Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Judas Variante

Titel: Die Judas Variante Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
einen leeren Platz, einen Mann, der sich für zwei ausgibt,
und drei von ihnen sind nun in Denver...«
»Wir haben die Zahlen abgeglichen«, sagte Bailey. »Es streift also wirklich nur ein Blackcollar in den Bergen umher.«
»Das stimmt mit dem überein, was General Poirot gesagt hat«, erinnerte Ramirez ihn. »Glauben Sie,
dass er in Bezug auf seine ungebrochene Loyalität die Wahrheit sagt?«
»Ich weiß nicht«, sagte Bailey mit einem hilflosen Achselzucken. »Vielleicht hat er uns die Zahl
auch nur deshalb gegeben, weil er wusste, dass wir im weiteren Verlauf unserer Ermittlungen
sowieso darauf gestoßen wären.«
»Obwohl es sicher mit einem großen Aufwand für sie verbunden war, diese eine Person wie zwei
erscheinen zu lassen«, sagte Ramirez.
»Oder man hat den Verlust von vornherein einkalkuliert«, sagte Bailey und schaute düster auf den
Hinterkopf des Piloten des Aufklärungsflugzeugs.
Die ganze Sache wurde für seinen Geschmack allmählich zu kompliziert.
»Die Suchmannschaften werden dranbleiben«, versprach Ramirez ihm. »Apropos Suchmannschaften - ich
hielte es für eine gute Idee, wenn wir jeden im Rotationsverfahren durchs Büro in Boulder
schleusen würden; vielleicht sogar das Personal von Athena. Dann vergewissern wir uns, dass wir
keine faulen Eier im Nest haben, bevor wir die Leute wieder zu Ihnen zurückschicken.«
»Gute Idee«, pflichtete Bailey ihm bei. »Erteilen Sie gleich die entsprechenden
Anweisungen.«
»Das habe ich bereits getan, Sir.«
»Ich verstehe«, sagte Bailey und verspürte dabei ein eigenartiges Gefühl. »Nun gut.«
»Wir müssten spätestens bis Mitternacht jeden überprüft haben«, fuhr Ramirez fort. »Sind da drin
noch andere Entscheidungen getroffen worden, nachdem ich gegangen bin?«
»Wir werden die Nachricht lancieren, dass General Poirot wirklich ein Verräter ist«, sagte Bailey
und studierte dabei das Gesicht des anderen. »Er und ich werden einen Plan ausarbeiten, die
Phoenix-Häftlinge in achtundvierzig Stunden nach Colorado Springs zu verlegen, und schauen, ob
wir die Blackcollars damit unter ihrem Stein hervorlocken können.«
»Alles klar«, sagte Ramirez bedächtig. »Falls Sie sie fangen, werden Sie sie dann hierher
zurückbringen?«
»Ja, das werden wir«, sagte Bailey und wurde wieder von den schlimmen Erinnerungen heimgesucht.
»Und seien Sie versichert, dass es nicht so ausgehen wird wie letztes Mal.«
»Ich hoffe nicht, Sir«, sagte Ramirez gleichmütig. »Was soll ich denn als Nächstes tun?«
»Was möchten Sie denn als Nächstes tun?«, erwiderte Bailey.
Ramirez runzelte leicht die Stirn. »Was immer Sie für erforderlich halten, Oberst«, sagte er
leicht verwirrt. »Ich bin praktisch nur als Aushilfe hier.«
»Natürlich«, murmelte Bailey. »Wieso gehen Sie dann nicht zu den Befragern rauf und schauen, ob
sie schon irgendwas Neues herausgefunden haben.«
»Jawohl, Sir.« Ramirez machte kehrt und ging schnellen Schrittes durch den Raum.
Bailey schaute ihm nach, bis er zur Tür hinaus war, und ging dann zum Techniker an der
Funkstation hinüber. »Ich möchte, dass Sie Kontakt mit dem Sicherheitsbüro Boulder aufnehmen«,
sagte er in geschäftsmäßigem Ton zu dem Mann. »Beschaffen Sie mir die Namen und Dossiers von
jedem, der heute Abend dort Dienst tut.«
»Jawohl, Sir«, sagte der Techniker und schaute mit gerunzelter Stirn kurz zu ihm auf. »Suchen Sie
vielleicht etwas Bestimmtes?«
»Eigentlich nicht«, sagte Bailey betont beiläufig. »Ich möchte nur wissen, wer dort zugange ist.
Für den Fall, dass irgendetwas schiefgeht.«
Der Techniker schürzte die Lippen und wandte sich wieder seiner Konsole zu. »Jawohl, Sir.«
»Und wenn Sie das erledigt haben«, fuhr Bailey fort, »beauftragen Sie jemand damit, Leutnant
Ramirez' Akte zu ziehen und sie zur Analyse runterzuschicken. Ich möchte wissen, ob es im
vergangenen Jahr irgendwelche Meldungen über merkwürdige Verhaltensweisen gegeben hat.«
Er schaute zur Tür hinüber. »Mich interessiert dabei insbesondere, ob es bei ihm längere
ungeklärte Fehlzeiten gibt.«

Der Wald war schon dunkel, als die Lichter von Shelter Valley sie zwischen den Bäumen hindurch
anblinzelten. »Wo genau ist diese Sensor-Pylone?«, flüsterte Flynn.
»Ungefähr zehn Meter in diese Richtung«, murmelte Anderson und deutete nach halb links. »Keine
Sorge - es gibt keine akustischen Erfassungsgeräte.«
»Was ist mit dem Rest der Einwohner?«, fragte Jensen, dem man die Belastung

Weitere Kostenlose Bücher