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Die Judas Variante

Titel: Die Judas Variante Kostenlos Bücher Online Lesen
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Überlegung hatte Skyler diese Information nämlich
verdächtig unbekümmert ausgeplaudert. Ob der Blackcollar ihn mit einer gezielten Desinformation
gefüttert hatte, in der Erwartung, dass er seine Pflicht verletzen und sein Volk verraten würde?
»Er sagte, der Mann würde vielleicht warten, bis die Suchmannschaften wieder abrücken.«
»Sehr raffiniert«, murmelte Ramirez. »Während wir also Zeit und personelle Ressourcen
vergeuden...«
»Das... ist... keine... Vergeudung«, unterbrach Halaak ihn ruppig. »Es... gibt... noch...
einen... weiteren... Blackcollar.« Seine dunklen Augen schienen noch schwärzer zu werden. »Er...
hat... einen... Ryq... Krieger... getötet.«
Poirot hatte das Gefühl, als ob ihm der Atem im Hals gefror. »Wo?«
»In... den... Hügeln... oberhalb... unserer... Aegis... Basis«, sagte Daasaa. Dabei ließ er den
Blick zwischen den drei Menschen schweifen und harrte eindeutig irgendeiner Reaktion. »Er...
hat... ihn... mit... einem... Stern... in... den Hals... getötet.«
Poirot wollte schier verzagen. Wenn ein Mensch einen Ryq tötete, war das praktisch ein GAU.
Flüchtig fragte er sich, ob Skyler auch nur die geringste Vorstellung davon hatte, in welches
Schlangennest sein Amok laufender Commando gerade getreten war. »Er muss sich verirrt haben«,
sagte er. »Als er den Krieger gesehen hat, ist er wahrscheinlich in Panik geraten.«
»Oder er war bewusst zur Basis unterwegs«, murmelte Ramirez nachdenklich.
»Wir... werden ... ihn... fangen«, sagte Halaak, und Poirot schauderte bei der Drohung, die
in den Worten mitschwang. »Ihr... werdet... eure... Suche... fortsetzen.«
»Ja, Eure Eminenz«, sagte Bailey mit einem plötzlichen Zögern in der Stimme. »Aber wissen wir
auch, ob er einer von ihnen war?«
»Wir... haben... seinen... Gleiter... gefunden«, sagte Daasaa. »Es... war... ein... zweiter...
Gleiter... darunter... befestigt.«
»Ein Mann, der den Anschein erwecken will, dass es sich um zwei Personen handelt«, sagte Poirot
mit einem Kopfnicken. »Dadurch müssen die Suchtrupps sich teilen.«
»Oder die Suche wird intensiviert«, sagte Bailey. »Damit ist aber immer noch nicht der Verbleib
der letzten Person in dieser Sechs-Mann-Kapsel geklärt. Wir haben vielleicht die folgende
Situation, dass ein Blackcollar Rabatz macht, während sein Partner im Verborgenen darauf wartet,
dass ein Suchtrupp mit einem Flugauto an einem geeigneten Ort landet.«
»Und... dann... mit... dem... Späher... Fahrzeug ... in... Athena... eindringt«, folgerte Daasaa
mit einem Anflug von Genugtuung. »Es... ist... so... wie... ich... sagte.«
»Oder vielleicht planen sie sogar einen Angriff auf die Basis bei Aegis Mountain«, sagte
Ramirez.
»Vielleicht wollte der erste Blackcollar nicht nur Rabatz machen, sondern auch die Lage
sondieren.«
Halaak meldete sich lautstark. »Das... darf... man... nicht... zulassen«, stieß er hervor.
»Die... Basis... muss... geschützt... werden.«
Daasaa machte eine Geste, und für eine Minute steckten die zwei Ryqril die Köpfe zusammen und
unterhielten sich leise in Ryqrili. Dann setzte Daasaa sich wieder gerade hin. »Ihr... werdet...
die... Späher... sofort... zurückziehen«, befahl er. »Die... Suche... am... Boden... wird...
aber... fortgesetzt.«
Bei Bailey zuckte ein Wangenmuskel. »Wie Ihr befehlt, Eure Eminenz«, sagte er. »Aber ich muss
Euch darauf hinweisen, dass ohne die Späher...«
»Willst... du... mir... wider... sprechen?«
Derselbe Muskel zuckte erneut. »Nein, natürlich nicht, Eure Eminenz«, sagte er hastig. »Die
Späher werden sofort abgezogen.« Er wandte sich an Ramirez. »Veranlassen Sie das,
Leutnant.«
»Jawohl, Sir«, sagte Ramirez. Er schien erleichtert, dass er sich dieser überaus unangenehmen
Situation endlich zu entziehen vermochte. Eilig erhob er sich und verließ den Raum.
»General... Poirot?«, fragte Halaak.
Poirot schreckte auf. »Ja, Eure Eminenz?«
»Was... haben... die... Gefangenen... zu... ihrem ... Plan... gesagt?«
»Im Grunde nur so viel, dass sie möglichst viel Unruhe stiften wollten«, sagte Poirot. »Skyler
ist zwar nicht ins Detail gegangen, aber ich hatte den Eindruck, dass sie alle Sicherheitskräfte
angreifen wollten, auf die sie außerhalb von Athena stießen. Dann hat er auch noch ein
Waffenlager erwähnt, das Phoenix irgendwo angelegt hat.«
»Aus... welchen... Gründen?«, fragte Halaak.
»Das weiß ich nicht«, sagte Poirot. »Diesbezüglich hat er auch keine

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