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Die Kampagne

Titel: Die Kampagne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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wenigstens fuhren die Wagen nicht mehr Stoßstange an Stoßstange.
    »Das da ist der Startpunkt des Handysignals«, sagte Frank und deutete auf den Bildschirm.
    »Sieht aus, als würden die Autos um die fünfundsechzig Sachen fahren«, schätzte Shaw. »Also eine Minute pro Meile.« Er schaute zum Video von Katie und der Uhr.
    Dann wandte er sich an Royce. »Als Frank mir sagte, der Kerl sei auf dem Highway und sitze in einem Auto, musste ich Katie bitten, ihm zu sagen, er solle rechts ranfahren. Zu dem Zeitpunkt lief das Gespräch genau drei Minuten und drei Sekunden.«
    Royce nickte. »Demnach müsste er gut drei Meilen gefahren sein.«
    »Ich glaube, ich habe im Handy das Kreischen von Reifen gehört, als ich ihm das sagte«, berichtete Katie, »und auch Hupen.«
    »Wir nähern uns jetzt dem Zeitabschnitt«, bemerkte Shaw. »Fünf, vier, drei, zwei ...«
    »Da!«, rief Royce. Er deutete auf die äußerste linke Fahrbahn, wo ein schwarzes Mercedes plötzlich auf die mittlere Fahrbahn zog und dabei fast einen Pick-up rammte.
    Frank sagte in sein Headset: »Zoomt den schwarzen Mercedes ran, der beinahe den Pick-up erwischt hätte. Dann Standbild, bitte.«
    Ein paar Sekunden später wuchs das Bild des Mercedes, bis es fast den gesamten Monitor einnahm. Unglücklicherweise war der Aufnahmewinkel nicht besonders gut. Der Fahrer war zwar eindeutig ein Mann - was sie ja bereits wussten -, nur war er leider nicht vollständig zu sehen.
    »Ein Weißer«, bemerkte Shaw. »Dünn. Ein bisschen Grau im Haar. Leider verdeckt die A-Säule sein Gesicht. Sieht aus, als würde er telefonieren.«
    »Wie vermutlich neunzig Prozent der Leute auf dieser Straße«, seufzte Katie.
    Frank erteilte dem Techniker Anweisungen. Sie versuchten es aus verschiedenen Winkeln, doch ohne großen Erfolg.
    Shaw sagte: »Lasst den Film weiterlaufen. Der Mann ist vom Highway runtergefahren, als Katie mit ihm gesprochen hat. Vielleicht können wir ihn dann ja besser sehen oder das Nummernschild erkennen.«
    Leider war das nicht der Fall. Der Mercedes hatte zwar an der nächsten Ausfahrt den Highway verlassen, doch auf sämtlichen weiteren Bildern war zu viel Verkehr. Und als der Mann erst einmal vom Highway herunter war, erfassten ihn auch die Kameras nicht mehr.
    »Es ist ein schwarzer Mercedes S 500. Das schränkt es schon ein wenig ein«, sagte Frank. »Wir sollten davon ausgehen, dass der Wagen entweder in D. C., Maryland oder Virginia registriert ist, und die entsprechenden Datenbanken durchgehen.«
    Katie sagte: »Das ist eine ziemlich wohlhabende Gegend. Wahrscheinlich wirst du da weit mehr S 500 finden, als du glaubst. Und dabei ist es nur eine Annahme, dass der Wagen hier registriert ist. Er könnte aus jedem Staat kommen; wir haben das Nummernschild ja nicht gesehen. Womöglich reden wir hier über Hunderttausende von Mercedesfahrern.«
    »Sie hat recht«, bemerkte Royce.
    »Vielleicht geht es aber auch einfacher«, sagte Shaw. »Es ist die Dulles Toll Road, eine Mautstraße.«
    Frank schnippte mit den Fingern. »Natürlich! Die werden eine Kamera haben, um Leute aufzunehmen, die nicht bezahlen. Vermutlich hat er sogar ein elektronisches Mautzahlgerät montiert; dann hätten wir die entsprechenden Daten.«
    »Wie können Sie so sicher sein, dass er die Maut elektronisch bezahlt?«, fragte Royce.
    »Ein S 500 kostet über hunderttausend Dollar. Wenn man so viel für ein Auto ausgibt, wühlt man nicht in der Hosentasche nach ein bisschen Kleingeld.«
    »Aber besteht nicht die Möglichkeit, dass der Wagen, den wir gesehen haben, nur einem Unfall ausweichen wollte?«, hakte Royce nach. »Vielleicht hat er ja gar nichts mit der ganzen Sache zu tun.«
    »Und dann verlässt er genau zu dem Zeitpunkt den Highway, als Katie es ihm sagt? Nein, das ist er«, erwiderte Shaw. »Wir haben das Kreischen der Reifen und das Hupen gehört, und zwar exakt zu dem Zeitpunkt, als auch Katie es am Telefon gehört hat.«
    »Wir können uns an die Betreibergesellschaft wenden und uns die Aufzeichnungen der Mautstelle für ...«, Frank schaute auf seine Uhr, »für genau vier Minuten nach Mitternacht geben lassen.« Er wandte sich wieder dem Highwayfilm zu. »Das ist die Abfahrt Wiehle Avenue.«
    »Wenn wir den Kerl haben, ist die Sache gelaufen«, sagte Royce. »Wir werden ihn verhaften, nach London schaffen und ihn und seine Konsorten für alle Zeiten wegsperren.«
    »Genau«, stimmte Frank ihm zu.
    Katie schaute nervös zu Shaw. Mit steinernem Gesicht hatte er sich

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