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Die Judas Variante

Titel: Die Judas Variante Kostenlos Bücher Online Lesen
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Tritt, verlangsamte die Geschwindigkeit und verlor das
Gleichgewicht, als der Flexarmor sich versteifte, um den Treffer zu absorbieren. Der zweite
Schuss war fast genauso gut platziert; diesmal prallte er am Unterleib ab und verlangsamte seine
Geschwindigkeit noch mehr. Und als der dritte Schuss dann auch noch gesessen hatte, rief der
Schütze seinen Kameraden etwas zu.
Und einer der knienden Paralyt-Pfeilschützen ließ die Waffe fallen und versuchte mit einem
Hechtsprung das Lasergewehr zu erreichen, das neben dem toten Schützen auf dem Boden lag.
Lathe fluchte leise, ließ das Lasergewehr fallen, das er bei sich hatte, und wollte nach seinem shuriken greifen. Doch die Ausgleichsflexibilität des Flexarmor, die ihn eben noch vor den
Hochgeschwindigkeitspfeilen geschützt hatte, wandte sich nun gegen ihn. Er versuchte noch immer,
den versteiften Arm zu einem Waffenfutteral zu bugsieren, als der Sicherheitsmann das Lasergewehr
erreichte und es sich schnappte. Dann wirbelte er herum und brachte es in Anschlag.
Und als Lathes Finger sich endlich um einen Wurfstern schlossen, zischte ihm ein Lichtblitz von
rechts am Gesicht vorbei.
Die rückwärtige Sperrlinie hatte ins Gefecht eingegriffen.
Mit zusammengebissenen Zähnen ließ Lathe sich auf ein Knie sinken, wobei die quälend langsame
Bewegung sich noch weiter verzögerte, als ein viertes Harpunengewehrprojektil ihn im Unterleib
traf.
Der Laser-Schütze vor ihm war nun fast in Position, und der Gewehrlauf schwang herum und zeigte
direkt auf ihn. Dann bekam Lathe endlich den shuriken heraus und hob mühsam den Arm, um
ihn zu werfen - im Bewusstsein, dass er es nicht mehr rechtzeitig schaffen würde.
Doch im Angesicht des Todes wurde der Schütze plötzlich zur Seite gerissen, und der Laser flog
ihm in hohem Bogen aus der Hand. Mensch und Waffe gingen synchron zu Boden.
Lathe hatte Shaw ganz vergessen. Das galt anscheinend auch für alle anderen.
Er schaute nach links. Der Tactor stand in der offenen Tür des Schuppens, und sein Arm wirbelte
wie ein Dreschflegel, als er einen zweiten shuriken abschickte - der dann den
Harpunengewehr-Schützen außer Gefecht setzte. Lathe bückte sich, hob das Lasergewehr auf, das er
hatte fallen lassen, und warf es Shaw zu. Dann beschrieb er eine halbe Drehung und warf seinen
eigenen shuriken in die Richtung der hinteren Absperrlinie. Gleißendes Laserlicht
leuchtete hinter ihm auf...
Und aus der Mitte der Absperrlinie kamen ein greller Blitz und ein Donnern, das Lathe flach auf
den Rücken warf.
Die trainierten Reflexe gewannen die Oberhand und führten den Arm nach unten, um den Fall
abzufangen; dann rollte er sich rückwärts ab und ging in die Hocke. Ihm klingelten noch immer die
Ohren.
Zum Glück hatte die Kampfhaube den Knall der Granate weitgehend gedämpft, die Shaw mit seinem
Laserschuss ausgelöst hatte.
Die Männer in der hinteren Absperrlinie waren aber definitiv außer Gefecht gesetzt. Und der Mann,
der im Besitz der Granate gewesen war, die Shaw dann getroffen hatte, war wahrscheinlich für
immer außer Gefecht gesetzt.
Der letzte Schütze der Gruppe, den Lathe ins Visier genommen hatte, war durch die Explosion
ebenfalls zu Boden geschleudert worden, und Lathe sah, dass die Druckwelle ihn stark gebeutelt
hatte. Im ersten Moment spielte er mit dem Gedanken, dem Mann den Garaus zu machen; doch dann
beschloss er, dass das nicht nötig war, und wandte sich wieder Shaw zu.
Der Tactor stand noch immer in der Tür des Schuppens, nur dass sein Blick und der Laser nun gen
Himmel gerichtet waren. »Brauchen Sie Hilfe?«, rief Lathe.
»Beschaffen Sie uns eine Transportmöglichkeit«, rief Shaw ihm zu und gab zwei Schüsse in den
Himmel ab. »Caine? Gehen wir.«
Alle Sicherheitsfahrzeuge waren, wie Lathe zuvor schon festgestellt hatte, in einer lockeren
Gruppe zwischen den zwei Linien der Sicherheitskräfte geparkt. Er rannte zum nächsten Fahrzeug,
sah, dass der Schlüssel noch steckte, und setzte sich ans Steuer. Bereit, signalisierte er
mit dem Pocher.
Niemand versuchte die anderen aufzuhalten, als sie sich in das Fahrzeug zwängten. Zwanzig
Sekunden später waren sie wieder auf der Straße.
»Alle in Ordnung?«, fragte Lathe, als er in eine der großen Durchgangsstraßen einbog, und warf
einen schnellen Blick auf die zwei Männer auf dem Rücksitz.
»Halbwegs in Ordnung«, erwiderte Shaw, der den Kopf halb aus dem Fenster gesteckt hatte und zum
Himmel hinaufschaute. »Ich nehme nicht an, dass

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