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Die Kampagne

Titel: Die Kampagne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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anfunkelte.
    Ein Kriminaltechniker, den Shaw noch nie gesehen hatte, ging im selben Augenblick an ihnen vorbei, als unten zu hören war, wie eine Tür zugeschlagen wurde. Der Techniker sagte: »Dürfte ich mal, bitte? Ich müsste mal dringend da rein.«
    Shaw schaute über die Schulter und erkannte, dass er vor der Toilettentür stand. Er trat beiseite, und der Mann öffnete die Tür ... oder zumindest versuchte er es.
    Schritte stapften die Treppe hinauf. Shaw hörte Royce brüllen. Der Geheimagent war eindeutig wütend über irgendetwas, und soweit Shaw hören konnte, war er dieses etwas.
    Der Forensiker rüttelte an der Klinke der Toilettentür, als ein uniformierter Sergeant vorbeikam, der seit dem ersten Tag hier Dienst geschoben hatte.
    »Sie müssen neu hier sein«, sagte der Sergeant zu dem Techniker. »Sie müssen das Klo im Keller benutzen. Das hier ist im Eimer.«
    Shaw hörte Royce nun deutlich.
    »Shaw? Verdammt noch mal, Shaw!«
    Der MI5-Agent erschien oben an der Treppe, atemlos und mit hochrotem Kopf. Er stürmte direkt auf Shaw zu und wedelte dabei mit einem Stück Papier.
    »Was wissen Sie hier drüber?«, fragte er.
    Shaw las das Papier. Es war ein Ausdruck einer Online-Nachrichtenseite: Die chinesische Regierung stand in Verbindung zur Phoenix Group. Auch wurde enthüllt, dass Beweise, die in dem Gebäude gefunden worden waren, darauf hindeuteten, dass die Phoenix Group - und damit die Chinesen - hinter der antirussischen Kampagne steckte. Deshalb, so habe eine anonyme Quelle berichtet, hätten Gorschkows Männer das Institut angegriffen. Das war eine recht simple Erklärung, die ohne Zweifel überall auf der Welt Anklang finden würde.
    »Das ganze Netz ist voll davon!«, brüllte Royce und richtete den Finger auf Shaw. »Die ganze Welt weiß Bescheid!«
    Frank las die Story über Shaws Schulter hinweg. »Und warum ist das sein Problem?«
    »Ich bin nicht diese Quelle«, erklärte Shaw ruhig. »Ich habe niemandem erzählt, was hier drin vorgeht.«
    Royces Gesichtsausdruck verriet, dass er ihm kein Wort glaubte. »Auch nicht Ihrer Freundin, Miss James? Eine weitere Exklusivstory für die Dame?«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden«, erwiderte Shaw wütend.
    »Leugnen Sie etwa, die Frau zu kennen?«
    Shaw zögerte.
    »Ich weiß die Antwort auf diese Frage bereits, also lügen Sie mich nicht an!«
    »Woher wissen Sie das?«, fragte Shaw in gleichmütigem Tonfall und schaute zu dem uniformierten Sergeant.
    »Ich bin ein gottverdammter Geheimagent. Das ist mein Job.«
    »Ich habe Katie in letzter Zeit nicht gesehen, und ich habe keine Ahnung, wo sie ...« Shaw erstarrte, als der Forensiker an ihm vorbei und die Treppe hinunterging.
    »Wenn Sie ein Problem mit undichten Stellen haben, Royce«, sagte Frank, »warum diskutieren Sie das dann nicht mit Ihren Leuten? Denn es ist verdammt noch mal unmöglich, dass Shaw die Quelle dieser Story ist.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass einer meiner Jungs etwas damit zu tun hat«, entgegnete Royce entrüstet.
    Während Frank und Royce sich stritten, packte Shaw den Sergeant am Arm, der den Forensiker wegen der Toilette gewarnt hatte.
    Leise fragte er den Mann: »Wie lange ist diese Toilette schon kaputt?«
    Der Sergeant lächelte matt. »Seit wir hierhergekommen sind, Sir. Ziemlich unangenehm. Sie war abgeschlossen. Ein Rohr ist gebrochen - zumindest soweit ich sehen konnte, als ich endlich die Tür aufbekommen habe. Das hier ist ja ein ziemlich altes Gebäude, und die armen Leutchen hier hatten keine Gelegenheit mehr, die Toilette zu reparieren. Also habe ich die Tür wieder abgeschlossen. Jetzt müssen die Herren zum Pinkeln in den Keller, denn die einzige andere funktionierende Toilette, im ersten Stock, ist für Damen. Allerdings haben ein paar von den Jungs die auch benutzt, aber das ist jetzt wohl ohnehin egal.«
    »Wo genau befindet sich diese Damentoilette?«
    »Am Ende vom Gang. Es ist die von der Treppe am weitesten entfernte Tür, an der Rückseite des Gebäudes.«
    Shaw ging den Gang hinunter und sah das Namensschild im Holz der Tür: William Harris. Dann schaute er sich den Raum mit dem Kopierer an. Er lag genau in der Mitte zwischen Harris' Büro und der abgeschlossenen Toilette.
    Royce polterte den Gang hinunter, Frank dicht auf den Fersen. »Shaw!«, rief Royce. »Ich will die verdammte Wahrheit!«
    Shaw schaute die Treppe hinunter, und Bilder schossen ihm durch den Kopf. Selbst wenn Lesnik sich versprochen hatte, und er hatte die Toilette

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