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Die Judas-Variante - V3

Die Judas-Variante - V3

Titel: Die Judas-Variante - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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herumzulungern - als ob Lathe so dumm

wäre, auf einem so offensichtlichen Weg in die Stadt zu kommen.
Zumal Haberdaes Sicherheitskräfte längst nicht die einzigen verfügbaren Ressourcen waren. Da

waren Bürokraten und Techniker in Divisionsstärke in der ganzen Stadt verteilt, alle

loyalitätskonditioniert, und keiner von ihnen unterstand Haberdaes Befehl.
Falls es Galway gelang, sie in der nächsten halben Stunde an den Landstraßen und Highways zu

postieren - und zwar an allen Straßen, nicht nur an den offensichtlichen Routen -, würden

sie die Blackcollars vielleicht noch rechtzeitig aufspüren. Dann vermochte er Judas und das

Sondereinsatzkommando in Position zu bringen, um sie abzufangen.
Er beschleunigte seine Schritte und eilte den hell erleuchteten Korridor entlang. Mit etwas Glück

würde er dieses Spiel vielleicht doch noch gewinnen.

3
    »Ist während unserer Abwesenheit irgendjemand im Berg gewesen?«, fragte Skyler, als sie auf

der kurvenreichen Straße in östlicher Richtung auf Regers Anwesen zufuhren.
»Anne und ich sind in den ersten paar Monaten ein paarmal reingegangen«, sagte Kanai. »Wir

wollten nachsehen, ob es noch irgendwelche Informationen über Whiplash gab, die wir zuvor

vielleicht übersehen hatten.«
Skyler nickte und wurde sich der Ironie der ganzen Sache bewusst. Die alte

Widerstandsorganisation Fackel hatte ihre letzten Tage in Aegis Mountain verbracht und eine Designerdroge entwickelt, mit der man die bislang unzerstörbare

Ryqril-Loyalitätskonditionierung zu knacken vermochte.
Und sie hatten sogar Erfolg gehabt - nur um dann an der Restkontamination durch die biologischen

Kampfstoffe in der Basis zu sterben, bevor sie die Droge überhaupt zu nutzen vermochten. »Und gab

es welche?«
»Wir haben jedenfalls keine gefunden«, sagte Kanai. »Es ist uns aber gelungen, ein paar andere

Sektionen der Basis wieder in Betrieb zu nehmen, komplett mit Heizung und Strom. Wir haben auch

einen der Aufzüge wieder zum Laufen gebracht.«
»Ich hoffe nur, ihr seid nicht auch in die Nähe der Hauptkommandoebene gekommen«, sagte

Hawking.
»Hätten wir vielleicht riskieren sollen, dass der ganze Berg über uns einstürzt?«, fragte Kanai

mit einem spöttischen Schnauben. »Ganz so blöd sind wir dann doch nicht, Commando Hawking.«
»Er hat doch nur aus Interesse gefragt«, beruhigte Skyler ihn. »Aber in letzter Zeit seid ihr

nicht mehr drin gewesen?«
Im Widerschein der glühenden Deckenbeleuchtung sah Skyler, dass Kanai sich auf die Lippen

biss.
»Wie ich schon sagte, wir haben ein paar Meinungsverschiedenheiten gehabt. Ich arbeite im Moment

hauptsächlich mit Reger zusammen.«
»Was denn für Meinungsverschiedenheiten?«, hakte Skyler nach.
»Es wäre vielleicht am besten, wenn wir warteten, bis...« Seine Stimme erstarb.
»Was ist denn?«, fragte Skyler und schaute nach vorn.
»Das ist die Straße zu Regers Anwesen«, sagte Kanai und deutete auf eine Trasse, die nach rechts

abzweigte. »Bei diesen zwei Häusern zu beiden Seiten der Kreuzung ist die Verandabeleuchtung

an.«
»Und sie dürfte eigentlich nicht an sein?«, fragte Skyler.
»Alle Häuser an dieser Straße gehören Regers Leuten«, sagte Kanai. Als das Auto den Abzweig

erreichte, fuhr er mit unverminderter Geschwindigkeit weiter. »Die Verandabeleuchtung ist nie an

- es sei denn, es stimmt etwas nicht.«
»Gibt es noch andere Zugangsmöglichkeiten?«, fragte O'Hara.
»Es gibt eine Stichstraße, die an der Westseite des Anwesens entlang verläuft«, sagte Hawking.

»Sie führt uns direkt zum Sensorschlüsselloch, das Jensen und ich installiert haben.«
»Falls Reger es nicht wieder geschlossen hat«, sagte Skyler.
»Das glaube ich nicht«, sagte Kanai. »Zumal auch nur ein Blackcollar in der Lage wäre, sich da

reinzuschleichen.«
»In Ordnung, dann nehmen wir diese Straße«, sagte Skyler. »Du und Hawking, ihr kennt die Anlage

und das Gelände am besten - also werdet ihr durchs Schlüsselloch gehen. O'Hara und ich geben euch

etwas Zeit, und dann kommen wir durch die Vordertür rein.«
Es dauerte ein paar Minuten, bis Kanai über eine Umgehungsstraße und die Zufahrtsstraßen zu

anderen Grundstücken wieder an der westlichen Grenze des Reger-Anwesens ankam. Er vollführte eine

Slalomfahrt um die tiefsten Schlaglöcher und hielt dann ein paar Meter vor dem äußersten Zaun an.

Es war ein ganz normaler Maschendrahtzaun mit einer Höhe von zwei Metern, von dem es in

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