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Die Judas Variante

Titel: Die Judas Variante Kostenlos Bücher Online Lesen
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beide Seiten des Quergangs und griffen
die dort versteckten Ryq an. Irgendjemand stieß ein überraschtes Quäken aus, und dann rannten
Judas und Spadafora auf ein Handzeichen von Lathe zu ihnen rüber.
Als sie hinkamen, war es schon vorbei. Fünf bewaffnete Ryqril lagen auf Lathes Seite auf dem
Boden, während Mordecais Abschnitt von sechs Körpern dekoriert wurde. Sonst war der Kreuzgang auf
beiden Seiten verlassen. »Einen Quergang haben wir erobert. Es kommen noch vier weitere«, sagte
Lathe und schaute auf die vier Kreuzungen, die noch vor ihnen lagen. »Spadafora, du sicherst nach
hinten. Caine, du bleibst bei ihm.«
Er nahm den nunchaku in die linke Hand und zog mit der rechten zwei shuriken hervor. Dann rückte er weiter vor.

Es waren insgesamt neun Personen: sechs schwer bewaffnete Sicherheitskräfte, gefolgt von drei
leicht bewaffneten Männern, die Ausrüstungskisten trugen.
Alle waren jung, alle waren sichtlich nervös, und als sie im Gänsemarsch durch den versengten
Eingang kamen, formierten sie sich wie auf dem Exerzierplatz in einem perfekten Halbkreis, bis
die drei Techniker auch noch zu ihnen aufgeschlossen hatten.
Das ganze Schauspiel erinnerte Foxleigh dermaßen an eine Übung in der Grundausbildung, dass er
zusammenzuckte. Diese Männer waren offensichtlich eben erst von den Ryqril für ihre Sache
rekrutiert und wegen ihres Muts und ihrer Ausdauer ausgewählt worden.
Und zweifellos auch wegen ihrer Entbehrlichkeit.
Er verzog das Gesicht und befingerte die Pistole, als die Gruppe in einer taktischen
Sicherungsformation in Richtung Tür losmarschierte. Er machte sich klar, dass er es sich nicht
leisten konnte, sie als Menschen zu betrachten. Sie waren der Feind, und ihre Präsenz stand
seiner Erlösung entgegen.
Er hob die Waffe, legte den Arm auf die Kante der Kiste, hinter der er sich verschanzt hatte,
visierte den vordersten Sicherheitsmann an und betätigte den Abzug.
Er hatte wirklich so präzise gezielt, wie er es Jensen versprochen hatte. Der Anführer fiel um,
und in der Gruppe hinter ihm brach sofort Chaos aus. Für ein paar wertvolle Sekunden schauten die
Männer sich ebenso panisch wie verwirrt um; wegen der Echos von den Wänden und der Decke
vermochten sie wohl nicht die Richtung zu bestimmen, aus der der Schuss gekommen war. Foxleigh
visierte den nächsten Mann in der Linie an, und während er noch auf ihn anlegte, machte einer der
bewaffneten Männer in Schwarz plötzlich einen Satz und brach zusammen. Foxleigh gab den zweiten
Schuss ab und eliminierte einen weiteren Feind.
Und dann hatte einer der anderen anscheinend sein Mündungsfeuer gesehen. Die Echos wurden von
einem heißeren Schrei überlagert, und er sah einen Fingerzeig...
Und plötzlich konzentrierte das gegnerische Feuer sich auf Foxleighs Versteck.
Er zog sich zurück, als ein horizontaler Hagel aus Paralyt-Pfeilen sich in die Kiste bohrte und
an ihm vorbeiflog und gegen die Wand prallte. Er lugte vorsichtig an der Seite der Kiste hervor,
gab blindlings zwei Schüsse ab und zog die Hand sofort wieder zurück. Und dann wurde das
gedämpfte Fauchen des Paralyt-Pfeilfeuers von einem lauten Krachen überlagert, als ein paar
Sicherheitsleute mit Harpunengewehren feuerten. Foxleigh hörte ein reißendes Geräusch, und das
Hartplastik der Kiste wurde unter dem Angriff allmählich geschreddert. Er streckte die Hand aus
und wollte einen weiteren Schuss abgeben, zog sie aber gleich wieder zurück, als ein
vorbeizischender Pfeil das Handgelenk ritzte und eine schmerzhafte Schramme verursachte. Auf
einmal schien das Sperrfeuer schwächer zu werden...
Und dann trat plötzlich Stille ein.
Foxleigh wartete noch ein paar Sekunden und streckte dann vorsichtig den Kopf um die Ecke der
Kiste.
Sie waren alle gefallen. Die ganze Truppe. Zwei der drei Techniker waren offensichtlich noch am
Leben und regten sich. Doch von den anderen rührte sich keiner mehr. Foxleigh richtete sich auf
und humpelte zu ihnen hinüber, um sich die Sache aus der Nähe anzuschauen.
Er und Jensen kamen gleichzeitig dort an, und der Blackcollar presste die Hand auf den Verband um
die lädierten Rippen. »Danke für deine Hilfe«, sagte er mit leicht angespannter Stimme.
»Gern geschehen.« Foxleigh ließ den Blick über die Leichen schweifen und fühlte sich dabei
ziemlich elend. »Bei Gott, ich wünschte, wir hätten das nicht tun müssen.«
Jensen seufzte. »Geht mir genauso«, sagte er. »Dieser Krieg hätte sich nie gegen

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