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Die Kaltzeller

Die Kaltzeller

Titel: Die Kaltzeller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manly Wade Wellmann
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richten“, erwiderte Darragh und brachte ein schwaches Lächeln zustande.
    „Er kann sprechen“, sagte ein anderer Mann überrascht. „Er beherrscht die englische Sprache.“
    Darragh richtete sich auf und musterte die Gestalten, die ihn umstanden. Sie waren so gekleidet, wie er es auf Bildern aus der Zeit seines Großvaters in Erinnerung hatte, die Männer in Hosen und Jacketts, die Frauen in Kleidern aus anscheinend selbstgewebten Stoffen. Sie drängten sich näher an ihn, immer mehr Neugierige kamen hinzu.
    Das blonde Mädchen an seiner Seite atmete auf und lächelte ihm zu. Der Mann neben ihr richtete das Wort an Darragh. „Du willst wissen, wer wir sind? Was soll ich darauf sagen? Wir sind hier, seitdem es diese Siedlung gibt.“
    Langsam stand Darragh auf. Er schwankte noch ein wenig, während seine verwunderten Blicke in die Runde gingen. Er sah ein kleines Dorf, das aus einem Dutzend Häusern bestand. Die Häuser waren aus Holz erbaut und weiß gestrichen, rote Ziegeldächer schlossen sie oben ab. Vor und hinter den Häusern, die um einen großen freien Platz angeordnet lagen, waren grüne Rasenflächen und Blumenbeete zu erkennen. Um die Ansiedlung erhob sich eine bleifarbene Mauer, die weit in die Höhe reichte, so daß die Siedlung wie am Grunde eines tiefen Schachtes lag.
    Auch das blonde Mädchen hatte sich erhoben. Sie war groß und schlank, und aus ihren Augen sprach unverkennbare Neugier. „Woher kommst“ du?“ fragte sie.
    Darragh machte eine unbestimmte Geste. „Woher? Von draußen.“
    „Von den Herren?“ fragte ein Mann mit hagerem Gesicht.
    „Herren?“ wiederholte Darragh verständnislos. „Wer ist das – die Herren?“
    „Du müßtest sie kennen. Haben sie dich nicht gerade mit ih ren Strahlen hier hineingezwungen?“
    „Ich verstehe“, nickte Darragh. „Ihr meint die Kaltzeller. Nein, ich gehöre nicht zu ihnen, ich habe nichts mit ihnen zu tun. Sehe ich aus wie einer von ihnen?“
    Die Menschen starrten ihn an, sagten aber nichts.
    , ; Ich komme von draußen“, bestätigte Darragh noch einmal. „Von weither. Aus der Gegend des Orinoko, falls ihr wißt, wo das ist.“
    „Südamerika“, nickte das blonde Mädchen. „Du kommst aus Südamerika?“
    „Ich war auf einer Erkundungsfahrt und konnte mich in den Besitz eines Schiffes der Fremden setzen. Sie zwangen mich, hier zu landen, aber ich konnte fliehen und jagte durch hundert Gänge, bis ich hierherkam.“ Er lachte und musterte die ungläubigen Gesichter der Umstehenden. „Ich kann verstehen, daß ihr mir nicht glaubt. Meine Geschichte klingt zu phantastisch. Oder sollte ich besser ‚verrückt’ sagen?“
    Der hagere Mann ergriff das Wort.
    „Du mußt unsere Zweifel verstehen und verzeihen. Es ist schwer; daran zu glauben, daß es tatsächlich noch freie Menschen gibt.“
    „Was heißt das? Seid ihr nicht frei?“ entgegnete Darragh.
    Ein anderer, breitschultrig gebauter Mann drängte sich vor. „Frei? Wie können wir frei sein? Siehst du nicht, daß wir unser Leben in einem Gefängnis verbringen?“
    Jetzt verstand Darragh den Sinn der hohen Mauer, von der die Siedlung umgeben war. „Dies ist ein Gefängnis? Die Kaltzeller halten euch hier gefangen?“
    „Kaltzeller – ein guter Name für sie“, murmelte ein junger Mann.
    „Und ihr nennt sie die Herren?“ wollte Darragh wissen.
    „Ja, wir nennen sie Herren“, antwortete eine bittere Stimme. „Wir gehören ihnen, sie sind unsere Herren, so wie wir ihre Sklaven sind. Darf man danach fragen, wie du heißt?“
    „Mark Darragh.“
    „Ich heiße Orrin Lyle“, sagte der Hagere und streckte Darragh die Hand entgegen. „Und das hier ist Brenda Thompson.“
    „Damit meint er mich“, sagte das blonde Mädchen. „Geht es, oder bist du noch schwach auf den Beinen?“
    Darragh nickte, er fühlte sich immer noch erschöpft.
    „Bringen wir ihn zu mir, Orrin“, sagte das Mädchen.
    „Einen Augenblick!“ Darragh hob die Hand, als sei ihm plötzlich ein Gedanke gekommen. „Ich möchte erst etwas fra gen. Ihr seid Gefangene. Warum kämpft ihr nicht, um eure Freiheit wiederzugewinnen?“
    Schweigen antwortete ihm, ein peinliches Schweigen, als ha be er etwas Taktloses gesagt. Schließlich gab Orrin Lyle Antwort.
    „Wir sind noch nicht so weit. Vielleicht wird es uns nie gelingen. Du kennst die Schwierigkeiten nicht, die es zu überwinden gilt. Komm’ mit in Brendas Haus!“
    Eine Gasse bildete sich, durch die Darragh, Orrin und Bren da auf eines der kleinen

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