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Die Kälte in dir (German Edition)

Die Kälte in dir (German Edition)

Titel: Die Kälte in dir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Kern
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wieder?«, fragte die Pathologin, und Kristina zuckte mit den Schultern.
    »Bevor ich mir Ihre neue Leiche ansehe …«, begann die Ärztin und zog einen Aktenordner aus ihrer Handtasche, den sie Kristina entgegenstreckte. »Ich habe im Blut Ihres Kollegen Rückstände eines Betäubungsmittels gefunden.«
    Kristina griff nach dem Dokument und schlug es auf, während Dr. Wuppermann mit ihrer Erläuterung fortfuhr: »Nachdem ich wusste, wonach ich suchen musste, kann ich Ihnen sagen, dass auch Carola Walz damit betäubt wurde. Exakt dasselbe Mittel. Ein gängiges Vollanästhetikum, wie es in Krankenhäusern von Chirurgen für operative Eingriffe verwendet wird. Da kommt man nicht ohne Weiteres ran. Machen Sie was draus!«
    Dr. Lorenz kannte bestimmt Mittel und Wege, sich dieses Narkotikum zu beschaffen. Möglicherweise auch Achterberg, der ja für Pharmakonzerne arbeitete.
    Dr. Wuppermann ging an ihr vorbei, drehte sich aber noch einmal um. »Bevor ich es vergesse, Sie haben sich doch gefragt, wie die Leiche in diesen Kartonagecontainer gekommen ist.«
    Kristina sah ihr erwartungsvoll entgegen.
    »Wegen der extremen Verbrennungen war mir der Abdruck erst bei einer weiteren Beschauung aufgefallen, und das, so muss ich gestehen, eher zufällig. Wie gesagt, nahezu nicht zu erkennen und schon gar nicht zu klassifizieren. Doch dann hat mir Sampo noch mal Fotos von der Tatortumgebung gezeigt, und ich kam dahinter, woher diese Hämatome quer über dem Rücken stammen.«
    »Verzichten wir auf die Dramatik«, erwiderte Kristina und wedelte ein paar Mücken weg.
    »Mit relativer Gewissheit stammt der Abdruck von den Zinken eines Gabelstaplers. So einer stand dort nämlich herum. Damit dürfte der Täter den Leichnam über die Containerwand gehievt haben.«
    Kristina erinnerte sich. Da hatte tatsächlich ein Gabelstapler beim Verwaltungsgebäude des Wertstoffhofs geparkt. Warum hatte Sampo den Stapler nicht untersucht? Er war doch sonst nicht so nachlässig?
    Bevor sie etwas auf Wuppermanns Bericht erwidern oder sich Sampo wegen der Schlamperei vornehmen konnte, meldete sich ihr Handy. Es war Decher. Mit einem knappen Nicken Richtung Miriam Wuppermann nahm sie das Gespräch an. Während der SoKo-Leiter schon auf sie einredete, beobachtete sie, wie Sampo die Leichenbeschauerin zu dem immer noch rauchenden Lieferwagen geleitete.
    Thorwald Decher verkündete, ebenfalls im Anmarsch zu sein. Zwar stand bislang weder fest, ob der Bus tatsächlich das gesuchte Fahrzeug von Jakub Piecek war, noch, ob die Leiche etwas mit der Mordserie zu tun hatte, die sie seit einer Woche in Atem hielt. Doch beide Vermutungen waren nicht abwegig, vor allem, da im Fahrzeug neben dem Toten eine Aluleiter und eine verkohlte Holzplanke lagen. Exakt die Utensilien, die nach der Beschreibung des Zeugen Nachtmann dazu benutzt worden waren, über den Zaun des Recyclinghofs zu gelangen.
    Das alles berichtete Kristina dem Hauptkommissar pflichtbewusst. Danach trennte sie die Verbindung und wandte sich wieder dem ausgebrannten Wrack zu.
    Sampo half Dr. Wuppermann in den weißen Overall. Verlegen wich er dabei Kristinas Blick aus. Nachdem die Ärztin sachgerecht verpackt war, widmete er sich den Dingen, die er aus dem Lieferwagen geborgen hatte.
    Kristina gesellte sich zu ihm und deutete auf einen schwarzen, undefinierbaren Klumpen, den er in seinen behandschuhten Händen hielt. »Was ist das?«
    »Der Rest eines Benzinkanisters«, erklärte er und trug das Indiz zu einer etwa fünf Meter entfernten Plane, die er dort sorgsam im hohen Gras ausgebreitet hatte. Darauf lagen schon andere verkohlte und zur Unkenntlichkeit verschmolzene Beweisstücke.
    »Irgendwas dabei, was zur Identifizierung des Toten beiträgt?«
    Er deutete auf ein zusammengebackenes, faustgroßes Etwas. »Könnte die Brieftasche sein. Doch wenn ich sie hier auseinanderklappe, zerfällt sie womöglich gänzlich zu Asche.« Er zog eine weitere Tüte heran und holte den Inhalt heraus. »Auch interessant«, kommentierte er. »Ein Laptop.«
    Das Plastikgehäuse war verzogen und mit Blasen übersät.
    »Vielleicht finden wir noch was auf der Festplatte, versprechen will ich dir aber nichts. Im Wagen ist noch ein weiterer Rechner oder zumindest das, was das Feuer davon übrig gelassen hat. Könnte der gestohlene Computer aus der Arztpraxis sein. Und ein Staubsauger. Vielleicht der, den wir in Schwarz’ Wohnung vermisst haben.«
    Erneut unterbrach sie Kristinas Handy. Daniels Name leuchtete im

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