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Die Judas-Variante - V3

Die Judas-Variante - V3

Titel: Die Judas-Variante - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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O'Hara schnaubte. »Muss an der Höhe liegen. Das Gehirn leidet an

Sauerstoffmangel.«
»Entweder das, oder wir alle werden schon in jungen Jahren senil«, pflichtete Skyler ihm bei und

sah, wie das Licht seine Botschaft wiederholte. Das Handzeichen, das ihre unbekannte

Kontaktperson beschrieb, war die Konfiguration dritten Grades für sicher - kommt her. Die

»Kollies« - wie die loyalitätskonditionierten Kollaborateure von den Blackcollars genannt wurden

- hatten im Lauf der Jahre vielleicht alle Handzeichen ersten und zweiten Grades beobachtet und

dokumentiert, doch ein Signal dritten Grades war eins, das eigentlich nur ein Blackcollar kennen

durfte. »Was haltet ihr davon, wenn wir hinfliegen und uns das mal anschauen?«
Wie sich herausstellte, drang das Licht aus dem Fenster eines kleinen Verschlags, der an einem

Felshang errichtet worden war. Unmittelbar vor der Hütte war eine quadratische Fläche mit einer

Seitenlänge von ungefähr zwanzig Metern gerodet worden und diente wahrscheinlich als Landeplatz

für Paraglider.
Skyler legte eine saubere Punktlandung in der Mitte der Lichtung hin, und Hawking und O'Hara

steuerten die schwierigeren Waldstücke auf beiden Seiten an, die dafür aber eine bessere Tarnung

boten.
Skyler hatte sich gerade vom Gurtzeug befreit, als plötzlich ein Flutlicht auf einer Ecke des

Hüttendachs aufflammte und die ganze Landezone in Licht tauchte.
Sofort sprang er zur Seite, riss einen shuriken vom Gürtel und schleuderte ihn gegen das

Licht. Doch bevor er die Lampe noch traf, ging das Licht wieder aus. »Willkommen daheim, Skyler«,

ertönte eine Stimme hinter ihm.
Skyler drehte sich um. Hinter dem purpurnen Klecks, der vom Gesicht baumelte, sah er eine

schlanke Gestalt aus dem Wald am anderen Ende des Landefelds auftauchen. »Kanai?«, fragte

er.
»Ja«, bestätigte Lonato Kanai, ging zu Skyler hin und machte eine tiefe Verbeugung. »Darf ich aus

deiner Ankunft schließen, dass in Bälde etwas Interessantes geschehen wird?«
»Ich will's doch hoffen«, sagte Skyler, hob die Hand und signalisierte den anderen, dass die Luft

rein sei. »Woher wusstest du überhaupt, dass wir kommen?«
»Ich wusste es nicht«, sagte Kanai. »Wenn aber eine Fähre von einer anderen Welt angekündigt ist,

verbringe ich die Nacht entweder hier oder in einer anderen unserer Hütten und warte auf

Nachschub.«
Er lächelte verhalten. »Oder ich hoffe auf Blackcollarabwurfkapseln.«
»Muss ein einsamer Dienst sein«, bemerkte Skyler, als Hawking und O'Hara sich von beiden Seiten

näherten. »Du erinnerst dich bestimmt noch an Dawis Hawking von unsrem letzten Streifzug durch

das Gebiet. Commando Kelly O'Hara; Commando Lonato Kanai. Einer der Anführer der

Phoenix-Widerstandsgruppe.«
Kanais Lippen zuckten. »Einer ihrer ehemaligen Anführer«, sagte er schnell. »Heute ist sie

nicht mehr aktiv.«
Skyler runzelte die Stirn. »Gibt es denn ein Problem mit Phoenix?«
»Vielleicht handelt es sich auch nur um eine Meinungsverschiedenheit«, meinte Kanai ausweichend.

»Aber kommt doch mit - ein Fahrzeug wartet. Packt eure Sachen in den Kofferraum, und ich werde

euch zu Reger bringen.«
»Vielen Dank«, sagte Skyler. Manx Reger, einer der mächtigsten Bosse des organisierten

Verbrechens von Denver, war nicht sonderlich erfreut gewesen, als Plinry-Blackcollars zuletzt

sein Territorium betreten hatten. Ihre Anwesenheit drohte nämlich den komfortablen Status quo zu

gefährden, der zwischen den verschiedenen Bossen bestand, die die Region praktisch regierten.

Trotzdem hatte er, als sie sein Revier wieder verließen, ein gewisses Interesse an Anne Silcox'

Plänen bekundet, eine neue Widerstands-Zelle in der Gegend aufzubauen.
Skyler hoffte nur, dass der Mann unangemeldeten Gästen noch immer gnädig gestimmt war.

General Avral Poirot, Leiter der Sicherheit für Denver, wurde aus einem tiefen Schlaf gerissen

und ging erst beim dritten Klingeln ans Fon. »Poirot«, sagte er mit leicht krächzender

Stimme.
»Bailey, Sir«, ertönte Oberst Pytor Baileys Stimme. »Ich glaube, wir haben Manx Reger endlich

erwischt.«
Plötzlich war Poirot hellwach. »Erklären Sie mir das näher.«
»Etwa vor einer halben Stunde ist in den Bergen westlich von Boulder eine Abwurfkapsel

runtergegangen«, sagte Bailey. »Das ist ungefähr die übliche Position, wo Reger normalerweise

seine Lieferungen vom Widerstand empfängt.«
Poirot schaute in der Dunkelheit grimmig

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