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Die Judas-Variante - V3

Die Judas-Variante - V3

Titel: Die Judas-Variante - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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drein.
Reger erhielt diese Lieferungen nun schon seit einem Jahr in unregelmäßigen Abständen... seit

Lathes Blackcollarteam in die Stadt gestürmt war und angeblich oder tatsächlich den pensionierten

nordamerikanischen Präfekten Ivas Trendor gemeuchelt hatte.
Weshalb ein Mann mit Regers Reichtum und in seiner Position sich überhaupt mit dem Widerstand

eingelassen hatte, war nach wie vor ein Rätsel. Aber er steckte mit drin, und Poirot wusste

das.
Jedoch waren Wissen und Beweisen zwei verschiedene Paar Schuhe - trotz der geringen Anforderungen

an die Beweislast, die die Ryqril-Oberherren in solchen Fällen stellten. Bisher war es ihnen noch

nicht gelungen, Reger in flagranti zu erwischen oder andere konkrete Beweise für seine

Beteiligung zu finden. »Wie sollen wir ihn durch diesen Abwurf in die Hände bekommen?«
»Weil die Fallschirme der Kapsel sich nicht geöffnet haben«, berichtete Bailey weiter. »Und das

bedeutet, dass der Inhalt - was auch immer es ist - nicht zum Verladen auf einen Lkw aufgestapelt

wurde, sondern sich überall in der Landschaft verteilt hat.«
Poirot lächelte grimmig und schwang die Beine über die Bettkante. Es würde eine Weile dauern,

verstreute Schmuggelware wieder einzusammeln. Wenn sie sich beeilten, würden sie Regers Anwesen

vielleicht noch eher erreichen als die Ware. »Haben wir irgendwelche Aufklärer in der

Gegend?«
»Ich habe zwei von Boulder herbeordert«, sagte Bailey. »Sie sind noch zur Abwurfstelle

unterwegs.«
»Sie sollen aber nicht zu tief runtergehen«, sagte Poirot. »Nicht, dass sie die Aasgeier noch

verscheuchen.«
»Jawohl, Sir«, sagte Bailey.
»Und dann nehmen Sie sich ein paar Fahrzeuge ohne Kennzeichnung und stellen eine Einsatzgruppe

zusammen«, fügte Poirot hinzu und zog seine Uniform vom Regal neben dem Bett. »Sie und ich werden

gemütlich zusammen mit Herrn Reger in seinem Salon sitzen, wenn die Ware eintrifft.«

»Dort ist es«, sagte Lathe und wies aus einem der kleinen Bullaugen im Laderaum der Fähre auf die

dunkle Masse, die von unten auf sie zu raste. »Bist du schon einmal auf einer Front-Welt im

Ryqril-Chryselli-Krieg gewesen, Caine?«
»Nein«, antwortete Caine, und es schauderte ihn.
Er war in Mitteleuropa aufgewachsen und wusste durchaus, welches militärische Potenzial die

Ryqril zu entfesseln vermochten, wenn sie denn wollten.
Doch Lathe und die anderen, die auf Plinry stationiert waren, hatten noch ganz andere Dinge

gesehen.
»Hast du eine Vorstellung, wie schlimm sie verwüstet wurde?«
»Lepkowski hat sich nicht näher dazu geäußert«, sagte Lathe. »Ich kann mir aber vorstellen, dass

wir es bald selbst herausfinden werden. Spadafora?«
»Alles klar«, bestätigte Tardy Spadafora und richtete sich nach der Überprüfung der großen Winde

auf, die im Heck der Fähre am Deck verschraubt war.
»Bist du sicher, dass es klappen wird?«
»Wir haben das doch auch schon rückwärts gemacht«, erinnerte Lathe sie. »Dann wird es umgekehrt

nicht viel schwerer sein.«
»Ja, so kann man es auch sehen«, sagte Spadafora trocken. »Hat eine frappierende Ähnlichkeit mit

diesen klassischen letzten Worten: Hey, schaut mal alle her...«
»Du kannst den Rest der Strecke zum Raumhafen auch gern mit der Fähre zurücklegen, wenn dir das

lieber ist«, bot Lathe ihm an.
Spadafora rümpfte die Nase. »Nein, ist schon in Ordnung.«
Über der achternen Luke blinkte eine gelbe Lampe. »Los geht's«, befahl Lathe. »Jeder auf

Position.«
Mordecai und Spadafora platzierten sich an den Seiten der Winde und befestigten im Vorbeigehen

die Sicherheitsleinen am fallschirmartigen Gurtzeug an Ringen, die mit den Wänden der Ladebucht

verschweißt waren. Caine, der hinter Mordecai ging, folgte seinem Beispiel. Er fühlte sich plump

und unbehaglich in der mehrschichtigen Kleidung. Unter dem langen, Licht absorbierenden zivilen

Mantel trug er T-Shirt und Shorts, und darunter den Flexarmor. Über dem Mantel trug er

zusätzlichen Ballast von zwanzig Kilo in Form eines Rucksacks mit weiteren Waffen, Bekleidung und

Notrationen.
»Dann fallen wir mal wieder auf den Hosenboden, wie der Poet zu sagen pflegt«, kommentierte Lathe

mit einem Blick auf Caine, als er hinter Spadafora in Position ging. »Alles klar bei dir?«
»Alles klar«, bestätigte Caine, nur dass sein hämmerndes Herz die zuversichtlichen Worte Lügen

strafte. Er hatte schon zwei Abwurfkapsel-Flüge hinter sich, die beide mehr oder

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