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Die Judas-Variante - V3

Die Judas-Variante - V3

Titel: Die Judas-Variante - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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»Ich

will versuchen, die Ryqril zu überreden, Sie nach Plinry zurückzuschicken.«
»Wenn die anderen tot sind?«
»Wenn die anderen hoffentlich sonst wohin unterwegs sind«, beruhigte Galway ihn. »Wir müssen aber

erst abwarten, wie dieser erste Test abläuft.«
» Test ?«
»Vielleicht kann ich Ihnen das alles irgendwann einmal erzählen«, sagte Galway. »In der

Zwischenzeit möchte ich Sie bitten, meine Gastfreundschaft anzunehmen. Haben Sie vielleicht einen

Wunsch?«
»Wie wäre es mit etwas zu lesen?«, sagte Caine. »Zum Beispiel die Geschichte und aktuelle

Ereignisse in diesem Teil von Khala. Ein paar Karten von Inkosi City und der näheren Umgebung

wären auch schön.«
Galway lächelte dünn. »Für den Fall, dass Ihnen ein Fluchtversuch gelingt?«
»Das ist die erste Pflicht eines Kriegsgefangenen«, klärte Caine ihn auf. »Ein paar vernünftige

Klamotten wären aber auch nett. Es ist ziemlich kühl hier drin.«
»Die Kleidung liegt in der oberen Koje«, sagte Galway und wies auf die bezeichnete Stelle. »Und

was das andere betrifft, werde ich sehen, was ich tun kann.«
»Vielen Dank«, sagte Caine. »Und vielleicht noch ein bisschen Musik.« Er ließ den Blick durch den

kahlen Raum schweifen. »Und noch ein paar Bilder und einen Teppich.«
»Es ist wirklich ziemlich trist hier«, pflichtete Galway ihm bei und ließ ebenfalls den Blick

schweifen. »Die Anlage war während des Kriegs ein Fernspäher-Stützpunkt, von dem aus anfliegende

Ryqril-Schiffe mit Radar und Flakscheinwerfern erfasst wurden.«
»Und weil die Ryqril auf diese Zielerfassung entsprechend reagiert hatten, wurden solche Anlagen

in größerer Entfernung von wichtigen militärischen und zivilen Einrichtungen platziert?«
»Exakt«, sagte Galway. »Soweit ich weiß, gab es einen ganzen Halbkreis dieser Einwege-Einrichtungen um Inkosi City.«
»Die Besatzung dieses Bunkers hat wohl Glück gehabt.«
»So viel Glück, wie irgendjemand hatte«, sagte Galway leise, und Caine sah ihm an, dass er von

Erinnerungen gequält wurde. Für einen Moment schien er in die Vergangenheit zurückzublicken, doch

dann normalisierte sich sein Gesichtsausdruck, und er konzentrierte sich wieder auf Caine. »Ich

werde jedenfalls Anweisungen bezüglich der Musik und der Lektüre hinterlassen.«
»Haben Sie woanders dringendere Geschäfte zu erledigen?«
»Das Spiel geht weiter«, sagte Galway und ging in den Korridor hinaus. »Sie sind leider nicht

mehr dabei. Gute Nacht.«
Er verschwand im Korridor. Die beiden Sicherheitsleute gingen hinter ihm rückwärts zur Tür hinaus

und behielten Caine die ganze Zeit im Blick.
Dann schloss sich die Tür mit einem massivdumpfen Schlag, gefolgt von einem ebenso soliden

Klicken des Schlosses.
Und Caine war allein.

Galway vergewisserte sich, dass die Zellentür sicher hinter ihnen verriegelt war. Dann postierte

er die beiden Sicherheitsleute als Wachen vor der Tür, ging zum Aufzug zurück und fuhr in den

Kontrollraum zwei Etagen höher. Er sah niemanden im Korridor im Untergeschoss, auch nicht im

Aufzug oder im Korridor im Erdgeschoss. Aber das war auch nicht weiter verwunderlich. Haberdae

hatte darauf bestanden, dass der Stützpunkt Herbst-Drei lediglich mit einer Rumpfbesatzung

bemannte wurde - nur mit so viel Personal, wie er für die Versorgung und Bewachung des einzigen

Gefangenen für absolut erforderlich hielt.
Sparsam im Kleinen und doch verschwenderisch, ging Galway die alte Redensart durch den

Kopf.
Haberdae wartete schon im Kommandoraum. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt, stand hinter

dem Techniker an der Instrumentenkonsole und schaute finster auf die drei aktiven Bildschirme,

die das Innere von Caines Zelle zeigten. Taakh stand wie eine stumme, dräuende Statue in einer

Ecke. »Was tut er gerade?«, fragte Galway beim Betreten des Raums.
»Bisher schaut er sich nur um«, meldete der Techniker. »Ich kann Ihnen aber nicht sagen, ob er

die Kameras schon entdeckt hat oder nicht.«
»Zwei Kameras hat er auf jeden Fall schon erspäht«, sagte Galway und trat neben Haberdae. »Es

wird eine interessante Beobachtung, ob er sie deaktiviert oder sich darauf beschränkt, ihnen nach

Möglichkeit auszuweichen.«
»Ich bin sicher, was auch immer er tut, ist ein Faszinosum«, sagte Haberdae grantig. »Und wenn

Sie in der Zwischenzeit Ihre Aufmerksamkeit wieder auf das aktuelle Thema richten würden - es

braut sich hier möglicherweise ein ernstes

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