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Die Judas-Variante - V3

Die Judas-Variante - V3

Titel: Die Judas-Variante - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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sonstigem

Verkehr.
Außer den Reihen der Autos, die auf beiden Seiten der Straße parkten, waren jedoch keine anderen

Fahrzeuge zu sehen. »Hawking?«
»Alles klar«, bestätigte Hawking und schloss den obersten Knopf am Hals der ausgeliehenen

Generalsuniform. »Sollen wir vorsichtshalber erst noch mal eine Runde drehen?«
»Lieber nicht«, sagte Skyler und packte den Türgriff. »Es sähe nämlich nicht gut aus, wenn ein

General der Sicherheit auf der Suche nach seinem Überwachungsobjekt umherirrt. Kanai?«
»Fertig«, sagte der andere Blackcollar.
»In Ordnung, Reger, machen Sie langsam«, befahl Skyler. Er sah zwei geparkte Kleinbusse, die für

ihre Zwecke ideal geeignet waren. »Kanai... los.«
Gleichzeitig rissen sie die Türen auf, sprangen aus dem langsam dahingleitenden Fahrzeug und

liefen beim Bodenkontakt sofort weiter. Kanai duckte sich zwischen den Transportern, Skyler

direkt hinter ihm.
Sie warteten dort, bis Reger gemächlich um die Ecke gebogen war, schlichen dann über den Rasen

zwischen den beiden Reihenhäusern und hielten im Schatten eines knorrigen Baums an, ein Dutzend

Meter von der Seite von Annes Haus entfernt.
Das Gebäude war nicht nur kurz, sondern auch relativ schmal - zumindest im Vergleich mit den

anderen Wohnhäusern in der Nachbarschaft. Es gab nur zwei Apartments in jedem Stockwerk, wie

Kanai ihnen gesagt hatte, wobei Annes Wohnung im dritten Stock auf der Ostseite lag, also auf der

anderen Seite ihrer jetzigen Position. Im Gebäude gab es Flure, ein Treppenhaus an beiden Enden

des Gebäudes sowie jeweils eine Tür an der Vorder- und Rückseite im Erdgeschoss. Es war zu

erwarten, dass die Späher der Sicherheit diese beiden Türen observierten.
Doch die Späher hatten nicht bedacht, dass es noch andere Wege außer den Türen gab, um in ein

Gebäude zu gelangen. Insbesondere bei einem Gebäude wie diesem, dessen Mauern aus einem Mosaik aus Ziegel- und Natursteinen bestanden.
Die Blackcollars brauchten eine halbe Minute, um die Kunststoffkletterhilfen an Handschuhen und

Stiefeln zu befestigen. Durch die Ziersträucher im Vorgarten des Gebäudes sah Skyler, wie Regers

Auto an den geparkten Fahrzeugen vorbeifuhr; der frisch zum General gekürte Hawking unterhielt

sich unhörbar mit dem Fahrer. Der andere Insasse des Sicherheitsautos war ausgestiegen und stand

auf dem Bürgersteig; er verfolgte das Gespräch übers Fahrzeugdach und stand mit dem Rücken zum

Gebäude, das er bewachen sollte.
Der Pocher an Skylers Handgelenk sprach an: zwei Männer vorn, einer hinten, Westseite

unbeobachtet.
Skyler nickte stumm. Eigentlich hätte die Sicherheit noch einen vierten Mann abstellen müssen, um

die Westseite zu beobachten und genau das zu verhindern, was er und Kanai nun durchführen

wollten.
Anscheinend hatte man sich den zusätzlichen Aufwand aber schenken wollen.
Andere bei Phoenix auch unter Beobachtung, meldete Hawkings Signal.
Skyler verzog das Gesicht. Oder sie hatten einfach nicht genug Leute, um ein engmaschigeres Netz

zu knüpfen. Sie reagierten jedoch schneller auf Poirots Verschwinden, als er erwartet

hätte.
Aber es war zu spät, um sich darüber auch noch Gedanken zu machen. Kanai hatte den Rasen schon

überquert, als lautloser Schemen auf dem dunklen Gras, und erklomm bereits die Seite des

Gebäudes.
Er hakte die Kletterhilfen in die Kanten der Ziegeln und Natursteine ein und kletterte so die

Mauer empor. Skyler richtete seine Aufmerksamkeit auf die Rückseite des Gebäudes und folgte

seinem Beispiel.
Er gelangte anscheinend unentdeckt zum Haus und erklomm die Mauer.
Die beiden brauchten jeweils nur wenig mehr als eine Minute, um in den dritten Stock zu

gelangen.
Nach einer weiteren Minute hatte Kanai ein Fenster aufgehebelt und war ins Haus eingedrungen.

Skyler warf einen Blick auf die Straße; als er sah, dass Reger und Hawking das Gespräch beendet

hatten und davonfuhren, stieg er ebenfalls ein.
Er gelangte in ein schlauchartiges Wohnzimmer, dessen Mobiliar ein stilistisches Potpourri war

und durch eine Nippes-Sammlung ergänzt wurde. Es gab keine Beleuchtung, doch es drang genug

Straßenlicht durch die Ritzen neben den Vorhängen, sodass sie sich wenigstens einen Weg durch

dieses Gerümpel zu bahnen vermochten. Kanai schloss dann die Vordertür auf und trat in den Flur

hinaus. Skyler blockierte die Riegelöffnung mit einem Stück Klebeband, damit die Tür nicht ins

Schloss fiel, und folgte ihm.
Annes

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