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Die Jungfrau im Lavendel

Titel: Die Jungfrau im Lavendel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danella Utta
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kaufte ihr eine Fahrkarte, wohin immer sie wollte, und dann ab mit ihr.
    Anita kam ins Zimmer, sie war aufgewacht, ihr Schlaf war noch immer dünn.
    »Was machst du denn hier? Warum bist du nicht im Bett?«
    Er stand auf und nahm sie in die Arme.
    »Ich kann nicht schlafen, mi amore, ich bin so glücklich.«
    Er hob sie auf und trug sie zurück in ihr Bett.

Mas Maurice
    Nach einigem Hin und Her hatten Juschi und Clemens sich nun doch entschlossen, nach Hause zu fahren; erstens hatte Clemens zu arbeiten, zweitens drängte auch Ludwig Landau am Telefon auf ihre Rückkehr.
    »Es hat Clemens sicher Spaß gemacht, ein bißchen Detektiv zu spielen, ich frage mich nur, was damit gewonnen ist. Ich finde, ihr habt genug Zeit und Geld verplempert, und es kommt nichts dabei heraus. Schließlich haben wir die Adresse der Dame, und daß es die richtige ist, daran ist wohl nicht zu zweifeln, also werde ich ihr von einem Anwalt einen Brief schreiben lassen, in dem ihr mitgeteilt wird, was geschehen ist. Sollte darauf keine Antwort kommen, lasse ich einen zweiten Brief schreiben, und zwar gleichlautend, an die Polizei in Frankreich, in Italien und in Österreich. Ich möchte doch wissen, ob sich dann etwas rührt. Ein Mädchen ist verschwunden, das ist eine Tatsache, und es müßte doch mit dem Teufel zugehen, wenn sich dafür keiner interessiert. Also kommt zurück.«
    Wenn der Oberlandesgerichtspräsident a.D. in diesem Ton sprach, pflegte auch sein Sohn Clemens zu gehorchen.
    Für den nächsten Morgen hatten sie also ihre Abreise beschlossen, Juschi war mißgestimmt, packte ihren Koffer und fand nun auch, daß die ganze Reise ein Schmarrn gewesen sei. Clemens fuhr gegen Abend noch einmal zum Cap hinaus, ließ den Wagen in einer Seitenstraße stehen, schlenderte zum Leuchtturm, blickte aufs Meer hinaus, das heute bewegt und unruhig war, ein starker Wind blies von Süden, ein warmer Wind, der ihm Kopfschmerzen verursachte.
    Clemens war auch verärgert. Er wußte nun, wo Carone herstammte, und hatte eigentlich die Absicht gehabt, am nächsten Tag nach Italien zu fahren und in Finale Ligure weiterzuforschen. Aber seine Mutter hatte unwirsch erklärt: »Ach, hör auf, weiter James Bond zu spielen. Ludwig hat ganz recht, wir machen uns ja lächerlich. Was er vorgeschlagen hat, ist vernünftig. Ich jedenfalls reise morgen. Wenn du nicht mitkommst, dann fahre ich eben mit dem Zug.«
    Damit war die Sache entschieden.
    Und dann sah er sie.
    Clemens ging langsam, die Hände in den Hosentaschen, den Boulevard du Cap entlang, der silbergraue Bentley rollte ihm entgegen, in langsamem Tempo, gerade vor ihm bog er in eine Seitenstraße ein, die Straße, die zum Mas Maurice führte. Clemens sah sie genau, die schöne blonde Frau, und er wußte sofort, daß es Anita war. Am Steuer saß ein gutaussehender dunkelhaariger Mann.
    Also kehren sie endlich zurück. Sein ersten Impuls war, dem Wagen sofort zu folgen. Ein wenig später kam er am Mas Maurice vorbei. Die Tür stand weit offen, im Haus waren alle Fenster erleuchtet, denn es dämmerte nun schon, es wurde früher dunkel.
    Wenn er einfach hineinging?
    Doch gerade wurde die Tür geschlossen, von dem Mann, den Clemens schon im Garten gesehen hatte.
    Also besser erst einmal telefonieren. Denn die Nummer vom Mas Maurice kannte er inzwischen.
    Er fuhr nach Juan-les-Pins zurück, um Juschi zu berichten.
    »Morgen können wir auf keinen Fall fahren«, sagte er.
    »Ich hab keine Lust mehr«, sagte Juschi gereizt.
    »Aber ich bitte dich! Sie sind jetzt da. Ich telefoniere jetzt. Warte erst mal ab.«
    Am Telefon war die Stimme, die Clemens schon kannte, der Zerberus von der Tür. Auch sie schien seine Stimme zu erkennen.
    »Madame ist nicht zu sprechen. Madame ist ermüdet von der Reise.«
    »Sagen Sie Madame, daß ich Virginia suche.«
    »Comment?«
    Clemens wiederholte langsam den gleichen Satz.
    »Ich werde es ausrichten«, lautete die Antwort.
    »Ich rufe morgen wieder an.«
    »Nicht vor elf Uhr, bitte«, kam es zurück, dann wurde eingehängt, er kam nicht mehr dazu, sein Hotel zu nennen, seine Telefonnummer zu geben.
    »Morgen wird sie mich empfangen, die Dame«, sagte Clemens wütend, »und wenn nicht, erscheine ich dort mit der Polizei.«
    »Das wirst du bleiben lassen«, sagte Juschi energisch. »Vielleicht hat sie wirklich keine Ahnung. Du wirst erst mit ihr sprechen, und ich werde mitkommen. Ich denke nicht, daß sie mich vor der Tür stehen läßt, wenn sie mich sieht.«
    »Ja, wenn!«
    »Wir

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