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Die Judas Variante

Titel: Die Judas Variante Kostenlos Bücher Online Lesen
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Hocke und bauten eine Räuberleiter. »Kanai?«
Skyler schaute auf die anderen.
Kanai nickte und nahm Anlauf. Als er Skyler und O'Hara erreichte, nutzte er ihre verschränkten
Hände als Sprungbrett.
Die beiden Blackcollars richteten sich mühsam auf und katapultierten ihn in den Nachthimmel. Er
erreichte die Oberkante des Zauns, überwand sie mit einer geschmeidigen Rolle und landete nach
einer Drehung wie ein Kunstturner in geduckter Haltung auf der anderen Seite.
Nach fünfzehn Sekunden stand Hawking neben ihm. »Ihr habt eine Viertelstunde, um aufs Grundstück
zu gelangen und das Haus zu überprüfen«, sagte Skyler zu ihnen. »Dann fahren O'Hara und ich vorne
vor, als ob wir die Besitzer des Anwesens wären.«
»Wir werden es schon schaffen«, versprach Hawking. Er berührte Kanai an der Schulter, machte eine
Geste, und zusammen verschwanden sie in der Nacht.

»Das ist doch eine bodenlose Unverschämtheit«, knurrte Manx Reger mit funkelnden Augen und
starrte Poirot von der Mitte des großen, plüschigen Sessels an, wo die beiden Sicherheitskräfte,
die ihn links und rechts flankierten, ihn hingepflanzt hatten. »Außerdem ist das völlig
illegal.«
»Lustig, das ausgerechnet von einem Gangsterboss zu hören«, konterte Poirot. »Ich frage Sie noch
einmal: Woraus besteht die Lieferung, die Ihre Freunde heute Nacht abgeworfen haben?«
»Ich habe keine Ahnung, wovon Sie überhaupt sprechen«, sagte Reger steif. »Und dass ich ein
Gangsterboss sei, bestreite ich ganz entschieden.«
»Klarer Fall.« Poirot drehte sich zur Tür um, als Bailey den Raum betrat. »Haben Sie alle
erwischt?«
»Ich glaube schon«, sagte Bailey. »Es hatten sich noch zwei weitere Personen in abgeschirmten
Beobachtungslöchern versteckt. Wir haben alle im Esszimmer versammelt.«
»Sorgen Sie dafür, dass sie keinen Ärger machen«, sagte Poirot.
»Werden wir«, sagte Bailey. »Ich habe auch Nachricht von den Spähern. Sie sagen, ein Fahrzeug sei
die Stichstraße westlich des Anwesens entlanggefahren und hätte am Zaun angehalten. Vier Männer
seien ausgestiegen, und sie glauben, dass zwei von ihnen irgendwie den Zaun überwunden haben
müssen und aufs Grundstück gelangt sind. Es seien jedenfalls nur zwei Personen wieder ins Auto
eingestiegen.«
Poirot kratzte sich an der Wange. Misstrauische Kuriere, die das Grundstück überprüft haben,
bevor sie ihre Auslieferung machten? Oder war es ein normales Verfahren, das Haus links liegen zu
lassen und die Schmuggelware in einem verborgenen Lager zu deponieren, das sich irgendwo auf dem
Grundstück befand?
Er schaute zu Reger hinüber, doch der verzog keine Miene. »Platzieren Sie ein paar von Ihren
Zivilbeamten draußen«, sagte er zu Bailey. »Sagen Sie ihnen aber, sie sollen kein Licht machen.
Vielleicht wird der Anblick einer Patrouille unsere Einbrecher aus der Reserve locken.«
Bailey nickte und sprach die Befehle in sein KomGerät. »Was ist mit den beiden im Auto?«, fragte
er.
»Um die brauchen Sie sich nicht zu kümmern«, sagte Poirot zu ihm. »Ich bin sicher, dass sie uns
früher oder später einen Besuch abstatten werden.«

»Fünf Minuten«, sagte O'Hara.
Skyler nickte. Wer auch immer Regers Anwesen übernommen hatte, war bisher noch nicht
vorbeigekommen und hatte dieses Auto, das am westlichen Zaun auf der Straße stand, überprüft. Ob
sie es vergessen hatten oder es nicht für erforderlich hielten - auf jeden Fall hatten sie einen
Fehler gemacht. »Ich finde, wir sollten einfach reingehen, uns dumm stellen und dann aufräumen«,
sagte er.
»Sie erinnern sich vielleicht noch an dich«, gab O'Hara zu bedenken. »Und falls Galway für die
Aktion verantwortlich zeichnet, haben sie vielleicht auch ein Foto von mir.«
»Was die örtlichen Sicherheitskräfte wahrscheinlich längst vergessen haben«, sagte Skyler.
»Gut möglich.« O'Hara schwieg für einen Moment. »Ich frage mich nur, was das für eine
Meinungsverschiedenheit ist, die Kanai mit Phoenix hat.«
»Was auch immer es ist, es gefällt mir nicht«, meinte Skyler. »In einer Widerstandsbewegung gibt
es keinen Platz für politische Händel und Zerwürfnisse.«
»In der Praxis sieht das leider anders aus«, wandte O'Hara ein.
»Deshalb zerfallen diese Gruppen auch so oft, bevor sie überhaupt einen Erfolg erzielen«, sagte
Skyler. »Und das Letzte, was ich will, ist, dass das hier auch passiert.«
»Ich könnte wetten, dass sie sich nicht einig sind, was sie mit den Maulwürfen tun sollen, die

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