Die Judas-Variante - V3
und atmete
erleichtert aus. Nach all diesen Monaten war Phase Eins endlich abgeschlossen.
Neben ihm wies Taakh auf den Funktechniker. »Du... wirst... das... sofort... entschlüsseln«,
befahl er.
»Ich weiß nicht, ob wir dazu in der Lage sind, Eure Eminenz«, sagte der Techniker verhalten. »Das
scheint ein Chryselli-Code zu sein, und ich glaube nicht...«
»Willst... du... mir... wider... sprechen?«, unterbrach Taakh ihn.
»Eine Entschlüsselung ist nicht notwendig«, meldete Galway sich schnell zu Wort. »Lathe wird sich
schon darum kümmern.«
»Suchst... du... Chryselli... Codes?«, blaffte Taakh und richtete seinen zornigen Blick auf
Galway.
»Nein, Eure Eminenz, natürlich nicht«, sagte Galway ungerührt. »Das muss ich auch gar nicht. Ich
habe auf den Ton in Lathes Stimme geachtet. Er ist zwar argwöhnisch, aber der mögliche Gewinn ist
doch zu verlockend für ihn, als dass er sich das entgehen lassen würde.«
Für eine Weile starrte der Ryq ihn über seine lange, offen stehende Schnauze hinweg an. Dann
wandte er sich wieder dem Techniker zu. »Du... wirst... es ... sofort... entschlüsseln«,
wiederholte er.
Die Lippen des Technikers zuckten. »Wie Ihr befehlt, Eure Eminenz«, sagte er.
»Wie... beabsichtigt... ihr... ihre... Sprache... zu ... lernen?«, fragte Taakh Galway.
»Leider sind wir gegenwärtig noch nicht dazu in der Lage«, sagte Galway. »Ihre Abwehrmaßnahmen
gegen Lauschangriffe und die sonstigen Maßnahmen sind so gut, dass wir keine Chance haben,
irgendwelche Abhörgeräte bei ihnen zu installieren.«
»Wieso... ist... euer... Spion... dann... noch... nicht... hier?«
»Es wäre zu riskant gewesen, den Spion hier auf ihrem eigenen Territorium einzusetzen«, sagte
Galway. »Dazu ist auch noch Zeit, wenn sie sich auf Khala befinden und zu beschäftigt sind, um
eventuelle geringfügige Abweichungen in seinem Verhalten und Habitus festzustellen.«
»Du... bist... dir... ja... sehr... sicher.«
Galway musste sich beherrschen, um nicht das Gesicht zu verziehen. Nein, er war sich überhaupt
nicht sicher.
Aber es musste funktionieren. Es hing nämlich nicht nur sein eigenes Leben an einem
seidenen Faden, sondern die Sicherheit seiner Welt. Weder Taakh noch sonst jemand hatte
ausdrücklich gesagt, dass Plinry für ein Versagen haftbar gemacht würde, doch Galway vermochte
sehr wohl zwischen den Zeilen zu lesen. »Ich kenne die Mentalität dieser Blackcollars, Eure
Eminenz«, sagte er so ruhig, wie es ihm nur möglich war. »Sie werden nach Khala fliegen; und dann
finden wir die Lösung, nach der wir suchen.«
»Vielleicht«, sagte der Ryq. Er war offensichtlich noch nicht überzeugt. Aber er hatte seine
Befehle, und zumindest für den Moment hatte Galway das Sagen. »Was... tun... wir... als...
Nächstes?«
Galway ließ leicht die Schultern hängen. In mancherlei Hinsicht war dieser nächste Schritt der
schwierigste überhaupt. »Wir warten ab.«
Skyler und Mordecai hörten schweigend zu, als Lathe ihnen die Situation schilderte. »Bist du
wirklich davon überzeugt?«, fragte Skyler, als er fertig war.
»Ja, das bin ich«, sagte Lathe. »Ein Taktisches Zentrum ist ein Preis, den man nur einmal im
Leben gewinnen kann.«
»Das heißt, dass es sich wahrscheinlich um eine Falle handelt«, murrte Skyler.
»Ja, ganz sicher tut es das«, pflichtete Lathe ihm lakonisch bei. »Der Punkt ist der, dass das
genau die Art von Falle ist, die Galway einem stellen würde: eine Herausforderung, die aber
grundsätzlich zu meistern ist.«
» Falls Galway überhaupt dafür verantwortlich zeichnet«, gab Skyler zu bedenken. »Hast du
eine Idee, was für eine Art von Falle das ist?«
»Noch nicht«, sagte Lathe. »Aber ich weiß auch nicht, ob es darauf überhaupt ankommt. Es ist eine
Gelegenheit, die wir uns einfach nicht entgehen lassen dürfen.«
»Und Galway weiß das wohl«, fügte Skyler hinzu. »Und selbst unter der Voraussetzung, wir könnten
das durchziehen, wäre es mit einem glorreichen Sieg an einem so entlegenen Ort wie Khala auch
nicht getan.«
»Ich weiß«, erwiderte Lathe. »Deshalb werdet ihr auch mit einem Team zur Erde fliegen, während
ich auf Khala bin.«
Skylers Augen weiteten sich etwas, aber er bewahrte die Contenance. »Wohin?«
»Zurück nach Denver«, sagte Lathe. »Anne Silcox müsste inzwischen ihre neue Phoenix-Organisation
aufgebaut und mobilisiert haben, und mit den Ressourcen, die wir ihnen hinterlassen haben,
müssten
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