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Die Judas-Variante - V3

Die Judas-Variante - V3

Titel: Die Judas-Variante - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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wäre, einen zu entwickeln.
»Was mich betrifft, so teile ich nicht Annes Überzeugung, dass die Maulwürfe gegen die Idee eines

Aufstands immun sind«, warf Kanai ein. »Vielleicht glaubt jeder einzelne nur, dass er persönlich

nichts bewirken könne.«
»Das würde sich vielleicht ändern, wenn sie wüssten, dass sie nicht allein sind, sondern

Bundesgenossen haben«, pflichtete Reger ihm bei. »Vielleicht sogar Bundesgenossen an höherer

Stelle.« Er wies auf Poirot.
Skyler schürzte die Lippen. Ja, genau aus diesem Grund hatte er den General doch überhaupt

hierhergebracht.
Falls Poirot sich aber auch weigerte zu kooperieren, wäre das Geheimnis der Existenz von Whiplash

in dem Moment gelüftet, wo er das Regierungszentrum Athena betrat. Ob sie dieses Risiko jetzt

schon eingehen sollten?
Anne stellte offensichtlich ähnliche Überlegungen an. »Ich glaube nicht, dass einer von euch auch

nur die geringste Vorstellung davon hat, wozu die Sicherheit fähig ist, wenn sie richtig in Panik

gerät«, warnte sie. »Falls sie Kenntnis von Whiplash erlangen, werden sie den ganzen Bezirk

umkrempeln.«
Und dann traf Skyler eine spontane Entscheidung.
»Es ist ein Risiko«, stimmte er ihr zu. »Aber wir sind im Krieg. Da muss man Risiken auf sich

nehmen.«
»Dann sollten wir nicht noch mehr Zeit vergeuden«, sagte Reger bestimmt. »Holen wir das Whiplash

und packen die Sache an.«

Caine wurde plötzlich aus dem Schlaf gerissen.
Er lag bewegungslos in der Koje und simulierte die langsame, stetige Atmung eines Schläfers.

Durch die geschlossenen Augenlider sah er, dass die Zelle noch immer dunkel war, und das schwache

Hintergrundgeräusch des Stützpunkt-Generators erfüllte den Raum. Das Summen übertönte alle

Geräusche, die vielleicht durch leise Schritte oder ein flaches Atmen verursacht worden

wären.
Jedoch hatte Caine alle von Lathes ermüdenden und manchmal - wie er damals geglaubt hatte - auch

sinnlosen Blinde-Kuh -Übungen absolviert. Folglich verfügte er über eine Sinneswahrnehmung,

von der seine Gefängniswärter wahrscheinlich keine Ahnung hatten. Da er praktisch blind und taub

war, konzentrierte er sich stattdessen auf Veränderungen der Luftströmung, die ihm übers Gesicht,

den Hals und die Hände strich. Da stand jemand am Ende der Koje.
Vorsichtig öffnete er die Augen einen Spalt weit.
Da stand ein großer Mann, kaum mehr als ein schwarzer Schatten vor dem schwachen Licht, das durch

die offene Zellentür hereinfiel. Für einen Moment stand der Mann nur da und machte sich am

Bettgestell zu schaffen. Dann drehte er leicht den Kopf, und Caine erkannte das Profil seines

Gesichts und die bizarre Silhouette, die ihm sagte, dass der Typ entweder eine Infrarot- oder

Restlichtverstärkerbrille trug.
Der Mann beendete die bisherige Verrichtung und ging zur anderen Seite des Raums. Als er sich von

der Koje entfernte und den Blick auf die Tür freigab, sah Caine, dass noch ein zweiter Mann im

Türrahmen stand. Das Fehlen sichtbarer Arme in seiner Silhouette war ein Indiz dafür, dass er

wahrscheinlich eine Pfeilpistole im beidhändigen Griff hielt und auf Caine gerichtet hatte.
Obwohl das Licht im Korridor zu trübe war, um klar konturierte Schatten zu werfen, nahm er im

indirekten Licht genügend Bewegungen wahr, um auf mindestens eine weitere Person außerhalb seines

Blickfelds zu schließen. Schlafen oder nicht, sie gingen keine Risiken mit ihrem Gefangenen

ein.
Der Eindringling erreichte den Sanitärbereich und blieb vor der Duschkabine stehen; und Caine

unterdrückte ein Lächeln, als er schließlich begriff, was hier vorging. Die Beobachter im

Kontrollraum hatten sich wahrscheinlich darüber geärgert, dass Caine zwei der drei Kameras

blockiert hatte, und wollten das im Schutz der Nacht wieder rückgängig machen.
Perfekt.
Denn Caine würde das morgen auch wieder rückgängig machen. Er musste nur eine Schamfrist

verstreichen lassen, bevor er die reaktivierten Kameras »entdeckte«, damit sie nicht auf den

Trichter kamen, dass er letzte Nacht wach gewesen war.
Und wenn sie glaubten, dass sie einmal reingeschlichen waren, ohne ihn aufzuwecken, würden sie es

vielleicht noch einmal versuchen.
Ja, sagte er sich. Das eröffnete ihm definitiv einen Handlungsspielraum.
Der Sicherheitsmann beendete seine Arbeit, verließ die Zelle und schloss die Tür lautlos hinter

sich.
Caine überdachte noch immer seine Optionen, als er wieder in den Schlaf

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