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Die Judas-Variante - V3

Die Judas-Variante - V3

Titel: Die Judas-Variante - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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»Dann treffen Sie auch eine Entscheidung.«
Für eine Weile schauten die beiden Männer sich stumm und grimmig an, und Judas hielt den Atem an.

Es kam für ihn in erster Linie darauf an, dass Lathe freie Hand hatte, das Eindringen der

Blackcollars ins Taktische Zentrum Khorstron zu planen und auszuführen. Falls Shaw diese

Anstrengungen aus einer bloßen Laune heraus zunichte machte, wäre alles für die Katz

gewesen.
Zu seiner Erleichterung gab Shaw schließlich nach. »Ich bin vernünftigen Argumenten durchaus

zugänglich«, sagte er verdrießlich. »Tragen Sie mir also Ihren Plan vor.«
»Zunächst einmal müssen wir uns ein Bild über die Lage verschaffen«, sagte Lathe. »Ich brauche

detaillierte Karten der Stadt und der Peripherie von Khorstron, ein brauchbares Fluggerät und

alle einschlägigen Nachrichten der letzten zwei Monate, die Sie ausgraben können.«
»Und einen sicheren Landeplatz?«
»Das habe ich sowieso vorausgesetzt«, sagte Lathe. »Wir werden ein paar Stunden schlafen, und

dann fahren wir vielleicht irgendwohin, von wo aus wir einen Blick aufs Zentrum werfen können.

Sind Sie in der Lage, das alles zu arrangieren?«
»Natürlich«, erwiderte Shaw. »Falls ich mich dafür entscheide.«
Lathe verzog den Mund, und Shaw quittierte das mit einem süffisanten Lächeln. Der große Fisch,

sagte Judas sich zynisch, lässt keinen Zweifel daran, dass die anderen nur nach seinem Gutdünken

im Teich herumschwimmen. »Und?«, fragte Lathe.
Shaw hielt ihn noch für ein paar Sekunden hin und zuckte dann die Achseln. »Ich werde Ihnen ein

sicheres Haus beschaffen sowie alle Karten und Daten, über die wir verfügen«, sagte er.
»Vielen Dank. Lepkowski hat übrigens angedeutet, dass Ihnen noch ein paar andere Blackcollars zur

Verfügung stünden.«
»Mehr als nur ein paar«, entgegnete Shaw mit funkelnden Augen. »Ich habe eine ganze

Kompanie.«
Lathe machte große Augen. »Eine Kompanie !«
»Ja, in der Tat«, sagte Shaw und genoss diesen Triumph sichtlich. »Acht Staffeln mit jeweils

zwölf Blackcollars.«
Judas hatte das Gefühl, dass ihm die Kehle zugeschnürt wurde. Fast hundert Blackcollars?

Hier?
Der große Fisch war noch größer, als er erwartet hatte, sagte er sich und wollte schier verzagen.

Vielleicht größer, als irgendjemand erwartet hätte.
Und plötzlich sah Galways Plan schon gar nicht mehr so erfolgversprechend aus.

Aus der Anzahl der Spitzkehren und Kurven, die sie während der letzten halben Stunde der Fahrt

durchfahren hatten, schloss Caine, dass sie Inkosi City verlassen hatten und in die Berge

unterwegs waren - zum Falkarie-Massiv im Westen, wo er und die anderen gelandet waren, oder in

die etwas flacheren Regionen der Deerline Mountains im Süden.
Schließlich hielten sie an, und er wurde durch die Hintertür auf eine Rollbahre verladen. Sie

hatten ein flaches, geducktes Gebäude mitten im Wald erreicht, dessen Äußeres darauf hindeutete,

dass sein ursprünglicher Verwendungszweck eine Art Bunker war. Caine erhaschte einen Blick auf

die hüfthohen Pfosten eines Sensor-Rings, der sich im Radius von einem Dutzend Metern um das

Gebäude zog, doch er sah keine anderen Fahrzeuge. Eine Minute später wurde er eine sanfte

Steigung hinaufgerollt und durch eine massive Tür in einen kleinen Eingangsraum, an dessen Ende

sich ein Aufzug befand. Dem leicht muffigen Geruch nach zu urteilen, war der Stützpunkt

mindestens seit ein paar Jahren nicht mehr in Betrieb gewesen.
Der ideale Ort, einen Gefangenen zu verstecken, dessen Freunde ihn noch nicht einmal

vermissten!
Der Aufzug beförderte sie zwei Etagen unter die Erdoberfläche in einen langen Korridor, der von

nummerierten, ansonsten anonymen Türen gesäumt wurde. Auf halber Länge des Korridors war sein

neues Zuhause: ein kleiner Raum, der mit einem Tisch, einem Etagenbett sowie einem großen,

bequemen Sessel möbliert war. In der Ecke befand sich eine komplett ausgestattete sanitäre

Einrichtung mit Toilette, Waschbecken und Duschkabine.
Zwei stämmige Sicherheitsleute verlegten ihn von der Bahre in die untere Koje. Dann streiften sie

mit einiger Mühe den hautengen Flexarmor ab. Als sie ihn schließlich bis auf die wattierte

Unterwäsche entkleidet hatten, traten sie zurück und machten einem Sanitäter Platz, der ihm eine

Injektion seitlich in den Hals gab. Er verspürte für eine Minute ein unangenehmes Kribbeln, und

dann war die Lähmungsdroge neutralisiert, und der

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