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Die kalte Brut

Die kalte Brut

Titel: Die kalte Brut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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Sie?«
    »Und welche wäre das?« wollte Seven wissen.
    Seine Hand kam über den Tisch und berührte flüchtig die ihre. Es war . ein unglaubliches Gefühl! Nie zuvor hatte Seven es in dieser ganz besonderen Intensität verspürt, obwohl doch bislang nichts zwischen ihnen gewesen war, nur Worte. Und etwas ganz Besonderes eben.
    Seven stellte die alte Frage und wunderte sich gleichzeitig darüber, daß sie ihr so leicht über die Lippen kam: »Zu dir oder zu mir?« Ihr Timbre war rauh, heiser, ihre Stimme bebte. Wie alles an und in ihr.
    Ryder Maguire lächelte. »Zu dir, okay?«
    »Okay.«
    Er zahlte. Sie gingen.
    Ganz kurz dachte Seven van Kees an ein Problem, das sich bei ihr zu Hause stellen würde. Aber Ryder Maguire war es wert, dieses Problem auszuräumen.
    Außerdem - sie war mit diesem »Problem« schließlich nicht verheiratet, sondern nur verbandelt.
    Und solche Verbindungen ließen sich jederzeit lösen. Darin hatte Seven van Kees Erfahrung.
    *
    »Sie sind irre.«
    Chad Holloway traf die Feststellung vollkommen sachlich, in ruhigem Ton, und dadurch wirkte er auf Lilith beinahe schon unheimlich.
    Nachdem sie das Haus verlassen hatte, war der Chefinspektor mit ihr in einem der Einsatzwagen verschwunden, wo sie sich an einem schmalen Tisch auf noch schmaleren Bänken gegenübersaßen. Alle anderen hatte Holloway hinausgescheucht.
    Dann hatte Lilith ihm kurzerhand die Wahrheit gesagt, zumindest soweit sie das Haus und das Geschehen darin betraf. Und jetzt fragte sie sich, wie sie auch nur eine Sekunde lang hatte glauben können, daß Holloway ihr glauben würde.
    »Ich fasse mal kurz zusammen, wenn's genehm ist, ja?« kündigte der Chefinspektor an und sprach weiter, ohne eine Erwiderung von Lilith abzuwarten: »Also, Sie behaupten, daß dieses Haus nicht normal ist. Okay, damit kann ich mich ja noch abfinden, hab' ja schließlich Augen im Kopf. Die Ratten habe ich auch gesehen. Soweit, so gut -«
    Er holte tief und rasselnd Atem.
    »- aber dann kommt's: Irgendeine verquere Magie soll die Ratten sozusagen vergiftet haben, als seien sie zu nahe an ein leckgeschlagenes Kernkraftwerk herangekommen? Und diese Vergiftung soll zur Folge haben, daß diese Scheißbiester so was wie menschlichen Intellekt entwickeln?« Holloway legte eine bedeutungsvolle Pause ein und sah Lilith durchdringend an. »Sie scheinen mich für einen Vollidioten zu halten, wenn Sie meinen, ich würde Ihnen diese beknackte Story abkaufen!« donnerte er dann los.
    Lilith schüttelte den Kopf. »Nein, das tu ich nicht. Ich halte Sie für jemanden, der schwer zu überzeugen ist. Das ist alles.«
    »Scheiß drauf«, knurrte der Chief. »Ich sag Ihnen jetzt, was Sache ist: Ich führe den Befehl von oben aus. Ich lasse die Bude mit Benzin vollpumpen und anstecken, und das war's dann.«
    »Tun Sie das nicht, Chief«, sagte Lilith, »ich bitte Sie. Im Interesse Ihrer Leute und - na ja, und der ganzen Stadt.« Sie sah Holloway fest in die Augen, wohl wissend, daß sie mit ihrer hypnotischen Kraft nichts auszurichten vermochte. Aber vielleicht konnte sie an seinen Verstand appellieren - oder sein Herz, wenn Holloway so etwas besaß.
    Aber die Antwort des Chefinspektors brachte ihr Hoffnungsfünk-chen zum Erlöschen. »Sparen Sie sich den blöden Dackelblick, das zieht bei mir nicht.« Er straffte sich, wohl um seine Autorität zu unterstreichen. »Und was Sie selbst angeht: Sie werden hier warten, bis ich Sie abholen lasse. Sie sind nämlich verhaftet, Gnädigste. Wegen Amtsanmaßung.«
    Lilith sah ihn fragend an, obwohl sie verstanden hatte.
    »Oder dachten Sie etwa, mich mit dieser Kostümierung täuschen zu können?« bestätigte Holloway ihren Verdacht. »Ich habe bei der Zentrale nachgefragt. Ein Officer namens L. Need ist in gesamten Polizeicomputer unbekannt.«
    Er machte Anstalten, sich zu erheben. Lilith berührte ihn kurz am Arm. Holloway verharrte halb aufgerichtet.
    »Sie haben recht, Chief«, sagte sie. »Aber es war die einzige Möglichkeit für mich, in das Haus zu kommen. Wenn ich Ihnen etwas zeige, das Sie nur deshalb glauben würden, weil Sie es mit eigenen Augen sehen - würden Sie mir dann zuhören und mir eine Chance geben, diese Sache auf meine Weise zu regeln?«
    »Ich weiß verdammt noch mal nicht, wovon Sie reden«, gab er unleidlich zurück, »und es int-« Lilith verlor keine weiteren Worte und brachte ihn mit Tatsachen zum Schweigen. Sie stand auf - und vollbrachte das Unmögliche .
    *
    Seit geschlagenen vier oder fünf

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