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Die Judas Variante

Titel: Die Judas Variante Kostenlos Bücher Online Lesen
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hat mich dann wieder zusammengeflickt. Als sich dann
aber herausstellte, dass wir den Krieg verloren hatten und die Ryqril landen würden, um den
Planeten zu besetzen, wusste er, dass ich dort nicht bleiben durfte.«
»Wieso denn nicht?«
»Der Ort war zu klein«, sagte Foxleigh. »Jeder kannte jeden, und es gab ein paar Leute, denen
Adamson nicht zutraute, den Mund zu halten, wenn sie unter Druck gesetzt wurden. Also brachte er
mich zur Hütte rauf und bat Toby, sich für eine Weile um mich zu kümmern.«
»Also gab es doch einen Toby?«
»Adamsons Onkel«, sagte Foxleigh. »Er war zehn Jahre zuvor in die Hütte gezogen, um dem zu
entfliehen, was er als den Fluch der Zivilisation bezeichnete.«
»Das war eine eher halbherzige Flucht«, gab Jensen zu bedenken. »Er war - wie weit? - ganze
zweihundert Meter von der Zivilisation entfernt?«
»Es wussten aber alle, dass er in Ruhe gelassen werden wollte«, sagte Foxleigh. »Der Standort der
Hütte war eigentlich ein Kompromiss mit seiner Familie. Sie wollten nicht, dass er irgendwo in
der Wildnis verschwand und vielleicht bei einem Unfall starb, ohne dass sie jemals davon erfahren
hätten.«
»Und dann bist du aufgetaucht«, sagte Jensen. »Er muss sich tierisch gefreut haben.«
»Das trifft es vielleicht nicht ganz«, sagte Foxleigh wehmütig und erinnerte sich an die langen
und hitzigen Diskussionen. »Adamson hatte aber versprochen, dass es nicht lange dauern würde -
nur so lange, bis die Ryqril und ihre Kollaborateure die Zählung beendet hatten, die nach unserer
Kenntnis auch in den Gebirgsregionen durchgeführt werden sollte. Wenn es vorbei war, hätte ich
wieder nach Shelter Valley zurückkehren können und irgendwann sogar nach Denver.«
»Und was ist dann dazwischengekommen?«
»Was glaubst du wohl?«, entgegnete Foxleigh schroff. »Die Ryqril hatten beschlossen, diese
verdammten Sensoren-Pylone am Stadtrand aufzustellen. Das bedeutete, dass die Sicherheit jeden
Moment vorbeischauen konnte, um das Ding zu überprüfen. Und was noch schlimmer war: Es bedeutete
auch, dass jeder Bewohner registriert wurde - was meine Chance zunichtemachte, mich wieder unter
die Leute zu mischen und als alteingesessenen Bewohner der Stadt auszugeben.«
»Dann seid du und Toby also dauerhafte Zimmergenossen geworden?«, sagte Jensen.
Foxleigh schluckte. »Nur für eine Weile«, sagte er leise. »Ein Vierteljahr später hat er sich
eine Lungenentzündung zugezogen und ist daran gestorben.«
»Und er hat dir seine Hütte und seinen Namen vermacht.«
»Jeder in der Stadt wusste bereits über Toby, den alten Einsiedler Bescheid«, sagte Foxleigh.
»Jedoch hatten die Leute ihn - außer der Familie Adamson - seit so langer Zeit schon nicht mehr
zu Gesicht bekommen, dass sie gar nicht mehr wussten, wie er überhaupt aussah. Es schien das
ideale Versteck zu sein.«
»Zumindest vorübergehend«, sagte Jensen. »Nur dass du anscheinend dort deinen festen Wohnsitz
bezogen hattest.«
Foxleigh drehte sich der Magen um. »Ich hatte mich wohl einfach daran gewöhnt.«
Jensen schüttelte den Kopf. »Lüge Nummer zwei«, sagte er.
Foxleigh runzelte die Stirn. »Was?«
»Das war Lüge Nummer zwei«, sagte Jensen. »Lüge Nummer eins ist irgendwo in deiner Geschichte
enthalten, obwohl ich nicht genau weiß, an welcher Stelle. Aber das war definitiv Nummer zwei.
Möchtest du es vielleicht noch einmal versuchen?«
Foxleigh seufzte. »In Ordnung«, sagte er. »Der eigentliche Grund ist der, dass ich in der Nähe
des Bergs bleiben wollte. Ich wusste zwar, dass er blockiert war, aber ich glaubte, dass es mir
eines Tages vielleicht doch gelingen würde, einen Weg dort hinein zu finden.«
»Um was zu tun?«
»Im Grunde wollte ich genau das tun, was du vorhast«, sagte Foxleigh. »Ich wollte mir einen Jäger
schnappen und den Ryqril so viel Schaden wie möglich zufügen, bevor sie mich erwischten.« Er hob
die Schultern. »Und ich garantiere dir, dass ich ein besserer Pilot bin als du.«
»Zweifellos«, pflichtete Jensen ihm bei. »Was schwebt dir also vor?«
»Wie ich gerade sagte«, erwiderte Foxleigh. »Ich will mit dem Talus die Ryqril-Basis
zerstören.«
»Klingt gut«, sagte Jensen. »Die Antwort lautet aber: nein.«
Er sagte es so ruhig, dass Foxleigh das Wort zunächst überhaupt nicht registrierte. Als es ihm
schließlich doch dämmerte, traf es ihn wie ein Schlag ins Gesicht. »Was meinst du mit nein?«,
wollte er wissen.
»Ich meine, dass ich vielleicht interessiert

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