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Die Kampagne

Titel: Die Kampagne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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von den anderen abgewandt.
    Ich sehe das anders, dachte Shaw.

Kapitel 84
    A ktien und Staatsanleihen hatten verkauft werden müssen; Rentenfonds wurden liquide gemacht, Firmenkonten geplündert und Schließfächer ausgeräumt, doch Pender war es gelungen, die 20 Millionen aufzutreiben. Am zweiten Tag nach dem Gespräch mit Katie Jones stand er früh auf. Er würde alles Notwendige für die Überweisung veranlassen. Er hoffte nur, dass Creels Bonus tatsächlich achtstellig ausfallen würde, um diese unerwarteten Spesen auszugleichen. Danach, so betete er, würde er diese hässliche Sache endlich hinter sich lassen können.
    Geschieden, mit zwei Kindern auf dem College und einem dritten auf einer privaten Eliteschule in Washington, wohnte Pender in einem alten Herrenhaus in McLean, Virginia. Viele Berühmtheiten aus Washington waren dort zu Hause. Pender liebte seine Freiheit und ging voll in seiner Arbeit auf. Und sein Sexualleben war dank junger, weiblicher Angestellter, die mit möglichst wenig Aufwand die Karriereleiter hinaufsteigen wollten, mehr als ausgefüllt. Pender hatte nie verstanden, warum ein kluger Mann wie Nicolas Creel immer wieder Frauen heiratete, die zwar nett anzusehen waren, aber nur den Mund aufmachen mussten, um auf gesellschaftlichem Parkett unangenehm aufzufallen.
    Pender hatte die 20 Millionen, und er würde sie überweisen. Aber was, wenn Katie James die Story trotzdem schrieb? Oder wenn sie mehr Geld verlangte? Oder schlimmer noch: Wenn Creel von der Erpressung Wind bekam?
    Es wird schon klappen. Es muss klappen.
    Pender duschte, zog sich an, trank ein Glas Orangensaft, schnappte sich seinen Aktenkoffer und ging.
    Als er seine Garage erreichte, versank Dick Penders Welt plötzlich in Finsternis.
    Stunden später wachte er auf. Er lag auf einer Pritsche in einem kleinen Raum. Das einzige Licht stammte von einer hellen Tischlampe. Als Pender sich aufsetzte und verwirrt den Blick schweifen ließ, fühlte er, dass jemand bei ihm war, verborgen hinter dem hellen Schein der Lampe. Pender hob die Hand, um seine Augen vor dem Licht zu schützen.
    »Was geht hier vor?«, fragte er. Seine Stimme zitterte; seine Lippen bebten.
    Der große, wütend aussehende Mann trat hinter der Lampe hervor. Pender wich bis an die Wand zurück.
    Von irgendwoher kam eine Stimme.
    »Wir haben Sie nur hierhergebracht, damit Sie in Sicherheit sind.«
    Die Tür öffnete sich. Die Deckenlampe flammte auf, und Pender blinzelte. Als er sah, wer gekommen war, fiel sein Gesicht förmlich in sich zusammen.
    »Sie?«, stieß er hervor.
    »Ja, ich«, antwortete Nicolas Creel. Caesar stand schweigend hinter ihm.

Kapitel 85
    S haw und die anderen fanden heraus, dass die Kamera an der Mautschranke, die Pender durchfahren hatte, zu dem betreffenden Zeitpunkt außer Betrieb gewesen war. Offensichtlich hatten viele Autofahrer die Maut nicht bezahlt - und auch die Bußgeldbescheide ignoriert -, sodass man es schließlich aufgegeben hatte. Die Kamera diene nur noch zur Abschreckung, ließ man sie wissen. Allerdings wusste jeder, dass die Kamera nicht mehr in Betrieb war, denn die Lokalzeitung hatte darüber berichtet. Somit war sie auch als Abschreckungsmittel nur von geringem Wert.
    Als Nächstes hatte Frank bei der Firma nachgefragt, die die elektronischen Mautzahlungen verbuchte. Doch trotz seiner Ausweise wurde ihm jegliche Auskunft verweigert. Schließlich hatte Frank die Polizei von Virginia um Hilfe gebeten, um mit offizieller Unterstützung an die gewünschte Information zu gelangen. Doch die Beamten erklärten ihm, es habe offensichtlich einen Serverausfall gegeben. Sie würden daran arbeiten und sich dann wieder melden.
    Frank knallte den Hörer auf die Gabel. Er hätte sich die Haare ausgerissen, hätte er noch welche gehabt. Wütend drehte er sich zu den anderen um. »Und was jetzt? Warten wir einfach darauf, bis die erste Atomrakete abgefeuert wird?«
    Royce zuckte mit den Schultern. »Haben wir eine Alternative?«
    Shaw stand auf. »Wir graben selbst ein wenig nach.«
    Frank fragte: »Und wo?«
    »Im Dreck«, antwortete Shaw und schloss die Tür hinter sich.
    Royce blickte Katie an. »Was ist denn mit dem los?«
    »Er hat sehr viel durchgemacht«, verteidigte ihn Katie.
    »Wir alle haben sehr viel durchgemacht«, sagte Frank.
    Doch Katie hörte ihn schon nicht mehr. Sie lief Shaw hinterher. Noch auf dem Flur holte sie ihn ein.
    »Shaw?«
    Er blieb stehen und wartete auf sie.
    »Was hast du jetzt vor?«, fragte Katie

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