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Die Judas Variante

Titel: Die Judas Variante Kostenlos Bücher Online Lesen
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unsere eigenen
Leute wenden dürfen. Mögen die Ryqril zur Hölle fahren für das, was sie ihnen angetan
haben.«
»Und uns.« Foxleigh holte tief Luft. »Apropos Hölle, es wird Zeit, dass wir ihnen einen
Vorgeschmack darauf geben.« Er schaute von den Leichen auf und sah Jensen direkt in die Augen.
»Ich glaube, wir können uns den kindischen Zank ersparen, wer mein Flugzeug fliegt?«
»Ja«, sagte Jensen leise. »Ich glaube, unter diesen Umständen hast du noch einen letzten Einsatz
verdient.«
»Vielen Dank.« Foxleigh zögerte, drehte dann die Waffe herum und hielt sie Jensen hin. »Hier -
die werde ich nicht mehr brauchen. Fessle die Überlebenden und komm dann zum Talus nach.«
Er wollte sich abwenden, doch Jensen fasste ihn am Arm. »Ich war wirklich bereit, mit dem
Flugzeug in diese Hölle zu fliegen«, sagte der Blackcollar leise.
»Ich weiß«, versicherte Foxleigh ihm. »Und ich bin sicher, dass die Geister deiner Vergangenheit
das auch zu würdigen wissen. Aber das ist meine Welt und meine Pflicht.«
»Aber wirst du selbst nicht auch noch von Geistern verfolgt?«
»Im Lauf der Jahre ist es mir gelungen, die meisten wieder in die Flasche zu stecken«, sagte
Foxleigh und musterte ihn. Er spürte, dass der Mann noch immer nicht hundertprozentig überzeugt
war. »Du hast eine Person namens Novak erwähnt, kurz bevor ich die Waffe auf dich gerichtet habe.
War das ein Freund von dir?«
»Der beste«, sagte Jensen, und der alte Schmerz flackerte wieder in seinem Gesicht auf. »Vor zwei
Jahren ist er auf Argent für mich gestorben.«
»Das tut mir leid«, sagte Foxleigh. »Aber sieh es doch einmal so. Wenn ich an jenem Tag wie
geplant in der Götterdämmerung gewesen wäre, wäre ich wahrscheinlich sehr schnell
gestorben - und mein Tod wäre bestimmt völlig sinnlos gewesen. War Novak auch ein Pilot?«
Jensen schüttelte den Kopf. »Er hätte nicht einmal den Schubhebel gefunden, ohne im
Fliegerhandbuch nachzuschauen.«
»Wenn er also an deiner Stelle wäre, hätte er wahrscheinlich gar keine Veranlassung gehabt, nach
Aegis zu gehen«, sagte Foxleigh. »Und wenn mir niemand geholfen hätte, wäre ich auch nicht
in der Lage gewesen, hier reinzukommen. Du weißt hoffentlich, worauf ich hinauswill.«
Jensen verdrehte die Augen. »Dass wir, weil wir unter den besagten Umständen überlebt haben, die
Ryqril nun viel härter schlagen könnten, als wenn wir nicht überlebt hätten?«
»So ungefähr«, sagte Foxleigh. »Magst du es nicht, wenn das Universum dir eine Lektion in Lebenskunde erteilt?«
»Eigentlich nicht«, sagte Jensen direkt. »Aber es ist wohl besser als überhaupt keine
Lektion.«
»Dann sind wir uns einig«, sagte Foxleigh. »Fessle sie also und komm dann zum Flugzeug. Wir
müssen noch eine Checkliste durchgehen. Und es sieht wohl auch so aus, dass ich deine Hilfe
brauche, um überhaupt ins Cockpit zu kommen.«

Der letzte Quergang war gesäubert worden, und die Todesbilanz des Nachmittags war um ein weiteres
halbes Dutzend Ryqril erweitert worden.
Spadafora hatte derweil zwei Angriffsversuche von hinten erkannt und abgewehrt.
Lathe wusste, dass der Angriff bisher kaum hätte besser laufen können. Alle vier hatten zwar eine
Reihe von Laser-Brandmalen auf ihrem Flexarmor, aber bisher war es dem Feind nicht gelungen,
diesen entscheidenden zweiten Schuss zu platzieren, der die Schutzhülle perforiert und den
verwundbaren Körper darunter beschädigt hätte.
Aber er wusste auch, dass sie diesen zweiten Schuss irgendwann abgeben würden. Und viele
Blackcollars, die draußen in den Kampf verwickelt waren, hatte das Glück trotz ihrer Fähigkeiten
bereits verlassen. Die Morse-Botschaften, die in schnellem Takt zwischen Shaws Männern
ausgetauscht wurden, führten ihm brutal vor Augen, welchen Blutzoll sie entrichteten, um das Gros
von Taakhs Truppen zu binden und dem inneren Team den Weg freizuhalten.
Und Lathe musste dafür sorgen, dass diese Männer ihr Leben nicht umsonst gegeben hatten.
Spadafora schloss zu ihm auf. »Ist es hier?«, fragte er und deutete auf die Tür direkt vor
ihnen.
»Müsste eigentlich«, sagte Lathe, griff hinter sich und zog eins der erbeuteten
Ryqril-Kurzschwerter aus dem Gürtel. »Schauen wir mal, was mit diesen Lasern los ist.« Er hielt
das Schwert wie einen Speer und schleuderte es gegen die Tür.
Und wich sofort zurück, als ein giftgrüner Laserblitz hervorzuckte, die Klinge im Flug
tranchierte und einen Schauer heißer Metalltröpfchen

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