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Die Judas-Variante - V3

Die Judas-Variante - V3

Titel: Die Judas-Variante - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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gekommen

war.
Skyler schlang die Arme um Anne, rollte sich mit ihr übers Gras und drehte sich so, dass er dem

Heckenschützen den Rücken zuwandte. Ein zweiter Schuss traf ihn an der Schulter, als sie sich

gerade fallen ließen, doch der Treffer schwächte sich auf ein erträgliches Maß ab, als der

Flexarmor sich versteifte. Er wurde von zwei weiteren Schüssen im Rücken getroffen und hörte dann

ein leises Rauschen von Ästen, als Kanai dem unsichtbaren Schützen noch einen shuriken entgegenschickte.
Auf der Straße ertönte plötzlich das Geräusch quietschender Reifen. Skyler drehte den Kopf und

sah, wie das Sicherheitsfahrzeug auf den Gehweg hoppelte und dann über den Rasen pflügte. Der

Heckenschütze gab noch zwei weitere Schüsse ab, die auf diese neue und völlig unerwartete

Bedrohung gezielt waren; und dann steuerte Hawking das Auto mit Karacho in eine kleine Zierhecke.

Bevor das Fahrzeug noch stillstand, war er schon herausgehechtet und ließ den nunchaku kreisen. Er hielt inne, peilte die Lage und nahm den nunchaku in die linke Hand...
Alles klar, morste Skylers Pocher. Reger kommt - alle raus auf die

Straße.
»Komm«, sagte Skyler mit einem Grunzen, stand auf und zog sie neben sich hoch. »Beeil

dich.«
Sie erreichten die Straße in dem Moment, als Reger ihr Fahrzeug mit quietschenden Bremsen

stoppte.
Skyler öffnete die Fondtür, und halb half er, halb schubste er Anne auf den Rücksitz. Kanai stand

schon auf der anderen Seite des Fahrzeugs und ließ sich zu Annes Linken auf die Rückbank fallen,

während Skyler rechts von ihr einstieg. »Unten bleiben«, befahl Skyler, drückte ihr den Kopf in

den Schoß und legte ihr den Arm um Rücken und Kopf, um sie wenigstens teilweise zu schützen. Vor

ihnen hatte Hawking das Sicherheitsauto wieder auf die Straße gefahren und bedeutete den anderen,

ihn zu überholen.
»Reger, fahren Sie los.«
Er brauchte keine zweite Einladung. Er gab Vollgas, und der Motor jaulte laut auf, als er bis in

den roten Drehzahlbereich hochdrehte. Sie schossen an Hawking vorbei; Skyler drehte sich um und

sah, dass er seine liebe Not hatte, an ihnen dranzubleiben.
»Ich hab so was nicht mehr gemacht, seit ich ein junger Mann war«, sagte Reger. Seine Stimme

klang belegt, aber Skyler hatte das unbestimmte Gefühl, dass er trotzdem Spaß an der Sache hatte.

»Wohin?«
»Wir wechseln beim ersten Zwischenstopp die Fahrzeuge«, sagte Skyler und nahm den Arm von Annes

Rücken. Sie setzte sich auf, nahm das Haarband ab und rieb sich die Schulter, auf der sie

gelandet war, als sie unter Skyler zu Boden gegangen war.
»Das war Rettung in letzter Sekunde. Wenn die Luft rein ist, werden wir zum sicheren Haus

zurückkehren.«
»Und was dann?«, fragte Anne.
Skyler lächelte grimmig. »Wir haben eine kleine Überraschung für dich.«
Im stroboskopartigen Schein der Straßenbeleuchtung sah er, wie ihre Augen sich verengten. »Ich

mag aber keine Überraschungen«, sagte sie.
»Diese wirst du mögen«, versicherte er ihr. Sie lehnte sich auf dem Sitz zurück und massierte

sich wieder die Schulter. »Ja«, murmelte sie. »Vielleicht.«

Die Meldungen, die vom »Außendienst« eingingen, waren uneinheitlich und unvollständig. Aber die

Quintessenz war dennoch schmerzlich klar.
Anne Silcox, die Person, die auf der Sicherheitsliste mutmaßlicher Phoenix-Mitglieder an erster

Stelle gestanden hatte, war entkommen. Und als Fluchthelfer hatten die eben erst eingetroffenen

Blackcollars fungiert.
»Sagen Sie den anderen Einheiten, dass sie sofort reingehen sollen«, befahl Bailey dem

Funkoffizier.
»Sie sollen jeden verhaften, dessen sie habhaft werden, und die Leute dann hierherbringen.«
»Jawohl, Sir.« Der Funker griff zum Mikrofon und leitete die Befehle weiter.
Bailey lehnte sich auf dem Stuhl zurück und massierte vorsichtig die Schwellung hinterm Ohr.

Zuerst Poirot, nun Silcox. Was zum Teufel hatten sie bloß vor?
»Sir?«, sagte Leutnant Ramirez zaghaft neben ihm.
Bailey hatte ganz vergessen, dass der Mann überhaupt da war. »Ja, Leutnant, Sie können nach

Boulder zurückkehren, wenn Sie wollen«, sagte er. »Vielen Dank für Ihre schnelle Unterstützung

bei Regers Haus.«
»Eigentlich hatte ich gehofft, Sir, dass Sie mir erlauben würden, hierzubleiben und Ihnen

behilflich zu sein«, sagte Ramirez. »Meine Männer sind sicher auch in der Lage, einen Berg zu

durchsuchen, ohne dass ich ihnen Händchen halte. Das heißt, falls

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