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Die Judas Variante

Titel: Die Judas Variante Kostenlos Bücher Online Lesen
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versprühte. Als das Schwert den Flug
beendete, war nur noch der halbe Griff übrig. Er prallte an der Tür ab.
»Damit wäre diese Frage schon einmal beantwortet«, sagte Spadafora im Plauderton.
Lathe nickte grimmig. »Sieht wohl so aus.«

Auf der anderen Seite des Beobachtungsraums ertönte ein leiser Schlag. »Was war das?«, fragte
Haberdae unwirsch, drehte sich halb auf dem Sitz um und schaute zu Tür.
»Irgendetwas ist gegen die Tür geprallt«, sagte Galway ihm. »Wahrscheinlich ein Wurfgeschoss, das
Ihre Verteidigungslaser nicht vollständig aufgelöst haben.«
»Vielleicht war es auch irgendein Körperteil«, sagte Haberdae mit einem Schniefen.
»Das bezweifle ich«, sagte Galway und holte tief Luft. »Sie sind Ihnen nicht bis zum Stützpunkt
gefolgt, nicht wahr?«
Haberdae runzelte die Stirn. »Was?«
»Sie sind Ihnen in der Nacht des Angriffs vorm Casino nicht zum Stützpunkt gefolgt«, wiederholte
Galway. »Weil sie nämlich schon wussten, dass Caine dort gefangen gehalten wurde.«
Haberdaes Gesicht verwandelte sich in ein einziges Fragezeichen. »Wovon in drei Teufels Namen
sprechen Sie überhaupt?«, sagte er schroff.
Galway hob Taakhs Laser und schoss ihm ins Bein.
Die Verwirrung verwandelte sich in Fassungslosigkeit, und Haberdae stieß einen lauten
Schmerzensschrei aus. Galway ignorierte ihn, nahm die Reihe der Ryqril-Techniker aufs Korn und
schoss sie wie Tontauben ab, bis alle tot waren.
»Galway!«, zischte Haberdae mit zusammengebissenen Zähnen und umklammerte das verletzte Bein.
»Was zum Teufel tun Sie da?«
»Meinten Sie nicht eher, wie zum Teufel ich das mache?«, entgegnete Galway.
Haberdaes Augen weiteten sich, als der tiefere Sinn der Frage sich ihm schließlich
offenbarte...
Und dann öffnete sich die Tür, und Lathe und die anderen betraten den Raum. »Ihr habt es
geschafft«, begrüßte Galway sie nüchtern und deutete auf Haberdae. »Und ich habe, was ich
wollte.«
»Lathe!«, jaulte Judas. »Was hast du...?«
»Mach mir mal einen Stuhl frei«, sagte Lathe zu Galway. Dann riss er Judas mit einem Ruck den
Gürtel ab und ließ ihn und die daran befestigten Waffen scheppernd auf den Boden fallen.
Galway ging zum nächsten Stuhl und zog den toten Ryq herunter. Dann drehte er ihn zu den
Blackcollars herum, und Lathe bugsierte einen noch immer protestierenden Judas zum Stuhl und
platzierte ihn dort. Spadafora zog zwei Kabelbinder hervor, und im nächsten Moment waren die
Handgelenke des Jungen sicher an den Armlehnen befestigt. »Dann wollen wir mal«, sagte Lathe und
entfernte Judas' sonstige Waffen aus den verschiedenen Einschüben in dem Flexarmor. »Ich bitte
die Unannehmlichkeiten zu entschuldigen - wie war gleich noch mal sein Name, Galway?«
»Karl Judas«, sagte Galway und sah, wie das Blut aus Judas' Gesicht wich.
»Judas?«, echote Lathe und schaute Judas mit neu erwachtem Interesse an. »Das ist doch ein
Witz, oder?«
»Überhaupt nicht«, versicherte Galway ihm. »Caines Freunde vom Widerstand haben einen ziemlich
skurrilen Humor.«
»Ich glaube, das ist eher Ironie als Humor«, sagte Spadafora und fesselte auch Haberdae mit
Kabelbindern die Hände.
»Wie auch immer«, sagte Galway. »Er wollte das eigentlich gar nicht tun. Seine ganze Heimatstadt
wird für sein Wohlverhalten in Geiselhaft gehalten.«
»Wir werden das beim Kommandeurs-Halbkreis zur Sprache bringen müssen, wenn wir mit ihnen reden«,
sagte Lathe und verstaute Judas' Waffen in seinen eigenen Taschen. »Sie sind im
Zentralkern?«
»Entweder dort oder in der Halle direkt vorm Kern«, sagte Galway. »Aber seid vorsichtig - sie
haben wahrscheinlich eine komplette Wachmannschaft da drin postiert.«
»Verstanden«, sagte Lathe, sammelte Judas' Waffen vom Boden auf und warf sie Spadafora zu. »Soll
einer von uns bei dir bleiben?«
Galway schüttelte den Kopf. »Ich komme schon klar mit ihnen.«
»Wir sind auch bald wieder zurück«, sagte Lathe und bedeutete den anderen, ihm zur Tür zu
folgen.
Mordecai öffnete sie, warf einen Blick hinaus, und die drei Blackcollars verschwanden.
»Das ist doch Wahnsinn«, sagte Haberdae mechanisch und starrte Galway ungläubig an.
»Wahnsinn.«
»Vielleicht«, sagte Galway und warf einen Blick auf Judas. Der Junge hatte die ursprüngliche
Gesichtsfarbe zum größten Teil zurückerlangt, aber er schaute fast genauso konsterniert wie
Haberdae.
»Das nennt man Whiplash, Judas«, sagte er. »Ich weiß zwar nicht, wo es herkommt, aber es dient
einzig und

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