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Die Judas-Variante - V3

Die Judas-Variante - V3

Titel: Die Judas-Variante - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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jemand auf

Khala ein Wörtchen dabei mitzureden hatte, war die Atmosphäre erst recht vergiftet.
Und der Ryq hatte auch kein Hehl aus diesem Sachverhalt gemacht. Zudem schien er auch

nicht geneigt, das jetzt zu thematisieren. »Ich... habe... Lathe... in... Aktion... gesehen«,

sagte Taakh als Reaktion auf Haberdaes zaghafte Bemerkung und ging einen Schritt auf den

Präfekten zu. »Der... Plan ... wird... funktionieren.«
Haberdae verzog das Gesicht. »Ja, Eure Eminenz«, sagte er mit neutraler Stimme. Die

Loyalitätskonditionierung erlaubte es einem Menschen durchaus, einem Ryqril einen Vorschlag zu

unterbreiten und unter bestimmten Umständen sogar kontrovers zu diskutieren.
Doch niemand stritt sich mit Kriegern der khassq -Klasse. Nicht, wenn er am Leben bleiben

wollte.
»Sieht so aus, als ob sie sich in zwei Gruppen aufteilen würden, Sir«, meldete einer der

Techniker an der Kontrollkonsole.
»Habt ihr alle Richtungen unter Beobachtung?«
»Alles wird abgedeckt, Eure Eminenz«, sagte Haberdae. Sein Ton war zwar gebührend

respektvoll, doch es schwang auch ein unverkennbar ungeduldiger Unterton mit. »Aus dieser Höhe

haben sie eine maximale Reichweite von vielleicht dreißig Kilometern. Wir haben das Gebiet in

einem Radius von fünfzig Kilometern abgedeckt...«
»Da stimmt etwas nicht«, unterbrach Galway ihn, und ihm sträubten sich die Nackenhaare, als er

auf die Silhouetten der Paraglider starrte.
»Was soll denn nicht stimmen?«, knurrte Haberdae. »Meine Leute haben sie im Blick.«
»Sie sind aber nicht da«, sagte Galway. Seine vagen Befürchtungen wurden plötzlich zur

Gewissheit. »Das sind Attrappen.«
Haberdae drehte sich zur Kontrollkonsole um. »Vandaar?«, fragte er unwirsch.
»Die Sensoren zeigen eindeutig, dass eine Person unter jedem dieser Gleiter hängt«, versicherte

der Techniker ihm.
»Die Sensoren irren sich«, sagte Galway nachdrücklich, drehte sich zum Funkgerät seiner Konsole

um und betätigte einen Schalter. »Denn das ist alles, was sie tun - hängen. Sie steuern

die Gleiter nicht. Einsatzzentrale? Ich brauche fünfzig Mann...«
»Nicht so schnell«, blaffte Haberdae, packte die Armlehne von Galways Stuhl und zog so fest

daran, dass er von der Konsole wegrollte. »Sie haben schon alle Männer, die Sie für diese

Operation einsetzen dürfen. Sie haben keine Erlaubnis, noch mehr ohne meine Genehmigung

anzufordern.« Er schaute auf Taakh. »Das stimmt doch, Eure Eminenz?«, fügt er hinzu.
»Die Gleiter werden nicht gesteuert«, sagte Galway und betonte dabei jedes einzelne Wort. »Es

handelt sich um Attrappen. Lathe und die anderen sind irgendwo anders runtergegangen.«
»Wo... denn?«, wollte Taakh wissen.
»Eben«, pflichtete Haberdae ihm bei. »Wir haben die Fähre schließlich die ganze Zeit über

beobachtet.«
»Außer an dem Punkt, als sie ins Vorgebirge der Falkarie Mountains abtauchte«, erinnerte Galway

ihn. »Die Sensoren waren fast zwei Minuten blind.«
»Und die Boden-Beobachter hatten auch die ganze Zeit Sichtkontakt«, konterte Haberdae. »Sie

hätten einen Fallschirm gesehen.«
»Dann haben sie eben keine Fallschirme benutzt«, sagte Galway. »Sehen Sie, Präfekt, ich weiß

nicht, wie sie es gemacht haben. Ich weiß nur, dass sie nicht bei diesen Gleitern sind.«
»Habt... ihr... noch... andere... Hinweise?«, fragte Taakh.
Galway rüstete sich mental für die Antwort.
»Keine Hinweise, Eure Eminenz. Nur meine Erfahrung bezüglich der Art und Weise, wie Lathe denkt

und handelt.«
»Dann... hat... Präfekt... Haberdae... recht«, sagte der Ryq. »Du... darfst... seine...

anderen... Männer... nicht... anfordern.«
Galway wusste, dass Widerspruch sinnlos war. Jedenfalls bei Taakh. »Wie Ihr befehlt, Eure

Eminenz«, sagte er. »Dürfte ich mich in diesem Fall für ein paar Minuten entschuldigen? Die

Gleiter werden frühestens in einer halben Stunde landen, und ich muss mich noch um ein paar

andere Dinge kümmern.«
Taakh neigte den Kopf. »Du... darfst... gehen.«
»Vielen Dank«, sagte Galway. Dann stand er auf und ging zur Tür.
»Belästigen Sie bloß nicht meine Leute«, warnte Haberdae ihn.
»Das würde mir niemals einfallen«, versicherte Galway ihm.
Nein, ich werde Haberdaes wertvolle Sicherheitskräfte schon nicht belästigen, sagte er sich

düster, als die Tür sich hinter ihm schloss. Nicht einmal diejenigen, die im Moment rein gar

nichts taten, außer auf den Hauptstraßen von Inkosi City

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