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Die Judas Variante

Titel: Die Judas Variante Kostenlos Bücher Online Lesen
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allein dem Zweck, die Menschen von der Loyalitätskonditionierung der Ryqril zu
befreien.«
Haberdae sog die Luft ein. »Das ist unmöglich«, sagte er.
»Ein Ding der Unmöglichkeit und der reine Wahnsinn«, pflichtete Galway ihm bei. »Aber es
funktioniert.« Er holte tief Luft und stieß sie in einem müden Seufzer wieder aus. »Es
funktioniert.«
Judas leckte sich die Lippen. »Wie lange schon?«, fragte er.
»Wie lange es her ist, seit ich umgedreht wurde?« Galway schüttelte den Kopf. »Eigentlich erst
seit gestern Abend. Lathe hat mir unterwegs einen Hinterhalt gelegt und meinen Leibwächter und
Fahrer k.o. geschlagen...« Er steckte den Laser ein. »Und er hat mir einen völlig neuen
Lebenszweck vermittelt.«
»Zum Zwecke des...« Judas verstummte, und ein eigentümlicher Ausdruck huschte kurz über sein
Gesicht. »Zum Zwecke des Verrats«, fuhr er fort - mit einem subtilen neuen Unterton in der
Stimme. »Wie können Sie das Ihrem Volk überhaupt antun?«
»Was mein Volk braucht, ist Freiheit«, sagte Galway stirnrunzelnd. Irgendetwas stimmte hier
nicht.
Aber was? Er warf einen Blick auf Judas' Hände - sie waren noch immer an die Lehne gefesselt -
und überzeugte sich davon, dass Haberdae auch gut verschnürt war.
Aus welcher Quelle schöpfte Judas also plötzlich neuen Mut?
»Und du glaubst, dadurch würden sie die Freiheit erlangen?«, fragte Judas herausfordernd. »Da
irrst du dich aber gewaltig. Du wirst damit nur erreichen, dass du getötet wirst und das ganze
TDE Repressalien erleidet.«
»Lathe hat einen Plan«, sagte Galway mit fester Stimme und versuchte seine eigenen Zweifel zu
kaschieren. Er war sich nämlich gar nicht sicher, ob das alles funktionieren würde, und
befürchtete vielmehr, dass die Ryqril genauso reagierten, wie Judas es angedeutet hatte. Aber der
Plan befand sich bereits in der Umsetzung, und er konnte ihn entweder unterstützen oder in Rauch
aufgehen sehen.
Möge Gott ihnen allen helfen, wenn Lathe einen Fehler gemacht hatte.
Die Tür auf der anderen Seite des Raums öffnete sich. »Das ging aber schnell«, sagte Galway und
drehte sich um. Aber es war gar nicht Lathe. Sondern Taakh.
Für einen Sekundenbruchteil starrten Mensch und Ryq sich ungläubig an. Dann löste Galway sich aus
der Starre und schwenkte im verzweifelten Versuch, den ersten Schuss anzubringen, den Laser
herum.
Auch wenn khassq -Krieger nicht so schnell waren wie Blackcollars, so waren sie doch viel
schneller als normale Menschen. Als Galway noch versuchte, die Waffe auf ihn anzulegen, riss
Taakh sein Kurzschwert heraus, packte es an der Spitze und schleuderte es als Wurfgeschoss durch
den Raum. Das Schwert flog mit der Breitseite gegen den Abzugsbügel des Lasers, säbelte Galway
zwei Finger ab und schlug ihm die Waffe aus der Hand. Sie prallte von der Monitorkonsole ab und
schlitterte in die andere Ecke des Raums.
»Ich... hätte... dich... töten... können«, sagte Taakh mit gefährlich leiser Stimme, und sein
Blick schweifte kurz zu den toten Technikern ab.
Galway presste die Hand auf die Finger, um die starke Blutung zu stoppen. »Wieso habt Ihr es dann
nicht getan?«, hörte er sich fragen.
»Weil... ich... dich... lieber... mit... bloßen... Händen... töten... möchte«, sagte der Ryq. Er
entfernte sich von der Tür und kam auf Galway zu.
»Bereite... dich... aufs... Sterben... vor.«

Der Himmel verdüsterte sich bereits über den Bergen, als Skyler in der Ferne eine schwache
Explosion hörte.
Er warf einen Blick auf die zwei Ryqril, die drüben am Belüftungsschacht mit Poirot, Bailey und
dem Leutnant zusammenstanden. Beide Aliens hatten sich nach Südosten gedreht und lauschten
angespannt in einer unnatürlich steifen Haltung. Dann gab es eine zweite Explosion, und eine
dritte...
Plötzlich riss Halaak ein kleines KomGerät vom Gürtel und knurrte hinein. Als dann noch eine
vierte Explosion in den Bergen widerhallte, erhob der über ihnen schwebende Korsar sich in den
Himmel und beschleunigte in Richtung der Explosionsherde. Halaak steckte das Gerät weg, machte
kehrt und stiefelte über die Lichtung auf die Gefangenen zu - die Hand umklammerte den Griff des
im Holster steckenden Lasers.
»Es wird gleich so weit sein«, sagte Skyler leise zu den anderen.
Aus dem Augenwinkel sah er, wie Hawking und O'Hara Blicke wechselten. »Wir sind bereit«, sagte
Hawking.
Halaak blieb drei Meter von Skyler entfernt stehen und schaute mit funkelnden schwarzen Augen auf
den

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