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Die Kaltzeller

Die Kaltzeller

Titel: Die Kaltzeller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manly Wade Wellmann
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ein Minimum. Diese Lederkleidung ist wirklich zu warm.“
    „Warten Sie, ich bringe Ihnen etwas“, sagte das Mädchen. Sie ging in den Nebenraum, und Darragh hatte plötzlich das Gefühl, überwacht zu werden. Mit einem geschmeidigen Satz war er an dem kleinen Fenster. Auf der anderen Seite der Scheibe stand ein Kaltzeller, der ihn mit sichtlichem Interesse beobachtete.
     
8. Kapitel
     
    Brenda Thompson kam zurück. Sie trug eine helle Khakihose und ein leichtes Sommerjackett über dem Arm. „Nehmen Sie das, Mr. Darragh! Mein Vater hat die Sachen getragen, als er in Gefangenschaft geriet. Was haben Sie denn? Warum blicken Sie so wild auf die Wand?“
    „Danke“, sagte Darragh und schlüpfte in den Anzug. „Da draußen war eines dieser widerlichen Wesen und amüsierte sich über mich.“
    Brenda lachte. „Sie beobachten uns oft. Wir haben uns langsam daran gewöhnt. Sie versuchen nie, uns etwas anzutun.“
    „Ich habe es nicht gern, wenn man mich beobachtet“, knurrte Darragh unwillig. „Schon gar nicht, wenn es sich um diese unsympathischen Geschöpfe handelt. Ich hasse sie.“
    „Sie sehen aus, als hätten Sie ihm am liebsten den Garaus gemacht“, sagte das Mädchen.
    „Ich habe bereits zwei von ihnen getötet“, nickte Darragh. „Erinnern Sie sich? Ich erzählte es vorhin. Oder glaubten Sie mir nicht?“
    Brenda biß sich auf die Lippen, eine Falte bildete sich zwischen ihren Brauen. „Wenn Sie mich fragen, will ich ehrlich antworten. Ich weiß nicht, ob ich Ihnen glaubte. Ich wußte es nicht – bis zu diesem Augenblick. Jetzt glaube ich Ihnen.“
    Sie setzten sich wieder, und Brenda schenkte erneut Darraghs Tasse voll Tee.
    „Hat nie jemand aus der Siedlung versucht, einen der Kaltzeller umzubringen?“ wollte Darragh wissen.
    Sie schüttelte den Kopf. „Auf diesen Gedanken ist bisher niemand gekommen. Bei Ihnen ist das etwas anderes. Ihnen traut man dergleichen zu. Sie sind anders als die Männer hier. Kein Wunder, denn Sie brauchten bisher nicht in der Gewalt der Fremden zu leben. Sie sind der erste Mensch aus der Außenwelt, der mir bisher begegnete, und ich muß mich erst an diesen Gedanken gewöhnen.“
    „Ich möchte kein Fremder für Sie sein“, sagte Darragh schnell. „Wie wäre es, wenn wir begännen, uns etwas vertrauter anzureden? Mein Name ist Mark.“
    „Und ich heiße Brenda.“
    „Ich werde das Gefühl nicht los, daß meine Pläne bei Lyle nicht auf Gegenliebe stoßen“, sagte Darragh nach kurzem Schweigen.
    „Orrin ist nicht gewohnt, andere Meinungen als seine eige nen zu respektieren. Er hat es nicht gern, wenn ihm jemand widerspricht.“
    „Ich auch nicht“, grinste Darragh. „Nun, vielleicht gewöhnen wir uns doch noch aneinander.“
    „Ich hoffe es, Mark.“
    Darragh blickte wieder zu dem Einschnitt in der Wand hinüber, konnte aber nicht feststellen, ob einer der Kaltzeller in den Raum sah.
    „Können wir nicht nach nebenan gehen, Brenda? Es gefällt mir nicht, daß neugierige Augen hier hereinstarren können.“
    Das Mädchen schüttelte den Kopf. „Auch der Raum nebenan kann von außen eingesehen werden. Alle Räume in der Siedlung. Wir leben wie in einem Zoologischen Garten. Man hält uns wie Tiere gefangen, gibt uns Nahrung und beobachtet uns. Ich nehme an, daß die Kaltzeller uns studieren, weil sie sich noch nicht einig sind, wie sie uns eingruppieren sollen.“
    „Erzählen Sie mir von sich und von Ihren Vorfahren“, bat Darragh. „Ich möchte alles über Sie wissen.“
    „Viel ist da nicht zu erzählen“, begann das Mädchen. „Ich weiß nur weniges vom Hörensagen. Alle, die damals dabei wa ren, leben nicht mehr. Mein Großvater war Universitätsprofessor. Er hatte nur Gedanken für seine wissenschaftliche Arbeit, und als die fremden Eindringlinge landeten, würden unsere Leute so überrascht, daß sie sich ergeben mußten.“
    „Ergeben?“ wiederholte Darragh und richtete sich erstaunt auf. „Wie haben sie das angestellt? Mit einer weißen Fahne?“
    „Kaum. Diese Geste hätte wohl niemand verstanden. Dr. Lyle – Orrins Großvater – gab einfach den Befehl, mit erhobenen Händen völlig reglos stehenzubleiben. Es handelte sich um et wa ein Dutzend Männer, Frauen und Kinder. Die fremden Eroberer kamen heran, in ihren Schutzanzügen, die Strahlwaffen schußbereit in ihren schrecklichen Fangarmen.“
    „Diese Strahlwaffen interessieren mich“, warf Darragh ein.
    „Ich werde Ihnen später erzählen, was ich über sie weiß“, versprach

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