sternen auf.
»Wie... lange?«, fragte Taakh, während er und Galway den Abflug auf dem Kontrollmonitor

beobachteten.
»Ungefähr achteinhalb Tage«, sagte Galway. »Und noch länger, falls Lepkowski unterwegs

Zwischenstopps einlegen muss.«
»Dann... ist... es... Zeit... zu... gehen«, sagte Taakh. »Unser... Korsar... wird... drei...

ein... halb ... Tage... brauchen. Wir... müssen... dort... sein,... wenn... sie...

ankommen.«
»Wie Ihr befehlt, Eure Eminenz«, sagte Galway mit einem Seufzer. Nach all den Monaten, die er auf

der Erde und Khala verbracht hatte und wo er zuerst Judas ausfindig gemacht und dann sein

Training überwacht hatte, waren die letzten sechs Wochen scheinbar wie im Flug vergangen. Und nun

würde er schon wieder seine Frau, sein Heim und seine Welt verlassen müssen. Er fragte sich, ob

er sie jemals wiedersehen würde.

2
    Beim Abreißen der Bolzen ging ein Ruck durch die Abwurfkapsel. Sie löste sich vom absteigenden

Shuttle und katapultierte die fünf Männer sofort in den freien Fall. »Uff!«, grunzte Flynn und

umklammerte die Gurte, die ihn an seinem Wandabschnitt festhielten.
»Keine Panik«, sagte Skyler und musterte den jungen Mann im Zwielicht. »Dieses Gefühl ist ganz

normal.«
»Ja, vielen Dank auch«, stieß Flynn zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Mir geht's

gut.«
»Das erste Mal ist immer das Schlimmste«, meinte O'Hara beruhigend. »Nur die Ruhe bewahren und

durch die Nase atmen.«
»Es geht schon«, sagte Flynn. »Es ist nur so ein Gefühl wie - wir fallen doch, oder?«
»Das stimmt«, bestätigte Skyler mit einem Blick auf den trübe glimmenden Höhenmesser. Noch

dreißig Sekunden, schätzte er. »Aber wir haben es gleich hinter uns.«
»Und anschließend haben wir viel Spaß mit Paraglidern und der Thermik im Gebirge«, warf Hawking

ein.
»Vergesst nicht, dass wir ohne einen Bremsfallschirm viel schneller reinkommen als bei einer

normalen Landung«, sagte Skyler. »Die Gleiter sind zwar dafür ausgelegt, die überschüssige

Geschwindigkeit und Belastung zu neutralisieren, aber ihr solltet trotzdem aufpassen.«
»Ich hoffe nur, dass Reger sein Sicherheitssystem nicht aktualisiert hat, seit wir zuletzt dort

waren«, murmelte Hawking. »Dem Mann unangemeldet aufs Dach zu steigen könnte schädlich für unsere

Gesundheit sein.«
»Hast du nicht gesagt, dass du und Jensen das System installiert hättet?«, fragte O'Hara

beiläufig. »Welche Steigerung gibt es denn noch für Perfektion?«
»Guter Einwand«, sagte Hawking trocken.
Skyler warf einen Blick auf Jensen. Doch der andere starrte vor sich hin und schien in seine

eigenen Gedanken versunken.
Eine rote Lampe leuchtete auf dem Höhenmesser auf. »Fertig werden«, befahl Skyler und ergriff den

Auslöser, während er das Messinstrument beobachtete. »Fünf Sekunden... drei, zwei, eins.«
Er betätigte den Auslöser, und mit einem heftigen Ruck und einem einströmenden Schwall eiskalter

Luft verabschiedete sich die Bodenluke der Abwurfkapsel. Die Wandabschnitte trennten sich an den

Fugen und schleuderten die fünf an ihnen befestigten Männer in den Nachthimmel.
Für ein paar Sekunden hing Skyler in den Gurten und sah, wie die Sterne und der dunkle Boden in

einem bizarren Reigen umeinanderwirbelten. Dann zerbarsten die unter Federspannung stehenden

Verbindungen, und die Flügel des Paragliders entfalteten sich an beiden Seiten seines

Kapselwandabschnitts.
Er verspürte noch für ein paar Sekunden ein Schwindelgefühl, dann stabilisierte der Paraglider

sich, und er hing unter den Sternen und seiner eigenen grauen Kuppel und fegte durch die eisige

Luft.
Er holte tief Luft, zwang den Magen und das Innenohr, ihre

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