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Die Kaltzeller

Die Kaltzeller

Titel: Die Kaltzeller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manly Wade Wellmann
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fragen darf, haben Sie sich die Flucht vorgestellt?“
    „Ich habe noch keinen genauen Plan, aber es muß einen Weg geben. Nach meiner Schätzung befinden sich dreißig bis vierzig Menschen hier … “
    „Die meinem Befehl unterstehen, vergessen Sie das nicht!“ warnte Lyle. „Sie sind meine Leute. Ich bin mit vielen von ih nen verwandt, sie alle nennen mich ihren Freund.“
    „Ich will auch ihr Freund sein“, sagte Darragh und horchte auf die Stimmen, die von draußen hereindrangen. „Ich glaube, daß sie großes Interesse an unserer Unterredung hätten.“
    „Sie wissen manches nicht, Mr. Darragh“, sagte Lyle kühl. „Sie wissen nicht, daß meine Leute mir absolut vertrauen. Außerdem muß ich Sie über eines aufklären, das uns hier unten verbindet – wir sind Wissenschaftler.“
    „Wissenschaftler?“ wiederholte Darragh überrascht.
    „Wie steht es damit bei Ihnen im Dschungel?“
    „Wir tun, was wir können.“
    „Haben Sie Elektrizität? Haben Sie Dampfmaschinen?“
    „Wir haben Elektrizität“, nickte Darragh. „Wir benutzen Dampfantrieb, wir leben keinesfalls wie die Wilden. Wir kennen den Rundfunk – nein, kein Fernsehen, obwohl wir auch darüber verfügen könnten, wenn uns daran gelegen wäre.“
    „Wie steht es mit Flugzeugen?“
    „Wir besitzen einige. Keine Düsenmaschinen, sondern kol bengetriebene Maschinen.“
    „In unserer Siedlung sind wir alle Wissenschaftler“, betonte Lyle noch einmal. „Unsere Väter gerieten bei der ersten Invasi on in Gefangenschaft, aber sie brachten zahlreiche wissenschaftliche Werke mit, deren Inhalt wir uns zu eigen machten.“
    Darragh starrte den anderen ungläubig an. „So lange sind Sie bereits hier? Seit der ersten Landung der Kaltzeller? Seit fünfzig Jahren?“
    Lyle nickte. „Wir haben einen Teil der Kenntnisse der fremden Eindringlinge übernommen. Wir haben die Erklärungen für viele Dinge, die Ihnen noch unverständlich sind – ich denke nur an die Strahlwaffen der Kaltzeller.“
    Darragh stellte seine Tasse mit einem Ruck auf den Tisch zurück. „Wollen Sie damit sagen, daß Sie imstande sind, die tödlichen Strahlwaffen herzustellen?“ fragte er mit angehaltenem Atem.
    Orrin Lyle schüttelte den Kopf. „Ich sagte, daß uns ihr Mechanismus kein Geheimnis mehr ist. Eines Tages werden wir in der Lage sein, solche Waffen auch herzustellen. Wir lernen mit der Zeit, wir schreiten langsam, aber stetig fort.“
    „Versuchen Sie, Mr. Lyle zu verstehen“, schaltete sich Bren da bittend ein.
    „Ja“, nickte Lyle, „versuchen Sie es, Mr. Darragh. Wir können nur nach einer Methode arbeiten, die keinen Verdacht erregt. Später werden wir imstande sein, ein Schiff zu bauen, wie es die Kaltzeller besitzen, und dann … “ er spreizte die Hände und machte eine schwungvolle Geste, „und dann werden wir durch diesen Schacht in die Freiheit fliegen.“
    „Ich habe bereits eines jener Schiffe geflogen“, erinnerte Darragh.
    „Ich weiß, Sie erzählten davon“, sagte Lyle ungeduldig. „Können Sie aber eines bauen?“
    „Nein. Nicht im Augenblick. In einigen Jahren vielleicht. Aber ich habe keine Zeit zu warten, bis ich mir die erforderlichen Kenntnisse angeeignet habe.“
    „Was wollen Sie dann tun?“
    „Hören Sie zu, Mr. Lyle“, sagte Darragh eindringlich und beugte sich vor. „Ich habe während unserer Unterredung einen Plan entwickelt. Haben Sie etwas dagegen, daß ich ihn den Leuten der Siedlung unterbreite? Sie können ja oder nein dazu sagen.“
    „Ausgeschlossen“, erklärte Lyle mit Nachdruck. „Ich kann nicht zulassen, daß Sie als Fremder meinen Männern Reden halten.“
    „Ich hatte nicht die Absicht, eine Rede zu halten“, widersprach Darragh. „Ich habe einen Vorschlag zu unterbreiten.“
    Lyle stand auf. „Warten Sie einen Augenblick. Ich werde jemand holen, mit dem Sie sprechen können.“
    „Noch eine Tasse Tee, Orrin?“ fragte Brenda.
    „Danke, ich bin gleich zurück“, erwiderte Lyle kurz und ging hinaus.
    Darragh erhob sich. „Mir wird warm in meiner Lederbekleidung. Haben Sie etwas dagegen, daß ich es mir etwas leichter mache?“
    Brenda schüttelte den Kopf. Darragh streifte die Schuhe ab, zog die Lederjacke über den Kopf. Brendas Augen wurden groß, und Darragh merkte erst jetzt, daß er mit bloßem Oberkörper vor dem Mädchen stand. Er versuchte ein schwaches Lächeln.
    „Verzeihen Sie“, murmelte er. „Ich habe nicht daran gedacht. In den Tropen beschränken wir unsere Kleidung auf

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