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Die Judas Variante

Titel: Die Judas Variante Kostenlos Bücher Online Lesen
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abgenommen worden...«
»Deckung!«, rief O'Hara.
Im ersten Moment setzte Flynn den Abstieg den Hügel hinab fort; die Muskeln waren durch die
Überraschung noch wie gelähmt, als sie durch die überlegenen Reflexe der Blackcollars förmlich
nach allen Seiten wegspritzten.
Aber sie reagierten trotzdem alle zu spät. Als Flynn schließlich zum Stehen kam, schlugen die vom
Himmel fallenden kleinen Behälter überall um sie herum auf und hüllten sie in weiße Wolken aus
erstickendem süßlichem Gas.
Er war schon bewusstlos, bevor er noch auf dem Boden auftraf.

Es hatte eines gewissen Einfallsreichtums und mehrerer Märsche mit den Zugkarren bedurft, doch
schließlich hatten Foxleigh und Jensen es geschafft, den Talus zu betanken und startbereit zu
machen.
»Im nächsten Schritt müssen wir schauen, wie wir die Maschine in einen der Flugzeugaufzüge
bekommen«, sagte Foxleigh, als sie die letzten Kabel und Schläuche abnahmen. »Es gibt auf der
oberen Ebene zwei Startbuchten, die jeweils nach Osten und Westen hinausgehen. Welche würdest du
bevorzugen?«
»Wir brauchen die Startbuchten überhaupt nicht«, verkündete Jensen. »Genauso wenig wie den
Aufzug.«
Foxleigh starrte ihn an. »Du meinst... direkt durch den Haupteingang? Aber haben die Ryqril dort
nicht eine Basis errichtet? Adamson hat jedenfalls so etwas gesagt.«
»Ja, stimmt schon, es gibt dort eine Basis«, sagte Jensen. »Sogar eine große. Na und?«
»Wie - na und? Nur für den Fall, dass du es noch nicht bemerkt hast: die Ryqril-Basen sind
serienmäßig mit großen, hässlichen Flugabwehrlasern ausgestattet. Man kommt keine fünfzig Meter
weit, ohne pulverisiert zu werden.«
»Ja schon, aber diese Basis zieht sich den Fuß des Bergs hinauf«, sagte Jensen. »Wenn ich durch
die Vordertür gehe, gelange ich direkt ins Innere der Verteidigungs-Anlagen.«
»Wirklich?«, murmelte Foxleigh. »Das hat Adamson nämlich nicht erwähnt.«
»Er ist vermutlich auch nie so nah herangekommen, um diesen Teil zu sehen«, sagte Jensen. »Die
Ryqril legen nämlich keinen großen Wert auf Besucher.«
»Ich verstehe«, sagte Foxleigh. Ja, das wäre ziemlich günstig. »Außer den Flugabwehrlasern haben
sie aber auch noch andere Waffen. Wenn du erst mal drin bist, wirst du wahrscheinlich nicht mehr
rauskommen.«
»Das habe ich auch gar nicht vor«, sagte Jensen leise. »Ich will ihnen die Quittung für Novak und
alle anderen geben, die durch die Ryqril umgekommen sind.«
Er drehte sich zum Talus um... und Foxleigh schob die Hand in die Jacke und zog die Waffe. »Es
tritt allerdings eine kleine Änderung ein...«
Nie zuvor hatte er einen Blackcollar in Aktion gesehen und hätte sich deshalb auch nicht
ansatzweise träumen lassen, dass ein Mensch sich überhaupt so schnell bewegen konnte. Im
nächsten Moment wies die Waffenhand zur Decke, und der Arm war über seinem Kopf zwischen Jensens
Händen eingeklemmt; der Blackcollar schaute ihn an, wobei ihre Nasenspitzen nicht mehr als zehn
Zentimeter voneinander entfernt waren.
Und er hatte keine Ahnung, wie er überhaupt in diese Position gelangt war.
»Ich bin enttäuscht von dir, Toby«, sagte Jensen mit düsterer und kalter Stimme und schaute
Foxleigh ins Gesicht. »Überrascht bin ich eigentlich nicht. Aber doch enttäuscht.«
»Ich wollte dich nicht verletzen«, beteuerte Foxleigh.
»Nein, natürlich nicht.« Der Blackcollar strich mit der linken Hand über Foxleighs rechtes
Handgelenk, nahm ihm in einer fließenden Bewegung die Waffe aus der Hand und trat zurück. »Wir
hatten uns schon gefragt, was es mit dieser Waffe auf sich hat, Flynn und ich«, sagte er. Dann
drehte er die Waffe in der Hand und unterzog sie einer Inspektion. »Ich hatte gehofft, dass du
nur ein Kriegsveteran wärst, der sich die ganze Zeit da draußen versteckt hat.«
»Der bin ich auch«, sagte Foxleigh und rieb sich den Ellbogen, der von Jensen überstreckt worden
war. »Mein Name ist Leutnant Samuel Foxleigh von der TDE-Luftverteidigung.«
»Natürlich«, sagte Jensen. »Lass mich raten: Du hast Talus-Abfangjäger geflogen.«
»Zufälligerweise, ja«, sagte Foxleigh mit bemüht fester Stimme.
»Und wie hat es dich dann hierher verschlagen?«
»Ich wurde im Endkampf abgeschossen«, sagte Foxleigh, und sein Blick schweifte zu dem mächtigen
Kampfflugzeug ab, das sich vor ihnen erhob.
»Ich hatte mir beim Aussteigen mit dem Schleudersitz das Bein verletzt, aber ich habe es noch bis
nach Shelter Valley geschafft. Doc Adamson

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