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Die kalte Nacht des Hasses

Die kalte Nacht des Hasses

Titel: Die kalte Nacht des Hasses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Ladd
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genau das los: nämlich nichts. Ja, vielleicht war es so still, weil die schöne Hilde in ihrem Prinzessinnenbett dort drinnen schlief. Mit Vaseline und Gurkenscheiben auf den Augen. Vielleicht brauchte sie immer viel Ruhe, wenn sie sich im Geiste darauf vorbereitete, bei einem Schönheitswettbewerb auf und ab zu marschieren. Aber mein Bauch sagte: Ja, klar, und Schweine können fliegen.
    Ich zog meine Glock, als wir die hölzerne Treppe erreichten, die zur Eingangstür führte. Sie in meiner Hand zu spüren beruhigt mich, vor allem, wenn ich vielleicht angegriffen werde. Bud hatte seine Waffe ebenfalls hervorgeholt. Wir waren bereit. Hoffentlich würden wir bloß eine schlafende Urlauberin erschrecken. Wir gingen hoch zur Veranda, ohne einen Laut zu verursachen, und blieben dann auf den beiden Seiten der dunkelgrünen Edelstahlhaustür stehen. Bud klopfte mit einem Knöchel dagegen und rief Hildes Namen. Keine Antwort. Nur Stille und ein Rascheln, als ein Eichhörnchen in einer großen Eiche hinter meinem Explorer davonhuschte, vermutlich, um dem bevorstehenden Schusswechsel zu entgehen. Es grünte so grün, und meine Nervenenden kribbelten.
    Ich zog den Saum meines T-Shirts hoch und griff nach dem Türknauf. Er drehte sich problemlos.
    Bud sagte: »Oh je. Sie schließt immer die Türen ab.«
    »Ja …«
    Ich drückte die Tür nach innen auf und rief wieder ihren Namen. Ich identifizierte uns als Polizeibeamte. Keine Antwort.
    Wir gingen hinein. Bud rief noch ein paar Mal ihren Namen. Keine Antwort. Niemand da. Die Sache klärte sich. Wohnzimmer und Küche waren total chaotisch. Überall Klamotten, halbleere Flaschen Evian standen auf Tischen und Stühlen und dem Küchentresen. Ein paar gläserne Aschenbecher waren randvoll mit Zigarettenkippen. Jede Menge Zeug auf dem Boden.
    Bud sagte: »Die meisten Models sind zu Hause schweinisch unordentlich, wusstest du das?«
    Das hatte ich nicht gewusst. Aber er hatte ja auch weit mehr Erfahrungen mit Models als ich, also glaubte ich ihm. Wir schlichen vorsichtig durch das Wohnzimmer. Auf der Bar lag eine gefaltete Zeitung, der Kansas City Star von vor sechs Tagen. Ich griff danach. Hilde Swensen lächelte mich aus einem professionellen Porträtfoto an. Sie war wirklich hübsch, das stimmte, da hatte Bri echt recht gehabt. Sie hatte ein mordsmäßiges Lächeln und trug eine dreistöckige glitzernde Krone. Ihr Name stand unter dem Bild, und die Überschrift des Artikels war: »Siegerin im Miss-Springtime-Wettbewerb!«
    »Sieh nur, Bud, hier ist ein Foto von ihr. Du hast mir gar nicht erzählt, dass sie Miss Springtime geworden ist. Das ist doch der Wettbewerb unten am Plaza, oder?«
    »Oh ja, Bri sagt, dass sie meistens gewinnt.«
    Eine schwarze Lackleder-Schultertasche von Gucci stand neben der Zeitung auf dem Tisch. Sie war offen und ich konnte Hildes passende schwarze Gucci-Geldbörse und ihren Schlüsselanhänger darin sehen. Daneben ein paar Fotoalben. Ich rührte nichts an.
    »Ihre Geldbörse und ihre Schlüssel sind hier.«
    »Vielleicht ist sie hinten auf der Terrasse und hat uns nicht reinkommen hören.«
    Ein kurzer Flur führte zum hinteren Ende des Bungalows. Davon gingen zwei Schlafzimmer ab, jeweils mit eigenem Bad. Wir schauten hinein, beide waren sauber und unberührt. Das große Schlafzimmer war eine andere Geschichte. Es war genauso unordentlich wie der vordere Bereich des Hauses, überall Klamotten, Kommoden und Nachttische waren voller Kosmetika, Haarspray, Lockenwickler, Lockenstab, die komplette Ausrüstung von jemandem, der besessen ist von seinem Aussehen. Ein großer Lederkoffer mit Rollen stand offen auf dem Boden, elegante bodenlange Abendkleider hingen auf gepolsterten Bügeln an den Rückseiten jeder Tür. Ein roter einteiliger Badeanzug war neben einem kurzen schwarzen Seidenkimono aufs Bett geworfen worden. Neben dem Bett standen schwarze, fransenbesetzte Hausschuhe. Das burgunderrote und blaue Laken war fast vom Bett gerutscht, als wäre Hilde eilig aufgestanden.
    Bud sagte: »Hier ist keiner. Hinten auch nicht. Sieht aus, als wäre sie nicht zu Hause. Sie muss mit einer Freundin losgezogen sein.« Er klang erleichtert, als er die Doppeltür zur hinteren Terrasse öffnete. Frische Luft wirbelte herein, eine Erleichterung in dem muffigen Raum.
    Ich ging zur Badezimmertür. Sie war geschlossen. Ich bekam erneut eine Gänsehaut, als ich klopfte. Ich rief Hildes Namen, wusste aber schon, dass sie nicht antworten würde. Ich stand auf der einen

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