Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Judas Variante

Titel: Die Judas Variante Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
unsere Supervisoren.«
Poirot verkrampfte sich der Magen. Dann steckten sie also schon in einer Krise? »Bei allem
gebotenen Respekt«, sagte er, »aber in meinen Augen ist die Lage durchaus noch nicht so ernst.
Wie ich Oberst Bailey bereits sagte, gilt meine ganze Loyalität nach wie vor der Regierung und
den Ryqril.«
»Aber... die... Rebellen... sind... anderer... Ansicht?«, fragte Daasaa.
»Ja, das sind sie«, sagte Poirot. »Und in diesem Irrtum liegt auch der Schlüssel zu ihrer
Niederlage, denn ich bin über ihre Pläne informiert.«
Daasaas dunkle Augen bohrten sich förmlich wie Pfeile in Poirots Gesicht. »Sag... es...
uns.«
Poirot holte tief Luft. Das war der kritische Moment. Irgendwie musste er sie davon überzeugen,
dass er noch immer auf ihrer Seite war. »Zunächst einmal wollen sie die Mitglieder von Phoenix
retten, die Oberst Bailey gestern festgenommen hat.« Er sah Bailey an. »Ich gehe davon aus, dass
sie einem Verhör unterzogen werden?«
»Bei dieser Gelegenheit haben wir auch von Whiplash erfahren«, sagte Bailey.
»Aha«, sagte Poirot peinlich berührt. Natürlich hatten sie bei dieser Gelegenheit davon
erfahren.
»Auf jeden Fall verlangen sie von mir, dass ich die Verlegung der Gefangenen anordne - Silcox hat
das Verhörzentrum Colorado Springs vorgeschlagen -, damit sie den Konvoi unterwegs aus dem
Hinterhalt überfallen können.«
»Sie... beabsichtigen... nicht... in... Athena einzudringen... um... sie... zu... retten?«,
fragte Daasaa.
»Sie sind schon einmal in Athena eingedrungen«, entgegnete Poirot und schauderte bei der
Erinnerung. »Ich glaube deshalb nicht, dass sie es noch einmal versuchen werden.«
»Ich... bin... anderer... Ansicht«, widersprach Daasaa. »Sie... haben... das... schon...
einmal... getan.... deshalb... wissen... sie... dass... sie... es... noch... einmal... tun...
können.«
»Ich verstehe, Eure Eminenz«, sagte Poirot. »Aber ich habe nicht den Eindruck, dass die
Blackcollars die Dinge so handhaben.«
»Das... ist... die... grundlegende... Taktik«, beharrte Daasaa auf seinem Standpunkt. »Ein...
Krieger... setzt... die... Fertigkeiten... ein... über... die... er... verfügt.«
»Im Grundsatz ist das sicher richtig«, pflichtete Poirot ihm bei. »Wenn der Gegner des Kriegers
jedoch schon die Anwendung einer bestimmten Taktik gesehen hat, wäre es durchaus sinnvoll, sich
auf etwas anderes zu verlegen...«
»Die... Rebellen... haben... keinen... Nutzen... für... sie«, unterbrach Halaak ihn abrupt.
»Sie... wollen... dass... du... einen... Konvoi... raus... schickst... um... deine... Männer...
aus... Athena... abzuziehen.«
Poirot schaute Bailey in einer stummen Bitte an.
Doch das Gesicht des Obersten war ausdruckslos.
»Na gut, vielleicht planen sie sogar einen Angriff auf Athena«, sagte er und gestand damit seine
Niederlage ein. »Aber es spricht doch nichts dagegen, dass wir uns auf beide Möglichkeiten
vorbereiten.«
»Um... in... Athena... einzudringen... brauchen... sie... ein... Flugzeug«, fuhr Daasaa fort.
»Wir... müssen... uns... dagegen... wappnen.«
Poirot umklammerte die Lehne seines Stuhls. War das Denkvermögen der Ryqril wirklich so
beschränkt, dass sie nur zum Rückblick auf vergangene Ereignisse in der Lage waren? War das der
Grund, weshalb sie die von ihnen unterworfenen Völker einer Loyalitätskonditionierung unterziehen
mussten - damit sie das Denken an diese Völker zu delegieren vermochten? »Diesmal wird es ihnen
aber nicht gelingen, sich ein Fluggerät zu beschaffen, Eure Eminenz«, versprach er. »Wir werden
auch keine Ambulanzen mehr ausschicken, die sie stehlen können, keine Patrouillenboote
oder...«
»Die Späher«, sagte Bailey plötzlich.
Alle Augen richteten sich auf ihn. »Was?«, fragte Poirot.
»Wir haben doch Späher ausgeschickt, die über den Bergen westlich von Boulder patrouillieren«,
sagte Ramirez mit einem dringlichen Unterton. »Wir glauben, dass vielleicht noch ein bis drei
Blackcollars mit Skylers Team gelandet sind.«
»Skyler sagte, sie hätten nur einen Mann beim Anflug verloren«, sagte Poirot. »Haben Sie ihn
immer noch nicht gefunden?«
»Das ist eine sehr waldreiche Gegend«, gab Bailey zu bedenken. »Ganz zu schweigen von den vielen
Tieren, die IR-Spuren verwischen. Sie sagen, Skyler hätte diese Information preisgegeben?«
»Ja«, murmelte Poirot und packte die Armlehne noch etwas fester, als ein plötzliches Gefühl der
Unsicherheit ihn überkam. Bei näherer

Weitere Kostenlose Bücher