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Die kalte Nacht des Hasses

Die kalte Nacht des Hasses

Titel: Die kalte Nacht des Hasses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Ladd
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sie tatsächlich besser aussah als Finn, war ich nicht sicher, ob ich den Schock überleben würde.
    »Was dagegen, Claire?«
    »Nee, ist direkt auf dem Weg zum Schießstand, kein Problem.«
    »Okay, Bri. Mach dir keine Sorgen. Ich rufe dich an, sobald wir mit ihr gesprochen haben.«
    Wir gingen zu unserem Wagen und ließen Mr Race fröhlich an Corkies Kürbishaaren herumschnippeln und über die anderen Teilnehmer lästern, wie in alten Zeiten. High Noon im Winning Locks war vorbei. Bud begleitete Brianna zu ihrer roten Corvette, die sie vor ein paar Jahren beim Miss-Miami-Schönheitswettbewerb gewonnen hatte. Und sie behauptete, sie wäre die Klügere der Schwestern. Die beiden knutschten zum Abschied und ich sah weg. Bud war geliefert, so viel war klar. Er konnte genauso gut seine Junggesellen-Marke abgeben und einen Ring kaufen gehen.

2
    Die Royal Bungalows befanden sich hoch oben auf einer ziemlich beeindruckenden Kalksteinklippe, von der aus man tatsächlich in drei Richtungen einen wundervollen Panoramablick über den See hatte. Es handelte sich um sechs gehobene, einzeln stehende Einheiten, jede vollkommen für sich in den schroffen, dem Wind ausgesetzten Steilhang eingefügt. Hilde Swensens war das oberste, von hier aus konnte man die Dächer der Schwester-Bungalows den Berg hinunter sehen. Ganz weit unten befand sich eine der ruhigsten und geschütztesten Buchten am See, dessen olivgrünes Wasser im Frühlingswind leise gegen das verlassene Ufer schlug. Der Ausblick war wirklich toll, und Bud und ich bewunderten ihn beide, während wir den Asphaltweg zu Hildes Rückzugsort entlangfuhren.
    Ein knallroter Ford Fusion stand in der Auffahrt, wir hielten hinter dem Wagen und schalteten den Motor aus. An der hinteren Stoßstange war ein Avis-Nummernschild festgeschraubt. Wir blieben vor dem niedrigen weißen Betonbau stehen. Ein wirklich schönes Haus, ultramodern gestaltet, mit einem grünen Metalldach, das bei Regen wahrscheinlich einen tollen Sound erzeugte, und jeder Menge übergroßer Glasfenster. Es war extrem elegant und sah aus, als könnte man es genauso gut an einem sonnigen Strand in Malibu platzieren. Es stand hoch auf der Klippe, aber ein kleines Gehölz trennte es vom nächsten Bungalow. Die Eichen hatten gerade erst in der letzten Woche begonnen auszuschlagen, also war es noch nicht ganz so abgeschieden, wie es in ein paar Wochen sein würde. Der Hartriegel blühte überall, makellose Fleckchen Weiß in all dem Smaragdgrün. Im Sommer würde das Blattwerk dicht und üppig sein, dann verfügte das Haus über die optimale Privatsphäre.
    Bud und ich stiegen aus dem Wagen. Die Stille war bemerkenswert. Wir blieben stehen, die Wagentüren offen, und betrachteten den Bungalow. Aus der Ferne konnten wir hin und wieder das leise Murmeln des Verkehrs auf der Brücke hören, und irgendwo auf dem Wasser surrte ein Motorboot wie eine wütende Hummel. Davon abgesehen war es unnatürlich still. Das Haus wirkte verlassen. Die weißen Fensterläden waren geschlossen. Etwas Kaltes, Unangenehmes krabbelte über das Innere meines Magens, und ich erkannte das Gefühl. Unsicherheit. Angst. Mein Bauch sagte mir: Oh, oh, pass auf, etwas Böses kommt daher. Es ist ein sechster Sinn, das stimmt, reiner Instinkt, aber ich vertraue ihm mittlerweile. Jetzt bäumte er sich gerade auf die Hinterbeine hoch und streckte wie verrückt die Pfoten in die Luft. Besucher am See verbarrikadieren ihre Bude normalerweise nicht so umfassend, nicht bei diesem Wetter und nicht bei einem solchen Ausblick.
    Bud schaute über das Dach des Explorers und sagte: »Du spürst es auch, oder?«
    »Ja, allerdings.«
    »Vielleicht ist es ganz gut, dass Bri nicht hochgefahren ist.«
    »Ja, kann gut sein.«
    Ich suchte in den Fenstern nach einem Lebenszeichen in der Hoffnung, dass wir uns irrten. »Hat Brianna dir einen Schlüssel zum Haus mitgegeben?«
    »Nein. Aber sie hat mir erzählt, dass Hilde immer alle Türen abschließt, weil sie vor ein paar Jahren von jemand verfolgt wurde. Sie hat gesagt, dass sie sich angewöhnt hätte, in dieser Hinsicht vorsichtig zu sein.«
    »Tja, das ist nicht dumm. Das erklärt vielleicht auch die geschlossenen Fensterläden.«
    Bud und ich gingen vorsichtig auf das Haus zu. Ich erwähnte ja schon, dass wir in der letzten Zeit ein paar ziemlich merkwürdige Fälle gehabt hatten. Wir gingen nichts mehr locker an. Wir trauten niemand, nirgendwo, zu keiner Zeit. Uns überraschte nichts mehr. Und vielleicht war hier

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