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Die Känguru Chroniken

Die Känguru Chroniken

Titel: Die Känguru Chroniken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc-Uwe Kling
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beherrschenlich zu einem Bewusstsein, kommt ihnen natürlich erst mal das große Kotzen üfgber darum (und nur darum) Hierkommt nun meine Theorie, warum die Menschen die Erde ne Theorie, warum die Menschen die Erde beherrschen und be herrschen und nicht die Pferde«, fährt es fort. »Gelangen Pferde nämlich zu einem Bewusstsein, kommt ihnen natürlich erst mal das große Verstehst du? Hier kommt nun mei zu einem Bewusstsein, kommt ihnen natürlich erst mal das große Kotzen über dihnen natürliie Welt, und durch Hier kommt schen und nicht die Pferde«, fährt es fort. »Gelangen Pferde nämlich zu einem Bewusstsein, kommt ihnen natürlich erst zen über die Welt, und darum (und nur darum) so kommt Das ist die Wahrheit.«
    »Krass«, sage ich.
    »Allerdings«, sagt das Känguru.

Das Känguru holt eine kleine Dose mit getrockneten Pflanzen, Tabak und dazugehöriges Papier aus seinem Beutel und legt alles vor mir auf den Tisch.
    »Hier«, sagt es.
    »Was soll ich denn damit?«, frage ich.
    »’ne Tüte drehen«, sagt das Känguru.
    »Alter, ich kann nicht mal ein Bier mit einem Feuerzeug aufmachen«, sage ich. »Wie kommst du darauf, dass ich ’ne Tüte drehen könnte?«
    »Na prima«, sagt das Känguru. »Ein Kiffer, der keine Tüte drehen kann. Du bist ja wirklich zu gar nix zu gebrauchen.«
    »Nee«, sage ich.
    »Und auch noch stolz darauf«, sagt das Känguru.
    »Jawoll«, sage ich und salutiere.
    »Alles muss man selber machen …«, seufzt das Känguru.
    Ich kucke eine Weile zu, wie es sich abmüht.
    »Du kannst das nicht richtig, was?«, frage ich. »Dir fehlt der Daumen.«
    Das Känguru seufzt. Ich nehme das halbfertige Konstrukt, rolle es dilettantisch zusammen und zünde es an. Das Känguru nimmt einen kräftigen Zug.
    »Ich habe mal gehört, dass Pferde nicht kotzen können«, sagt es und bläst Rauchringe in die Luft. »Also rein biologisch nicht befähigt sind, ihren Mageninhalt zu erbrechen. Deswegensterben die auch, wenn man denen zum Beispiel eine Chilischote zum Fressen gibt.«
    »Aha«, sage ich und nehme die Tüte entgegen. Ich ziehe und muss kräftig husten. »Boah. Was ist das denn für ein Zeug?«
    Das Känguru nimmt mir die Tüte wieder ab und inhaliert tief.
    »Hier kommt nun meine Theorie, warum die Menschen die Erde beherrschen und nicht die Pferde«, fährt es fort. »Gelangen Pferde nämlich zu einem Bewusstsein, kommt ihnen natürlich erst mal das große Kotzen über die Welt, und die Pferde sterben, weil sie kotzen müssen, es aber ja nicht können. Das ist der simple Grund, warum Pferde niemals zu einem Bewusstsein ihrer selbst gelangen können, warum sie niemals denken werden und warum sie folglich niemals ihren rechtmäßigen Platz an der Spitze der Schöpfung einnehmen werden, sondern weiterhin nur als lebendige Dekoration bei den Karl-May-Festspielen im Sauerland dienen werden. Auf ewig beherrscht von einer Abnormität der Natur, einer fatalen Mutation der Schimpansen-DNA, einem kranken Tier: dem Menschen.« Das Känguru jagt einen kleinen Rauchring durch einen großen.
    »Hast du wieder Zeitung gelesen?«, frage ich. »Du wolltest das doch nicht mehr tun.«
    Ich nehme einen vorsichtigen Zug und unterdrücke den Hustenreiz.
    »O nein!«, sagt das Känguru. »Ich hab ferngesehen.«
    »Auweia.«
    »Diese Sendung …«, das Känguru raucht, »sie nennt sich ›Dschungelcamp‹ … Was hast du zur Verteidigung deiner Rasse zu sagen?«
    »Ich?«, frage ich. Mir wird ein wenig schwummerig.
    »Ja«, sagt das Känguru. »Zweite Person Singular. Du.«
    »Ich …«, sage und/oder denke ich sehr langsam, da tritt ein Gespenst durch die Wand. Es ist das Gespenst des Kommunismus. Unsicher blickt es in die Runde. Es entsteht eine unangenehme Gesprächspause. Forschend blicke ich das Gespenst an.
    »Ah, ja. Hm«, beginnt es schließlich schüchtern. »Vielleicht komme ich ungelegen … Viele Leute mögen mich ja nicht …«
    »Quatsch! Komm wie du bist!«, sagt das Känguru.
    Diese ständigen Nirvana-Zitate des Hüpfers gehen mir total auf den Sack.
    »Wie du warst. Wie ich will, dass du bist.«

    E R I N N E R U N G S L Ü C K E

    »Und du kannst echt nicht rückwärts gehen?«, frage ich.
    »Nee«, sagt das Känguru. Es versucht erneut, hinter sich zu hüpfen, verheddert sich in seinem Schwanz und fällt in den Fernseher, der zu Bruch geht.
    Hirnlos lange lachen wir darüber.
    »Kängurus können sich nur vorwärts bewegen«, prustet das Känguru.
    »Vorwärts immer, rückwärts

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