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Die Judas-Variante - V3

Die Judas-Variante - V3

Titel: Die Judas-Variante - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Schloss war massiv elektronisch gesichert, doch Kanai hatte offensichtlich den Code. Er

öffnete es, und die beiden betraten die Wohnung - sie gerieten in eine spiegelbildliche Abbildung

des Wohnzimmers, das sie gerade verlassen hatten; nur ohne den Nippes.
»Wo geht's zum Schlafzimmer?«, flüsterte Skyler und schloss die Tür hinter sich.
»Keine Angst«, sagte Kanai und schaute in den hinteren Bereich des Raums. »Keine Angst, Anne. Wir

sind's - Kanai und Skyler.«
»Skyler?«, ertönte eine Stimme. Eine kleine Lampe ging an, und Skyler sah die junge Frau

neben einer überladenen Couch geduckt; sie hatte eine kurzläufige Schrotflinte auf sie gerichtet.

» Rafe Skyler?«
»Skyler und sonst keiner«, bestätigte Skyler und nahm Brille samt Kampfhaube ab, damit sie ihn zu

identifizieren vermochte. »Schön, dich wieder mal zu sehen, Anne.«
»Ich wünschte, ich könnte das auch sagen«, sagte Anne und senkte die Schrotflinte um ein paar

Grad. »Was wollt ihr überhaupt hier?«
»Dich mitnehmen«, eröffnete Skyler ihr. »Zieh dich an. Schnell.«
»Ihr seid wohl verrückt«, knurrte sie. »Die Sicherheit ist sich praktisch sicher, dass ich ein

Teil von Phoenix bin - sie überprüfen mich mindestens zweimal die Woche. Und wenn ich jetzt

verschwinde, haben sie definitiv die Bestätigung.«
»Heute Nacht sind sie aber nicht auf der Suche nach Beweisen«, sagte Skyler grimmig. »Nur nach

Menschen. Tot oder lebendig.«
»Und es geht auch nicht nur um dich«, fügte Kanai hinzu. »Ein paar von deinen Kontaktpersonen

stehen ebenfalls unter Beobachtung.«
Anne schluckte schwer. »In welches Hornissennest habt ihr denn diesmal gestochen?«
»Vielleicht in das letzte, in das wir überhaupt haben stechen müssen«, sagte Skyler. »Und nun

zieh dich endlich an. Und nimm alles Whiplash mit, das du in der Wohnung hast.«
Sie presste die Lippen zusammen. Dann wandte sie sich mit einem knappen Nicken ab und verschwand

im hinteren Bereich des Apartments.
»Rückzugsstrategie?«, fragte Kanai.
»Den gleichen Weg, den wir gekommen sind«, sagte Skyler und ging durchs Wohnzimmer zu den

Vorderfenstern. »Ich habe die andere Wohnungstür blockiert, damit wir dort reinkommen.« Er

drückte sich gegen die Wand und schob den Vorhang ein paar Zentimeter zur Seite. Er sah, dass das

Sicherheitsfahrzeug noch immer dort geparkt war, wo es gestanden hatte, als Reger und Hawking

davongefahren waren.
Nur dass die zwei Insassen sich nicht mehr im Fahrzeug befanden.
»Verdammt«, murmelte er, schob die Finger in den Ärmel und aktivierte den Pocher. Vordere Sicherheit hat Fahrzeug verlassen; Vordertür Ausgang; bereithalten für

Verstärkung.
Verstanden.
»Und es ist mit Sicherheit auch schon Verstärkung unterwegs«, murmelte Kanai und ging zur

Vordertür.
»Zweifellos«, pflichtete Skyler ihm bei. »Irgendeine Idee?«
»Ich gehe den Weg zurück, den wir gekommen sind.« Kanai hielt an der Tür inne und legte die

Gasmaske an. Dann schloss er die Zipfel der Kampfhaube darum, sodass die Haut komplett bedeckt

war.
»Ich versuche, ihre Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen.«
Skyler nickte. »Sei aber vorsichtig.«
»Natürlich. Bist du sicher, dass du nicht auch die Hintertür anstelle der Vordertür benutzen

willst?«
»Ja. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie uns hinten erwarten«, sagte Skyler ihm. »Zumal da

draußen vor der Tür ein schönes Sicherheitsauto steht, das nur darauf wartet, ausgeliehen oder

unbrauchbar gemacht zu werden. Anne! Komm endlich in die Püschen.«
»Bin ja schon fertig«, sagte Anne und kam aus dem Schlafzimmer. Sie war ganz in Schwarz

gekleidet, hatte sich ein dunkles Tuch ums Haar gebunden und einen kleinen grauen Rucksack über

die Schulter gehängt. In den behandschuhten Händen hielt sie noch immer die Schrotflinte. »Sind

sie schon da?«
»Sie müssten jeden Moment anrücken« sagte Skyler, ging zu ihr hinüber und nickte Kanai zu. »Auf

geht's.«
Vorsichtig öffnete der andere die Tür einen Spalt weit. Für einen Moment stand er reglos da,

schaute dann auf Skyler und zeigte mit zwei Fingern auf das Treppenhaus am vorderen Ende des

Flurs.
Skyler bestätigte mit einem Kopfnicken und wies auf den Korridor. Kanai erwiderte das Nicken und

huschte auf den Flur hinaus. »Du wartest hier«, murmelte Skyler zu Anne, legte seine Gasmaske an

und ging zur Tür.
Und da kamen sie auch schon: Er hörte die leisen Schritte von zwei Personen, die die Treppe

heraufkamen.

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