Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Judas-Variante - V3

Die Judas-Variante - V3

Titel: Die Judas-Variante - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
Vom Netzwerk:
Munitionsbeutel.
Er warf Lathe zwei davon zu und legte ein weiteres Pellet in den Schleuderbeutel. »Einen

doppelten Volley, und ich übernehme dann den Rest?«
Lathe nickte. »Caine, schau doch mal an der Hintertür nach.«
»In Ordnung«, sagte Caine, stand auf und streifte sich die Handschuhe über. Er ging durch den

Bogengang ins Hinterzimmer und registrierte, dass die Belegschaft an der Bar einen hastigen, aber

geordneten Rückzug aus der »Arena« antrat.
Er hatte die Trennwand gerade erreicht, als die Vordertür aufflog und zwei behelmte Gestalten in

voller Kampfmontur zielstrebig zur Bar gingen. Caine sah, dass sie hinter den Helmvisieren

blitzschnell die Lage sondierten und mit den Pfeilpistolen die Anwesenden in Schach

hielten.
Sie hatten gerade drei Schritte in den Raum gemacht, als Lathe und Spadafora die Schleudern hoben

und zwei gelbe Pellets direkt aufs Helmvisier der Eindringlinge abschossen.
Caine wusste natürlich, dass ein nicht explosives Projektil diesen Kunststoff nicht zu

durchdringen vermochte - jedenfalls keins, das durch menschliche Muskelkraft abgeschossen wurde.

Anders als die reguläre Schleuder-Munition der Blackcollars verursachten diese Pellets auch keine

Verletzungen. Sie zerplatzten vielmehr beim Aufprall und überzogen die Helmvisiere mit einer

viskosen, schnell trocknenden Farbe.
Welche Flüche auch immer die Sicherheitskräfte ausgestoßen haben mochten, sie gingen im doppelten

Schuss unter, den sie blind in die Richtung schickten, aus der die Pellets gekommen waren. Eine

Paralyt-Pfeilsalve prallte an der Oberseite von Caines Kampfhaube ab, während er sich gerade

abduckte.
Lathe und Spadafora hatten sich schon aus der Schusslinie bewegt; Spadafora wich mit einem

weiteren Farbpellet in der Hand nach rechts aus, und Lathe bewegte sich nach links vorne. Er

steckte die Schleuder weg und griff zum nunchaku. Caine sah flüchtig, dass zwei weitere

Sicherheitsleute hinter ihren Kameraden auftauchten. Lathe wirbelte den nunchaku wie einen

Dreschflegel und schlug einem der geblendeten Männer gegen den Helm, sodass er taumelte; und

Spadafora platzierte einen präzisen Schuss zwischen den beiden vorderen Männern hindurch auf dem

Helmvisier eines Neuankömmlings.
Caine wandte den Blick ab und huschte an der Trennwand vorbei ins Hinterzimmer, wobei er seinen nunchaku zog und ihn sich unter den Arm klemmte.
Die Stühle waren auf die Tische gestellt worden, damit sie beim Durchwischen nicht störten, und

das einzige Licht drang aus einer trüben Beleuchtungspanele an der Decke. Angespannt bahnte er

sich einen Weg zwischen den Tischen zum Hinterausgang.
Für einen Moment hielt er dort lauschend inne und öffnete dann langsam die Tür.
Sie ging auf eine verlassene Seitenstraße hinaus.
Er steckte den Kopf durch die Tür und schaute sich um.
Und taumelte gegen den Türrahmen zurück, als er von einer Salve Paralyt-Pfeile ins Gesicht

getroffen wurde. Die meisten prallten zwar an der Brille und Kapuze ab, doch ein paar bohrten

sich in die ungeschützte Haut der Wange.
Sein Gesicht wurde sofort taub, er ließ den nunchaku fallen und griff nach dem Pocher am

Handgelenk. Aber der Blutverlust war zu groß. Es gelang ihm noch, die Finger unter den Ärmel zu

schieben, doch dann wurden auch beide Arme taub. Nach einer halben Sekunde gaben die Beine unter

ihm nach, er brach in der Tür zusammen und fiel halb auf die Straße hinaus.
Er kam mit dem Gesicht zur Außenwand der Bar auf dem Erdboden auf, sodass er nichts mehr sah,

aber er hörte die Schritte, die auf ihn zuliefen. Dann verstummten die Geräusche, und er wurde

aus der Tür herausgezogen und auf den Rücken gedreht. Ein halbes Dutzend Gesichter schauten auf

ihn herab, und aus dem Augenwinkel sah er, wie zwei Hände ihm den Mantel öffneten und abnahmen.

Andere Hände nestelten an der Zivilkleidung unterm Mantel und nahmen sie ihm ebenfalls ab. Dann

streifte man ihm geschickt das Hemd und die Hose vom gelähmten Körper und warf die Kleidung

jemandem zu, der sich außerhalb seines Blickfelds befand. Anschließend nahm man ihm die nunchaku und die Schleuder aus den Futteralen, zog die Messer aus den Scheiden am Unterarm

und an der Wade, holte die shuriken aus den Futteralen am Oberschenkel und am Gürtel, und

zuletzt nahm man ihm noch den Pocher vom Handgelenk. Als er schließlich nur noch mit Flexarmor

und Unterwäsche bekleidet war, hob man ihn auf und trug ihn die Straße

Weitere Kostenlose Bücher