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Die Judas-Variante - V3

Die Judas-Variante - V3

Titel: Die Judas-Variante - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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abzudriften.
»Nein«, sagte er und fummelte an der Steuerleiste herum. Es schien alles in Ordnung zu

sein.
»Jedenfalls nicht absichtlich.«
»Muss am defekten Flügel liegen«, grunzte Jensen, und Flynn zuckte zusammen, als sein Gleiter ein

paarmal durchgeschüttelt wurde. »Vielleicht sind wir auch in eine nördliche Gegenströmung

geraten.«
Flynn schaute gen Osten, doch die anderen drei Gleiter waren bereits außer Sichtweite. »Sollten

wir nicht Skyler Bescheid sagen?«
»Wir sind schon außerhalb ihrer Reichweite«, sagte Jensen. »Zumal wir eh nichts daran ändern

können.«
Flynn verzog das Gesicht. Super. »Na gut«, sagte er und versuchte es eher philosophisch zu sehen.

»Lange Waldspaziergänge sollen ja sehr gesund sein.«
»Ja, das stimmt«, sagte Jensen. Er klang plötzlich nachdenklich.
Flynn legte den Kopf in den Nacken, um nach oben zu schauen - vergebliche Liebesmüh, weil der

Flügel des Gleiters zwischen ihm und Jensen war.
»Ist irgendwas?«
»Ich habe eine Idee. Falls wir uns überhaupt in südlicher Richtung bewegen, könnten wir doch

versuchen, so nah an Aegis Mountain heranzukommen, um einen Blick darauf werfen zu können.«
»Ich dachte, es würde sich eine Ryqril-Basis direkt vor dem Haupteingang befinden.«
»Eben deshalb«, bestätigte Jensen. »Ich will da mal einen Blick riskieren.«
Flynn hatte plötzlich einen Frosch im Hals. »Oh. Äh... hältst du das wirklich für eine gute

Idee?«
»Wie, fürchtest du dich etwa vor einer kleinen Ryqril-Basis?«, fragte Jensen spöttisch. »Und es

ist wirklich nur eine klitzekleine.«
»Ist sie denn mit automatischen Flugabwehrlasern ausgerüstet?«
»Mit ein paar.«
»Ja, in diesem Fall fürchte ich mich«, sagte Flynn.
»Wir wollen doch nur mal kurz einen Blick draufwerfen und schauen, ob sie das Vorhaben aufgegeben

haben, in den Berg einzudringen«, beruhigte Jensen ihn. »Wir stecken den Kopf über den Grat,

ziehen ihn wieder ein, und dann gehen wir schnurstracks zur nächsten Straße und marschieren zu

Reger. In Ordnung?«
»Sicher, wieso nicht?«, meinte Flynn mit einem Seufzer. Er schaute zum Flügel auf, der sich über

seinem Kopf wölbte. »Ich bin eh nicht Herr des Verfahrens.«
»So ist's recht«, sagte Jensen zufrieden und brachte sie auf Südwestkurs. »Mach's dir bequem und

genieße den Flug.«

Die drei anderen Blackcollars hatten viel an Höhe verloren, während sie beim Versuch, Flynns

Gleiter zu reparieren, Warteschleifen geflogen waren. Beim Blick auf die Berggipfel, die zu

beiden Seiten an ihm vorbeizogen, wurde Skyler sich bewusst, dass sie es nicht schaffen

würden.
Hawking war offensichtlich zum gleichen Schluss gekommen. »Sieht so aus, als ob wir selbst bald

zu Fußgängern werden«, merkte er an.
»Ein Spaziergang ist gut für dich«, frotzelte Skyler ihn, wobei er versuchte, sein eigenes

Unbehagen zu kaschieren. Das Gebiet westlich von Regers Anwesen war extrem zerklüftet, und die

paar Straßen, die dort durchführten, wurden vielleicht von Sicherheitsmännern oder anderen

unfreundlichen Zeitgenossen observiert. Nicht, dass sie damit nicht klarkommen würden, aber es

würde sie wertvolle Zeit kosten.
»Skyler, schau mal ungefähr zehn Grad nach rechts«, sagte O'Hara plötzlich. »Da ist ein trübes

Licht ungefähr auf einem Drittel der Höhe des Gipfels, das wie verrückt blinkt.«
Skyler schaute mit gerunzelter Stirn in die Dunkelheit. Da war es, so trübe und unstet, wie

O'Hara gesagt hatte.
Aber es blinkte nicht einfach nur drauflos. Es blinkte im Morsealphabet. »Kann jemand das

lesen?«, fragte er. »Es ist zu schnell für mich.«
»Ja, ich hab's«, sagte Hawking langsam. »Aber es ergibt keinen Sinn. Rechte Hand - offen,

geschlossen bis zu den Fingerspitzen, den Daumen bewegen...«
Schnaubend verstummte er. »Ach, ist das nicht nett?«
»Was ist nett?«, fragte O'Hara ungehalten.
»Unser Freund da drüben auf dem Berg«, sagte Hawking. »Er kann doch gar nicht wissen, welche Art

von Code wir vielleicht dabeihaben, und selbst wenn er es wüsste, könnten wir von einem

Paraglider aus verdammt noch mal keine vernünftige Entschlüsselung hinbekommen. Er kann aber auch

nicht einfach sagen: Hallo, Blackcollars , denn er weiß, dass wir dann eine Falle vermuten

und ihn wie die Pest meiden würden. Was soll er also tun?«
Skyler runzelte die Stirn, und dann machte es klick. »Er morst uns eine Beschreibung eines

Blackcollarhandzeichens.«
»Ach, für...«

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