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Die Kampagne

Titel: Die Kampagne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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herumhorchen?«
    »Ja, in der Unterhaltungs- und Werbeindustrie macht man das ständig. Vor ein paar Jahren habe ich sogar einmal eine Story darüber geschrieben. Man stellt ein Produkt ins Netz und will die Reaktionen der Leute darauf sehen. Auf diese Weise kann man sich auf bestimmte Gruppen konzentrieren und diese dann besser bewerben. Normalerweise geschieht das offen, aber manche Firmen gehen einen Schritt weiter. Sie betreiben anonyme Diskussionsplattformen, um die Leute dazu zu bringen, ihnen ihre wahre Meinung zu sagen. Das kann eine Fakewebseite sein, eine Telefonliste oder Fragebögen unter dem Deckmantel einer Briefkastenfirma.«
    Nun war Shaws Interesse geweckt. »Du willst damit sagen, dass dieser Barney Geröllheimer nur eine Fassade war, um die Reaktion der Leute auf die Kampagne zu testen?«
    »Und da in Barneys Blog offenkundig starke Zweifel an der Kampagne gehegt wurden ...«
    »Das war ein Köder, um zu sehen, ob andere ebenso denken. Aber du hast doch gesagt, die Seite hätte kein Forum gehabt, wo man unterschiedliche Meinungen hätte diskutieren können.«
    »Aber man konnte der Seite eine E-Mail schicken, was Anna auch getan hat ...«
    Shaw beendete den Gedankengang für sie. »Und dann haben sie deine E-Mail-Adresse! Annas Adresse war AFischer @ThePhoenixGroup.com.« Er schaute Katie scharf an. »So könnten sie von der Phoenix Group erfahren haben. Nicht von dir.«
    »Das werden wir vermutlich nie mit Sicherheit erfahren.«
    Eine Minute lang herrschte Schweigen, während beide auf ihren Tellern herumstocherten.
    »Katie, ich ...«, begann Shaw.
    »Lass es, Shaw. Die Sache ist viel zu kompliziert, und wir haben beide Fehler gemacht, und wahrscheinlich werden wir auf diesem Weg noch mehr machen.«
    »Dann lass uns hoffen, dass einer dieser Fehler uns nicht das Leben kostet.«
    »Können wir diese Webseite irgendwie zurückverfolgen?«, fragte Katie. »Ich bin nicht sonderlich gut in technischen Dingen.«
    Shaw nickte und rief Frank an. Schließlich steckte er das Handy weg und trank seinen Wein. »Warten wir ab, was er so herausfindet.«
    »Und? Bleiben wir in Dublin?«, fragte Katie.
    Shaw schüttelte den Kopf. »Wir fliegen morgen weiter.«
    »Und wohin?«
    »Nach Deutschland. In eine kleine Stadt mit Namen Wisbach.«

Kapitel 76
    E s ist nie ein guter Tag, um jemanden zu beerdigen. Selbst wenn die Sonne scheint und die Luft warm ist, hat es nie etwas Positives, einen Menschen in die kalte Erde zu legen, besonders nicht, wenn drei Kugeln diesem Menschen mindestens vier Jahrzehnte seines Lebens gestohlen hatten. Und in Wisbach schien weder die Sonne, noch war es warm. Es regnete in Strömen, als Katie und Shaw am Friedhof neben der kleinen Kirche im Wagen saßen.
    Frühmorgens waren sie in Frankfurt angekommen und direkt nach Wisbach gefahren. Als Shaw in Dublin durch den Metalldetektor gegangen war, hatte sofort der Alarm aufgeheult. Als der Sicherheitsbeamte ihn daraufhin mit einem Handscanner untersuchte, summte es an seinem linken Arm.
    »Bitte, krempeln Sie Ihren Ärmel hoch, Sir«, hatte der Mann in strengem Tonfall befohlen.
    Als sein Blick auf die Metallklammern unter dem Verband fiel, zuckte er unwillkürlich zusammen.
    »Meine Güte! Tut das weh?«
    »Nur wenn ich meinen Ärmel hochkremple«, antwortete Shaw.
    Am Grab hatte der Regen die frisch ausgehobene Erde in einen Schlammhaufen verwandelt. Annas Sarg und die Trauergäste standen unter einem Zeltdach neben dem Grab und blieben weitgehend trocken.
    Shaw hatte beschlossen, sich nicht den Trauernden anzuschließen. Er hatte Wolfgang Fischers riesige Gestalt entdeckt. Natascha stand neben ihm. Doch keiner von beiden wirkte heute sonderlich groß. Sie waren gebeugt, am Boden zerstört. Shaw blieb im Wagen sitzen und beobachtete, wie der Sarg langsam ins Grab hinuntergelassen wurde. Wolfgang wäre vor Trauer beinahe zusammengebrochen. Mehrere Männer stützten ihn auf dem Weg zurück zum Auto.
    Katie rannen die Tränen über die Wangen. Gott sei Dank muss ich hier keinen Nachruf schreiben. Sie schaute zu Shaw. Sein Blick war leidenschaftslos, seine Augen trocken.
    »Das ist so traurig«, sagte Katie.
    Shaw schwieg. Er schaute weiter zu.
    Eine halbe Stunde später war auch der letzte Trauergast gegangen, und die Totengräber erschienen, um Anna endgültig in der Erde von Wisbach zur Ruhe zu betten.
    Shaw stieg aus dem Wagen. »Weißt du noch, was du tun sollst?«
    Katie nickte. »Sei vorsichtig.«
    »Du auch.«
    Shaw schlug die Tür

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