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Die Judas-Variante - V3

Die Judas-Variante - V3

Titel: Die Judas-Variante - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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ordnungsgemäße Funktion zu erfüllen,

und schaute sich um. Den anderen hatte er zwar gesagt, dass sie sich auf einen turbulenten Flug

einstellen müssten, aber nicht einmal er hatte damit gerechnet, dass es so ungemütlich werden

würde.
Aber er sah noch vier weitere dunkle Silhouetten, die die Sterne ausblendeten. Anscheinend hatten

alle es gut überstanden. »Meldung«, sagte er in sein Mikro.
Einer nach dem andern meldeten die Leute sich.
»Gut«, sagte Skyler, als sie durch waren. »Wir fliegen alle direkt nach Osten...«
»Skyler?«, meldete Flynn sich. »Ich glaube, ich habe ein Problem.«
»Was für eins?«, fragte Skyler und schaute wieder mit einem Stirnrunzeln auf die anderen

Silhouetten.
Eine von ihnen verlor gegenüber den anderen eindeutig an Höhe.
»Ich bekomme nicht genug Auftrieb«, sagte Flynn. »Ich scheine außerdem einen Rechtsdrall zu

haben.«
»Ich sehe dich«, sagte Hawking. »Sieht so aus, als ob dein Gleiter sich nicht vollständig

entfaltet hätte.«
Skyler schluckte einen Fluch hinunter. Fünf Kilometer über gebirgigem Gelände war ein sehr

ungünstiger Ort für einen technischen Defekt. »Kannst du ihn erreichen?«, fragte er.
»Hab ihn schon«, meldete Jensen sich, bevor Hawking noch zu antworten vermochte. »Halte dich

möglichst gerade, Flynn.«
»Ich versuch's.«
Aus der Ferne sah Skyler, wie eine der Silhouetten eine enge Kurve beschrieb und Kurs auf den

sinkenden Gleiter nahm. »Was hast du vor?«, fragte er.
»Ich versuche es erst mal mit der Holzhammermethode«, sagte Jensen. »Und wenn das nicht

funktioniert, werden wir uns eben etwas anderes einfallen lassen müssen.«
Die beiden Gleiter hatten sich inzwischen vereinigt und verschmolzen zu einem großen Schatten

tief unter den anderen. Die nächtliche Brise trug einen dumpfen Schlag an Skylers Ohr, als Jensen

den nunchaku zwischen die Spantenverbindungen des Gleiters rammte. »Und?«, fragte

O'Hara.
»Nichts«, sagte Jensen. Ein weiterer Schlag ertönte, und dann noch zwei in schneller Abfolge.

»Sieht nicht gut aus«, sagt er grimmig. »Ich glaube, ich muss dich huckepack nehmen. Flynn, ich

komme jetzt zu dir rüber und kopple uns aneinander.«
»Ihr werdet so aber nicht allzu weit kommen«, gab O'Hara zu bedenken.
»Er hat recht«, sagte Flynn. »Wieso kann ich nicht einfach runtergehen? Ich glaube, ich habe noch

genug Auftrieb für eine sichere Landung. Es reicht nur nicht für die ganze Strecke bis zu Reger.

Ich bleibe mit euch in Kontakt, marschiere bis zur nächsten Straße, und dann kommt einer von euch

und sammelt mich auf.«
»Nein«, meinte Jensen nachdrücklich. »Ein Mann allein hat in einer unbekannten Wildnis kaum eine

Chance. Wir koppeln uns aneinander und landen, und dann werden wir zusammen

losmarschieren.«
»Aber...«
»Das ist ein Befehl, Flynn«, unterbrach Skyler ihn.
»Jensen?«
»Einen Moment.«
Die beiden Schatten verschmolzen, und Skyler hielt den Atem an. »In Ordnung, das war's«, meldete

Jensen. »Die Gleiter sind gekoppelt. Ihr drei fliegt weiter und nehmt Verbindung mit Phoenix auf.

Wir werden uns schon zu Reger durchschlagen.«
Skyler verzog das Gesicht. Sich im Verhältnis drei zu zwei aufzuteilen war auch nicht viel besser

als Flynns Vier-zu-eins-Vorschlag. Aber Lathe hatte ihnen einen engen Zeitrahmen gesteckt, und er

konnte es sich nicht leisten, dass alle fünf einen Waldspaziergang unternahmen. »Habt Ihr

Landkarten dabei?«
»Wir haben Karten, Verpflegung und Waffen«, sagte Jensen. Er klang inzwischen leicht ungeduldig.

»Wir kommen schon klar. Und haut jetzt endlich ab, ja?«
»Wir sagen Reger, dass er jemanden losschicken soll, um nach euch zu suchen«, versprach Skyler

und wendete seinen Gleiter wieder nach Osten. Das war ihr zweiter Absprung über der Erde, und das

zweite Mal, dass etwas schiefgegangen war. Wie verhext!
»Hawking, O'Hara - auf geht's.«
Die drei Silhouetten wurden am östlichen Himmel schnell kleiner, bis sie in der Schwärze der

Nacht verschwunden waren. Flynn schaute ihnen nach und versuchte das Gefühl zu ignorieren, dass

das Herz ihm in die Hose sank. Trotz der Begleitung von Jensen würde diese Sache kein Spaziergang

werden.
So hätten die Dinge ganz bestimmt nicht laufen sollen. Ob alle Militäreinsätze mit einer solchen

»Ouvertüre« eröffnet wurden?
»Flynn, gehst du auf Südkurs?«
Flynn wurde aus seinen Gedanken gerissen. Sie schienen tatsächlich leicht nach rechts

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